Chapter 26

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Draußen angekommen atmete er die frische Luft tief ein. Seine Hände legte er in den Nacken, schloß die Augen und verweilte eine Weile so.

Plötzlich machte sich sein Handy, mit einem Klingeln bemerkbar, und brachte ihn so dazu wieder in der Realität anzukommen. Geschickt fischte er das Handy aus seiner Jogginghose und nahm den Anruf an.

„Hallo?"
„Hey Bro!"
„Oh Zayn! Was geht Bro?"
„Ich sollte mich doch melden! Bin gerade Zuhause angekommen. Wie sieht's aus, hast du Zeit?"
„Klar, für dich doch immer! Bin noch in der Stadt. Fahre jetzt Nachhause. Wie wärs wenn wir uns bei mir treffen?"
„Klingt gut, laufe direkt los, bis gleich!"
„Bis gleich, ach wenn ich noch nicht da bin, klingel einfach! Aber das weißt du ja!"
„Jo weiß ich, Bye!"

Louis rief sich ein Taxi und steckte sein Handy wieder zurück. Das Taxi fuhr los, er lehnte sich in den Sitz zurück und schloß die Augen. Erst der halbe Tag war vorüber und schon war solch eine Menge passiert. Das Aufeinandertreffen mit Harry hatte ihn komplett aus dem Konzept gebracht. Außerdem verstand er auch immer noch nicht, wieso Harry um ein Treffen bat.

In der nächsten Straße bog das Taxi um die Ecke. Hielt vor dem 3 Stockigem Haus, der Fahrer nahm sein Geld entgegen bevor er wieder verschwand. Er schloß die Eingangstür auf und schmiß seine Vans in die Nächstliegende Ecke.

Johannah saß im Wohnzimmer am Tisch. Schien an ihrem Laptop zu arbeiten, neben ihr riesige Papierstapel. Ihr Sohn war froh, dass er niemals im Büro arbeiten müsste.

„Hey Mum!"
Jay drehte ihren Kopf zu Tür, in der ihr Sohn stand. Louis merkte, dass sie sich umständlich drehen musste. Also ging er zum Tisch, an dem sie saß um das Gespräch ihr angenehmer zu machen.

„Oh, Hey Schatz! Wo warst du so früh, hab dich heute morgen gehört."
„Ich hab gearbeitet."
„Ach so und wie war's?", fragte sie mit strahlenden Gesicht, ihren Sohn. Lies dabei ihr Hände auf den Tasten des Laptops.

„Es ist echt gut gewesen! Der Fotograf war nett und zufrieden mit meiner Arbeit. Außerdem war Nina wieder dabei."
„Oh Nina, wie geht es ihr? Bring sie doch mal wieder mit!"
„Mum! Nina hat auch anders zu tun wir sind Arbeitskollegen nicht mehr!"
„Ist ja gut, ich mach mir doch nur Sorgen. Du hast immer diese vielen Mädchen. Ich will nicht das du alleine bist."

„Mum mir geht's gut, ich will keine Beziehung!"
„Du weißt ich bin immer für dich da Schatz!"
„Ja Mum! Aber ist Zayn schon da?"
„Er wartet oben. Hab dich lieb!"
„Ich dich auch Mum."

Louis ging bevor er die Treppen hinauflief, in die Küche, um zwei Gläser und eine gekühlte Flasche Cola aus dem Getränkekühlschrank zu holen. Lief dann in sein Zimmer, indem Zayn schon abwartend wartete.

Zayn stand von dem Sessel, welcher in der Ecke stand auf und begrüßte seinen besten Freund mit einer innigen Umarmung.
„Hey Bro!"
„Hey! Du siehst echt scheiße aus!"
„Na vielen Dank auch! Ich bin seit 6 Uhr auf den Beinen, hab gearbeitet und dazu noch scheiße geschlafen, also darf ich so aussehen!"

Dies kommentierte Zayn nur mit einem Lachen und nahm wieder auf dem Sessel platz. Der Wuschelkopf stellte sich vor seinen Schrank und schaute in den Spiegel. Sein bester Freund hatte recht er sah alles andere als gut aus. Er brauche dringend schlaf.

Einschlafen viel im so unglaublich schwer. Seitdem sein Dad nicht mehr lebte, hatte er immer wieder diese Alpträume. Zwar waren diese, in den letzten Jahren besser geworden, doch die Angst blieb vor den Alpträumen. Sieben Jahre war es nun her! Sieben verdammte Jahre und ihn verfolgte Geschehenes noch immer.

Zayn beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit seinem Handy, während der Blauäugige sein Spiegelbild weiterhin betrachtete und mit seinen Gedanken ganz wo anders zu sein schien. So vergingen ein paar Minuten. Bis Louis schließlich sein Shirt auszog, um sich dann ein frisches, aus seinem Schrank zu nehmen. Mit seinem Handy, machte nun auch er es sich bequem, indem er sich auf den Bauch in sein Bett legte.

Er beschloss die Nummer von Harry erstmal einzuspeichern, damit falls er anrufen würde, wusste das er es war. Nicht dass er dann den Anruf noch ignorieren würde, weil er dachte es wäre einer der ganzen Mädchen, von der er die Nummer vergessen hatte zu löschen. Wäre ja nicht das erste mal!

Kurz überlegte der Wuschelkopf, ob er Harry als »Nervtötende Kreatur« einspeichern sollte, lies es jedoch bleiben.
Dabei blieb es nicht aus, dass er vor sich her schmunzeln musste. Dies musste bei seinem Glück  Zayn, schräg gegenüber des Bettes bemerken.

„Warum lachst du?"
„Geht dich nichts an Zee!"
„Ey ich will es wissen! Sag schon!"
Dabei stand er auf und lief zum Bett. Er machte es sich neben Louis, im Schneidersitz bequem und schaute seinen Freund erwartungsvoll an.

Der Blauäugige haderte mit sich selbst. Wie erklärte er seinem Freund was passiert war?

„Geht es um das was du mir erzählen wolltest? Du weißt schon, in deiner Nachricht?"
Damit traf er genau ins schwarze. Es war nicht so das der Wuschelkopf, dem Pakistani nichts davon erzählen wollte, im Gegenteil. Er wusste nur nicht wie!
Der Gedanke es auszusprechen fühlte sich schon komisch an. Noch nie hatte er in Betracht gezogen mit dem Männlichen Geschlecht intim zu werden. In letzter Zeit kam es sogar schon zwei Mal dazu erst der Fremde im Club und jetzt Harry.

Er begann aber, dann einfach zu erzählen. Alles! Wirklich alles! Von Anfang an.
Während des Gespräches schaute Zayn seinen Freund immer wieder überrascht an, hörte ihm trotzdem ganz genau zu.
Nun war alles raus! Die ganze Wahrheit.
Erstaunlicher Weise fühlte der Wuschelkopf sich gut, erleichtert.
Als hätte man ihm eine Last von den Schultern genommen.

„Warte mal, das heißt ja du findest auch Jungs attraktiv?", stellte er die Frage, welche eigentlich keine war sondern eher eine Feststellung.
„Das war eine Rhetorische Frage oder?"
„Ja, ja natürlich. Ich muss das grad nur in den Kopf kriegen."
„Findest du es schlimm?" Leicht überfordert und auch irgendwie ängstlich sah er seinen besten Freund an. Welcher sich durch die schwarzen Haare ging.

„Oh mein Gott nein! Auf keinen fall!
Du bist mein bester Freund, ich liebe dich Bro! Abgesehen davon, schon vergessen ich bin schwul! Als ob ich was dagegen hätte. Ich wäre echt der letzte!"

Erleichtert atmete der Wuschelkopf aus. Ihm brannte trotzdem eine Frage im Kopf.
„Warum hast du dann so komisch reagiert?"

„Warum wohl? Du wärst echt der letzte von dem ich gedacht hätte, dass er auch auf Männer steht. Schließlich bist du derjenige, der so gut wie jeden Abend ein Mädchen mit zu dir nimmt!"
Synchron fingen beide an zu lachen. Diese Stimmung war um einiges entspannter, als vor ein paar Minuten. Es hatte sich komisch für Louis angefühlt, nicht zu wissen was sein bester Freund über ihn dachte. Umso froher und erleichtert ging es ihm jetzt.

Mittlerweile hatte sich auch Zayn neben den Blauäugigen, auf den Bauch gelegt.
„Denkst du er ruft dich an?", durchbrach Zayn die Stille.
„Ich denke schon. Warum wollte er sonst meine Nummer haben. Ich melde mich sicherlich nicht bei ihm, ich weiß ja nichtmal warum er sich überhaupt mit mir treffen will und was er mir sagen möchte."

Zayn dachte nach. „Mmm..vielleicht will er sich einfach bedanken er schien es genossen zu haben. Zumindest das was von deinen Erzählungen rauszuhören war, schien diesen Eindruck zumachen."

„Das hätte er mir doch auch schnell so sagen können, als wir vor dem Kaffeeautomat standen. Ich glaube es ist etwas anderes. Nur was?"
„Das wirst du nie erfahren wenn du nicht hingehst! Also gehst du hin?", fragte sein bester Freund aufgeregt und auf eine Antwort abwartend.

„Zee! Er hat sich noch nichtmal gemeldet! Woher soll ich das Wissen? Mal schauen!"
Mit dieser Antwort gab sich Zayn geschlagen. Auch wenn er etwas anderes hören wollte, wusste er, dass er nicht mehr aus seinem Freund heraus bekam.

That Birthday Changed Everything || L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt