„Mäuschen? Alles ok?", fragte eine bekannte Stimme in seiner Gedankenwelt. Emotionslos sah Toni in das Gesicht seines Gegenübers. Rezo schien besorgt zu sein. Logisch, wenn man ihre aktuelle Lage betrachtete.
„Toni wir müssen weiter. Komm." Eine Hand erschien in Tonis Blickfeld, doch er regte sich nicht.
Was wäre, wenn sie Rezo auf Sichtkontakt erschießen?
Ihn töten... seinen Partner...
„Komm schon!", rief der Genannte und rüttelte an Tonis Schultern. Dies schien ihn zurück in die Realität zu holen. Die Geräusche wurden wieder klarer und waren bedrohlicher denn je. Panisch sah sich der Türkieshaarige um und blickte hilfesuchend zu Rezo. Dieser half ihm kurzerhand auf die Beine und beide liefen schnellen Schrittes und geduckt durch die nächsten Gänge.
Hier war es schon viel ruhiger. TJ ist zurück geblieben um die Stellung zu halten und um ihnen einen Vorsprung zu verschaffen, doch sie mussten vorsichtig sein. Vor ihnen befanden sich locker zwanzig Meter betonierter Flur, welcher hier und da einige größere Kisten beherbergte hinter denen sich jemand verstecken konnte. Rezo deutete Toni an mit ihm hinter eine der Kisten zu gehen. Schleichend ließen sie den Gang nicht aus den Augen, bis sie in Deckung waren. Einige Wände waren bereits bröckelig, weshalb sich der Dealer vom Boden einen Stein nahm und ihn in den Flur warf. Beide Männer warteten ab, doch nichts geschah. Es schien sicher zu sein. Vorsichtig bewegten sie sich zu der nächsten Kiste und wiederholten das Spiel. Auch hier geschah nichts.
„STEHEN BLEIBEN, POLIZEI!!!!!" rief jemand hinter ihnen, gerade als sie weiter gehen wollten.
„Shit", fluchte Rezo und zog Toni blitzschnell hinter eine Kiste, bevor der erste Knall ertönte.
Gekonnt wechselte er von Deckung zu Angriff um sie irgendwie zu verteidigen. Toni war zu zögerlich dafür. Er hatte zwar eine Art „Grundkurs" zum Polizisten, aber schießen war noch nie seins. Er war halt eher nur ein Detektiv.
„Toni, wir müssen schnellstmöglich hier weg.", mahnte Rezo, welcher aufgeregt und voller Adrenalin neben besagten Detektiv kniete. „Die Munition in unseren Pistolen hält nicht ewig, ich habe aber einen Plan wie wir es schaffen können.", flüsterte er bevor er sich erneut in Angriffshaltung begab und schoss. Direkt neben einer feuernden Pistole zu sitzen trieb Toni ein Klingeln in die Ohren, doch er strengte sich an seinem Partner zuzuhören, als dieser erneut neben ihm kniete.
„Pass auf, muss schnell gehen. Ich lenke ihn ab und schieße und du rennst los. Lauf im Zick Zack und ich komm dir dann sofort hinterher.", erklärte der Blauhaarige. Toni nickte zur Bestätigung und beide begaben sich in eine Startposition.
„Eins...Zwei....Los!", sprach Rezo und feuerte während Toni lossprintete. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals als er rannte. Kurz blickte er hinter sich als er keine Schüsse mehr hörte und sah seinen Freund auf ihn zulaufen. Leicht lächelte er.
Sie würden es schaffen!
KNALL!!!
Ein Schuss ertönte und eine ihm vertraute Stimme ließ keuchend einen Schmerzenslaut aus.
Nein...
Der Italiener sah hinter sich und stoppte abrupt.
Nein, nein, nein...
„Rezo...", flüsterte er ungläubig, als er den jungen Mann am Boden liegen sah. Sofort und ohne nachzudenken rannte er die wenigen Meter zurück und kniete sich neben ihn. Panisch blickte er den Bauhaarigen an. Rezo lag auf der Seite und drehte sich schweratmend und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Rücken. Auf seinem Shirt bildete sich langsam ein roter Fleck auf Höhe des linken Unterbauches.
„Durchschuss..", dachte sich Toni, anders ging es nicht, schließlich lief er auch weg und hatte seinen Rücken zum Schützen. Rezo sah ihn durch seine blauen Augen an und versuchte gequält zu sprechen.
„Lauf weiter Toni. Is' schon ok, ich pack das.", sagte er angestrengt und versuchte seinen Partner aufmunternd anzulächeln.
„Bist du bescheuert? Als ob ich dich jetzt alleine lasse.", lächelte Toni ihm entgegen, doch aus seinen Augen flossen dabei heiße Tränen.
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Katz und Maus - Rezoni
Fanfiction(Kleine Leseprobe) Ohne den Augenkontakt zu unterbrechen kam Rezo ihm immer näher, der Barkeeper versuchte jedoch immer weiter nach hinten zu rücken, doch das Regal versperrte seinem Kopf die Fluchtmöglichkeit und der sanfte, jedoch feste Griff des...