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TJ bekam unterdessen einen Funkspruch über seinen Knopf im Ohr, welcher ihm erläuterte, dass einige ihrer Männer Polizeifahrzeuge in ihre Richtung haben fahren sehen. Es ging also demnächst los, jedoch nahm er sich die Zeit, um Toni über WhatsApp zu schreiben. Auch, wenn sein Geschäft momentan unter Spannung stand, fand er sich immer wieder zu dem Barkeeper hingezogen, wollte mit ihm reden und seine Stimme hören. Letzteres ging momentan leider nur in Form von Sprachnachrichten, doch er erhoffte sich ein baldiges Wiedersehen.

R: „Na du süße Maus, wie geht es dir? ;-)"

T: „Du sollst mich nicht so nennen! :P Es geht soweit, ich bin ein bisschen nervös ^^;"

R: „Warum denn das?"

T: „Ich hab' gleich ein Meeting mit meinem Vorgesetzten und anderen Kollegen, so eine Art Fähigkeiten-Check. Ich hoffe es läuft alles gut T-T"

R: „Das wird es schon, ganz ruhig bleiben. ;-)"

T: „Ja, mal schauen. Was machst du so?"

R: „Ich habe auch gleich ein Meeting. Ein Handelskonkurent, der ebenfalls mit meiner Branche zutun hat, kommt vorbei um Konflikte zu schlichten. Ich bin ja mal gespannt, ob wir uns einigen können."

T: „Was arbeitest du nochmal genau?"

R: „Logistikunternehmen ;-)"

T: „Achja ^^; Nagut ich muss dann auch jetzt Schluss machen. Bis später, Rezo :-*"

R: „Warte, hast du morgen Zeit für mich? Ich würde dich gern wiedersehen."

Die blauen Haken blieben grau, was bedeutete, dass Toni die letzte Nachricht nicht mehr gelesen hatte. Egal, konnte er ja später noch.

„Boss, da sind sie.", flüsterte TJ von der Seite, ein Fernglas vor dem Gesicht, welches sehr hochwertig aussah. Konzentriert sah der Drogendealer durch das Fernrohr seines schallgedämpften Scharfschützengewehres und entdeckte die Polizeistreife. Es waren insgesamt sieben Wagen, welche alle mindestens zwei bis vier Beamte beinhalteten. Alle sahen gleich aus in ihren kugelsicheren Uniformen und den Schusssicheren verdunkelten Helmen, keiner wirkte anders. Der Detektiv war also entweder gar nicht unter ihnen oder getarnt. Er musste die Männer also noch eine Weile beobachten um es herauszufinden.

Die Beamten führten ihre übliche Routine durch, langsam vordringen, sichern, weiter vordringen und sichern. Rezo kannte dieses Schema und durchschaute es sofort. Sie würden dort nichts finden. Nachdem er Roy ausgequetscht hatte und dieser ihm alle Informationen durchgab, zog er alles ab, was dort zu Indizien führen könnte. Die wenigen Männer, welche als Ablenkung dienten, bekamen über Funk den richtigen Moment zum Verschwinden übermittelt. Dennoch hinterließ er eine kleine, in Kreide geschriebene Nachricht auf dem Fußboden. Eine kleine Falle um den Detektiv zu triggern und ihn in seine Schussbahn zu locken. Das Glasdach über dieser Spur sicherte seinen Erfolg.

Und wenn man vom Teufel sprach, erschien er meist dann auch. Einer der Polizisten zeigte reges Interesse an der Zeichnung, welche er direkt in Sichtweite seiner Waffe positioniert hatte.

Das musste der Detektiv sein.

Im Gegensatz zu allen anderen dort anwesenden Beamten zog er eine kleine Kamera hervor und fotografierte das Bild, anschließend zog er einen Handschuh aus, kniete sich hin und strich mit seinen Fingern über die Kreide, testete die Konsistenz und roch sogar daran, als er das Visier seines Helmes kurz aufklappte.

„So ist es brav, dreh dich nur noch ein Stück mehr, damit ich dein Gesicht besser treffe.", murmelte Rezo hochkonzentriert, den Blick nicht abwendend.

Der vermeintliche Detektiv drehte sich allerdings zur anderen Richtung und schien seinen Kollegen irgendetwas zu erzählen.

„Komm schon, dreh dich.", murmelte er wieder zu sich selbst.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Zielperson bewegte sich und Rezo drückte ab.

BÄNG!

Katz und Maus - RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt