Blake
Ich schaue Emily noch immer an. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Am liebsten würde ich zu ihr rennen, sie umarmen und ihr sagen, dass ihr nichts passieren wird. Dass sie hier in Sicherheit ist.
Doch ich kann nicht und es würde auch nicht stimmen, deshalb bleibe ich einfach auf meinem Bürostuhl sitzen. Doch leider kann man warscheinlich mein Erstauen trotzdem an meiner ganzen Körperhaltung erkennen, denn Liam schaut mich etwas verwirrt an.
Ich muss die drei Jungs irgendwie loswerden, dann kann ich auch besser überlegen was ich nun mit Emily tun soll. Töten kann ich sie jedenfalls nicht mehr.
Langsam fange ich mich wieder an zu regen aus meiner Starre. Es ist bloss eine Minute vergangen, jedoch hat es sich nach Stunden angefühlt.
Ich nehme mein Handy in die Hand und tue so, als würde ich eine Nachricht lesen.
Emily
Er (ich weiss nicht mal wie genau er heisst) hat mir meine einzige Hoffnung auf Rettung genommen indem er mir mein Handy weggenommen hat. Mein Portmonnaie hat er ebenfalls, aber das wenige Geld darin hätte mir sowieso nicht viel gebracht.
Er zieht meinen Ausweis heraus und starrt ihn an. Keine Ahnung was er daran so spannend findet. Niemand sagt etwas und irgendwie ist mir die Stille unheimlich. Doch sie hält zum Glück nicht lange.
Der Mann schaut auf sein Handy und sagt dann zu Nicola:„Alarm. Im fünften Versteck. Geht nachschauen was los ist! Und ich warne euch. Wenn ihr euch wieder so dumm anstellt wird es nicht bei einer Verwarnung bleiben."
Die drei bleiben einen Moment lang unschlüssig stehen, bewegen sich aber nach einem strengen Blick von dem Mann, zur Tür. Liam dreht sich noch einmal kurz zu mir um und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu.
Nein ihr könnt mich doch nicht einfach so alleine mit dem Fremden lassen.
Der will mich umbringen
Ich meine.
Nein das könnet ihr doch nicht tun!
Bitte bleibt kommt schon nur für mich.Aber nein natürlich verlassen sie das Zimmer.
Jetzt bin ich alleine, ganz alleine mit diesem Mann.Blake
Endlich sind die drei weg. Ich schreibe gerade noch Noah, er sollte auch wissen was los ist.
„Noah!"
Glücklicherweise schreibt er gleich zurück.„?"
Echt typisch für ihm, nicht mal einen Satz kann er formulieren. Der gesprächigste war er noch nie, aber in letzter Zeit ist es echt schlimm.
Schnell antworte ich:„Sag deinen Männern, sie sollen einen Alarm im Versteck 5 vortäuschen und komm danach her."
„Ok."
Okay redselig ist er nicht mehr. Er hätte wenigstens fragen können, was los ist.
Aber er vertraut mir wenigstens immer noch genug, um solche Dinge einfach hinzunehmen, obwohl eigentlich er der Boss ist.Gut das mit Noah ist geklärt. Jetzt zu Emily. Langsam schaue ich wieder von meinem Handy auf und schaue sie an.
Sie sieht ziemlich verloren aus so in der Mitte des Raumes. Irgendwie muss ich sie hier raus bringen. Denn meine kleine Sis gehört definitiv nicht hierher. Die Frage ist nur wie mache ich das?
„Komm mal mit.", sage ich zu ihr und versuche dabei freundlich zu klingen. Es fühlt sich ungewohnt an.
Emily schaut mich aus ihren blaugrünen Augen an nickt jedoch nur und läuft mir hinterher.
Emily
Wie in Trance laufe ich dem Typ hinterher. Warscheinlich ist es meinem Gehirn einfach zu viel, weil normalerweise würde ich mich wehren oder irgendwas sagen. Schliesslich will mich dieser schwarzhaarige Mann umbringen. Doch ich folge ihm widerstandslos durch eine Tür in einen kleinen Raum. In der Ecke steht ein Pult an dem ein Stuhl steht.
„Setzt dich!"
Ich zögere.
Er seufzt nur genervt.„Mach schon! Ich werde dir nichts tun."
Das glaubt er doch selbst nicht. Jedenfalls bleibe ich stehen.
„Jetzt setzte dich auf diesen verdammten Stuhl!"
Mittlerweile schreit er mich an.
Ich zucke wegen seiner zu lauten Stimme zusammen und lasse mich langsam auf den braunen Holzstuhl sinken. Mich wehren bringt ja eh nix. Ich sehe in seiner Jackentasche eine Pistole.Was ist nur mit mir passiert? Früher, nach den Vorfällen, war ich immer die Starke emotionslose Emily. Von aussen hin jedenfalls. Doch jetzt sitze ich verängstigt auf diesem dummen Holzstuhl und warte auf mein Schicksal.
„Es tut mir ja leid aber es muss sein", meint der schwarzhaarige. Ich befürchte schon das Schlimmste und ein paar Tränen entweichen meinen Augen.
Doch er wendet sich von mir ab und holt ein Seil hervor, die Erkenntnis trifft mich.„Nein lass mich!", schreie ich und versuche mich aus dem Seil zu winden.
Es funktioniert nicht.
Nach ein paar Minuten ist er wohl zufrieden und er verknüpft nur noch die Seilenden miteinander.„So du bleibst mal kurz hier ich habe noch was zu erledigen. Schreien nützt nichts es hört dich sowieso keiner, nur so zur Info."
Mit diesen Worten verlässt er den Raum.________________________________
Neues Kapitel ist daa🎉😁
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Alleine!
عشوائيDie 16 jährige Emily hat schon sehr früh die harte Realität des Lebens erfahren. Verlassen von ihren Brüdern. Eltern tot. Viele Pflegefamilien. Und nun schon wieder eine neue Familie. Dieses Mal in Chicago. Zwei Gangs die sich gegenseitig hassen und...