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ALTERNATIVES GUTES ENDE

Toni betrat das helle Zimmer durch eine Tür direkt neben der Glasscheibe. Weitere Scheiben waren an den weiß-grünen Wänden, welche Fenster mitsamt vorhängen darstellen sollten. Der ganze Raum sah harmonisch aus, wäre da nicht die Liege genau hinter der großen Scheibe, an dem medizinische Apparate befestigt waren.

Für den Detektiv war im Augenblick alles stumm. Auf eben jener medizinischen Liege lag tatsächlich Rezo.

Sein Rezo.

Der Mann, dessen Laufbahn so schrecklich war, dass man ihn mit dem Tod bestrafen wollte.

Der Mann, der tausende Menschen in eine Abhängigkeit zog und aus diesen Leiden Profit zog.

Der Mann, der es schaffte mit seiner kühlen Art Adern gefrieren zu lassen.

Der Mann, der Toni mit nur simplen Gesten um den Verstand bringen konnte.

Der Mann, mit dem Toni sein Leben teilen wollte.

Wie Absurd das alles nach wie vor war. Rezo ist ein gefährlicher Mensch. Wie er es geschafft hatte sich Tonis Herz zu stehlen, war ihm immernoch ein Rätsel. Doch Toni stand zu seinen Gefühlen, auch wenn er sich den Rest der Gesellschaft somit zu Feinden erklärte.

Ungläubig über das Bild, was sich vor ihm auftat, trat der Italiener an das Bett heran. Jeder Schritt fühlte sich unheimlich schwer an, zu groß war die Angst vor dem, was er am meisten befürchtete.

Rezo war definitv nicht bei Bewusstsein, er schien zu schlafen. Sein Gesicht sah entspannt aus, als würde er tatsächlich nur ein Nickerchen machen. Mit zitternden Händen strich Toni über seine blauen Haare und suchte auf dem vor sich liegenden Körper nach kleinen Bewegungen. Winzige Zuckungen, oder das Heben und Senken eines funktionierenden Brustkorbes.

Hoffnungsvoll atmete er aus, als er eine leichte Bewegung in Rezos Bauchregion vernahm.



Er atmete!



Schnell zog Toni ihm die Kanülen aus den Armen, löste die ledernden Fesseln und lief zurück zur Tür.

Die zuvor gestörten Ärzte saßen noch immer wie eingefroren auf ihren Stühlen.

„Und?", fragte T, welcher den Männern in weiß eine Pistole an die Schläfe hielt.

„Er atmet."

„Das haben wir doch gesagt, es gab bisher nur das Betäubungsmittel.", sagte einer der Ärzte verzweifelt.

„Klappe.", sagte Ardy ernst und schnippte dem anderen Arzt mit seinen Fingern gegen die Stirn.

„Was jetzt? Wir müssen ihn hier raus schaffen.", äußerte Toni besorgt.

„Kannst du ihn tragen Toni?", fragte T.

„Ich denke schon.", meinte dieser nachdenklich. Toni war etwas kleiner als Rezo und vom Körperbau eigentlich auch ein bisschen zierlicher, doch er musste es schaffen.

„Ich trag ihn zur Not, falls du nicht mehr kannst.", meinte T. Alle nickten zur Bestätigung und es ging sofort weiter.

Alles ging sehr schnell. T half Toni Rezo huckepack zu nehmen und nutzte einige Stoffreste eines dort liegenden Handtuchs um dessen Hände zusammenzubinden, damit er nicht abrutschte. Zügig rannten sie durch die, vom Team gesicherten Gänge und zum Fluchtwagen.

In Toni sammelten sich mit jedem Schritt in die Freiheit immer mehr Glücksgefühle.

Sie würden es schaffen!

Draußen angekommen hieß es schnell einsteigen und in Sicherheit. Den bewusstlosen Rezo legten sie gemeinsam vorsichtig auf die Rückbank, sein Kopf auf Tonis Schoß ruhend. Während der Fahrt lachten T, Ardy und Toni befreit. Theoretisch hätten sie immernoch von der Polizei verfolgt werden können, doch auf der Straße galten andere Gesetze. Gesetze, die von Banden geschrieben und auch nur zu Gunsten der Banden galten.

Liebevoll kraulte der Italiener seinem Partner durch die Haare. Es würde noch etwas dauern, bis das Betäubungsmittel aus Rezos Körper heraus war, doch Toni war guter Dinge. Und seine Geduld wurde recht bald belohnt.

In T's Versteck angekommen fing der Blauhaarige an zu murmeln. Als sie ihn wenige Minuten später auf eins von T's Sofas gelegt haben zuckten bereits seine Augenlider. Wenig später öffnete er seine strahlend blauen Augen und erblickte zuerst die Braunen von Toni, welcher direkt vor ihm kniete und ihn sofort lächeln ließ.

„An den Anblick könnte ich mich nach'm Schlafen echt gewöhnen." nuschelte er heiser mit einem leichten Grinsen.

„Wirst du nun öfter.", erwiderte Toni mit leichten Freudentränen in den Augen, lehnte sich nach vorn küsste seinen Partner leidenschaftlich.

Was die Zukunft nun für den Neu-Kriminellen brachte, daran dachte im Moment niemand. Hauptsache sie hatten einander.





Soooo, das war's. Ich danke nochmal allen Lesern für die Lieben Kommentare! Es war mir immer eine Freude euch mitfiebern zu wissen und danke ebenso für eure Geduld ^^;

Weiter kommen keine Rezoni-Geschichten mehr. Es fehlt einfach der Input seit die beiden nichts mehr wirklich miteinander zu tun haben U-U

Aber vielleicht kommt mal irgendwann eine kurze Story über Rezo und Ju. Mit den beiden kann ich zwar im romantischen Sinne noch nicht viel anfangen, aber irgendwas Ähnliches möglicherweise. Ich weis noch nicht. 


Katz und Maus - RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt