Katz und Maus - Rezoni

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Aufmerksam und neugierig trat er näher und bemerkte einige Worte auf dem Boden, welche von Symbolen umgeben waren. Fragend hob er eine Augenbraue, was der andere Polizist jedoch, aufgrund seines eigenen Helmes, nicht sehen konnte. Die weißen Linien deuteten Worte an, sie waren jedoch völlig wirr und Zusammenhanglos. Neugierig ging Toni in die Hocke und zog sich einen Handschuh aus. Erst federleicht, dann mit etwas mehr Druck, führte er seine Finger über die Schrift.

'Fühlt sich an wie Kreide'

Investigativ hob er seine, nun weiße, Hand, inspizierte die Substanz genau und roch probehalber daran.

'Das IST Kreide.'

„Hey Kyle?", rief er etwas lauter zu seinem Kollegen, welcher ein paar Meter von ihm entfernt stand. Kyle sah sich gerade grob um und schenkte dem Detektiv schlussendlich seine Aufmerksamkeit.

„Was gefunden, Toni?"

„Ähm, bisher weiß ich nur, dass die Symbole aus Kreide bestehen. Abe-„

„No shit, Sherlock. Für was wirst du nochmal bezahlt? Achja! Scheiß auf die Kreide!", keifte der Polizist ihn an. Klar, alle waren ziemlich angespannt, eigentlich sollten sie hier ja auch auf Fuhn treffen, aber anscheinend hat dieser eine Verbrecher, welcher im Verhör war, gelogen. Oder es war eine Falle... 

Genervt seufzend drehte sich Toni wieder um und war gerade dabei aufzustehen, als ihn ein unsagbarer Schmerz durchfuhr.

Keuchend fiel er zu Boden und krallte seine rechte Hand in die linke Schulter. Kyle sah ihn fallen und reagierte blitzschnell.

„Hinterhalt! Alle in Deckung!", rief er, rannte zu Toni und zog ihn hinter eine große Kiste, ehe er in Position ging und seine Waffe zog. Währenddessen presste Toni eine Hand an seine verletzte Schulter, aus welchem Blut in Strömen floss. Der Detektiv schluckte schwer und sog vor Schmerz zischend Luft ein.

Kyle sah in seinem Augenwinkel kleine rote Flecken, welche vorher noch nicht da waren und drehte sich zu seinem verletzten Kameraden. Was er sah trieb seinen Puls in die Höhe.

Toni's Oberteil war an der linken Schulter komplett in Blut getränkt. Seine Augen kniff er vor Schmerz zusammen und sein Mund formte eine verzerrte Grimasse.

„Shit! Nia?! Bist du hier irgendwo?!" rief er.

„Ja hier drüben!", kam es als Antwort nicht weit von ihm entfernt. „Ich hab' gesehen, wie Toni zusammen gesackt ist, was ist mit ihm?"

„Man hat nichts gehört, aber ich glaube wir befinden uns im Visier eines Snipers! Toni geht es gar nicht gut, er muss hier sofort raus!", rief Kyle. Panik machte sich in Nia breit. Der Detektiv war sein bester Freund; zu wissen, dass sein Zustand gerade mehr als bedenklich zu sein schien, bereitete ihm extremes Unwohlsein.

Weitere Schüsse, sowie erstickte Laute ihrer Kollegen waren plötzlich zu hören. Die verbliebenen Beamten hielten ihre Stellung, gaben sich gegenseitig Deckung und warteten auf die Ursache der lauten Geräusche. Es war nun allen klar, dass es ein Hinterhalt war.

Schweißperlen bildeten sich auf Tonis Stirn als er versuchte sich bequemer hinzusetzen. Der Schmerz war unerträglich. Vorsichtig drehte er seinen Kopf und versuchte sich umzusehen. Niemand war zu sehen oder zu hören was bedeutete, dass seine Kollegen sich offenbar gut versteckten, doch das traf dementsprechend auch auf ihre Gegner zu. Sein Blick schweifte über den dreckigen Betonboden und fixierte einen kleinen Haufen Glasscherben. In seinem Kopf klickte es sofort.

„Nia, Anweisung 721!", rief Kyle und wollte aufstehen, doch bevor er dies umsetzen konnte, griff der Detektiv ihn am Arm.

„Der Sniper, nh, ist irgendwo in dem hohen Gebäude links von uns.", versuchte Toni ihm angestrengt mitzuteilen. „Mindestens im 8. Stock. Wenn du jetzt zu Nia gehen würdest, oder er herkommt, wäre derjenige sofort in dessen Schussbahn und dann war es das." Verblüfft starrte Kyle ihn an und rief sein Kommando zurück. Weitere Schüsse fielen und mit ihnen, ihre Kameraden. Doch, unwissend über den Status der anderen, erzielten auch die Beamten einige Erfolge.

Leider befanden sie sich auf fremden Gebiet und so passierte es, dass sie recht schnell überrannt wurden. Es ging alles so schnell. Viel zu schnell. Die Angreifer waren verdammt gut organisiert. Seit wann waren Verbrecher so klug? Ein Polizist nach dem anderen fiel. Kyle und Nia versuchten ebenfalls sich und Toni zu verteidigen, doch es war vergebens.

Ein erstickter Laut zu Tonis Rechten war zu hören, als sie Nia mit mehreren Schüssen niederstreckten. Trotz der schusssicheren Weste hatte er keine Chance dem Kugelhagel zu entkommen. Es war alles so laut, Toni hatte das Gefühl ihm würde das Trommelfell platzen. Sein Herz schlug wie wild gegen seine Rippen. Alles lief gerade in Zeitlupe, Geräusche klangen nur noch gedämpft.

Das war doch alles nicht wahr...