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Der Italiener kochte. Das war doch alles ein schlechter Scherz! Tausende Emotionen wüteten gerade in seinem Körper. Unglaube, Angst, Freude, Verwirrung, Verrat, Wut...

Letzteres übernahm gerade die Oberhand als er weiter versuchte, sich aus Rezos klammernden Griff zu befreien. Seine körperlichen Schmerzen wurden durch das Adrenalin in ihm soweit zurückgedrängt, dass er diese kaum noch wahrnahm. Gekonnt schnellte sein Knie in die Höhe und traf sein Gegenüber genau an dessen empfindlichster Stelle. Rezo keuchte auf, ließ Toni los und sank auf die Knie. Der Detektiv trat einen Schritt zurück und beobachtete den Kriminellen aufmerksam. Dieser schien jedoch gerade mit sich selbst beschäftigt zu sein, weshalb Toni zur Tür sprintete.

Er musste hier sofort weg!

Sein Überlebenswille kickte gerade ziemlich und wurde mächtiger, als sich die metallene Tür nicht bewegte. Panik machte sich nun breit und er begann zu hyperventilieren. Hilfesuchend sah er sich um, während er seinen Rücken an die Tür presste. Metallstangen vor den Fenstern, ein Türknauf auf der Zimmerinnenseite, keine größeren Luftschächte und auch sonst nichts Hilfreiches. Sein Blick wanderte zu dem auf dem Boden kauernden Blauhaarigen und sofort entfachte seine Wut wieder. Mit festen Schritten ging er auf ihn zu und trat ihn, mit nur einem Tritt, nieder.

„Toni.", kam es gepresst vom auf dem Boden Liegenden. „Beruhig dich, bitte.", bat er, doch wurde einfach ignoriert.

„Wo ist der Schlüssel?!", sagte der Angesprochene streng. Rezo atmete zitternd aus. Wo nahm Toni gerade diese Kraft her? Doch auch egal woher sie kam, er hatte jeden Schlag verdient. Der Italiener hat so viel gelitten, deshalb wehrte sich Rezo auch nicht gegen ihn und blieb einfach liegen.

„In meiner Hosentasche. Wenn du aber ohne mich raus gehst bringen dich meine Leute um."

„Dann ziehe ich dich eben als Geisel hinterher.", argumentierte Toni. Rezo schüttelte leicht den Kopf.

„Vergiss es. Das sind zu viele und das weist du. Bitte beruhige dich und lass uns reden."

„Wozu!? Weißt du eigentlich wie ich mich gerade fühle?! Hast du eine Ahnung davon wie es ist, wenn man hilflos zusieht wie seine Freunde sterben, man selber angeschossen ist und danach auch noch weiter gequält wird von dem Mann, mit dem man sich eigentlich seine Zukunft vorstellen konnte?!", seine Stimme wurde zum Ende hin immer brüchiger bis er schließlich seiner Trauer und den damit verbundenen Tränen freien Lauf ließ.

Rezo war schockiert von seinen Aussagen. Zu Beginn fühlte er sich natürlich schrecklich schuldig, doch dann erwähnte Toni ihn in Zusammenhang mit seiner Zukunft.

Er wollte seine Zukunft mit ihm planen?

Sie haben sich nie ihre Gefühle gegenseitig kundgetan, Rezo hatte zwar immer schon die Hoffnung, dass Toni auch wie er fühlte, doch war sich bis jetzt immer unsicher.

...seine Zukunft vorstellen... mit ihm... 





Aber ob das jetzt überhaupt noch funktioniert?  Werden wir sehen :P

Katz und Maus - RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt