2 Wochen später...
Rezo saß frustriert an seinem Laptop. Wie zum Henker war es der Polizei möglich, seine Routen zu verfolgen? So langsam nervte ihn diese ganze Sache. Er hat seine Vorgehensweisen mehrmals noch einmal überdacht und reflektiert, doch er fand einfach den Fehler nicht. TJ meinte ja, dass sie vielleicht einen Maulwurf unter sich hatten. Eigentlich vertraute Rezo all seinen Angestellten, doch er gab TJ den Auftrag, sich mal unter allen umzuhören.
Und siehe da, wenig später wurde der Verräter entdeckt.
Rezo selbst war nicht anwesend, doch er hörte die Geschichte von seinen Angestellten. Der Verräter versuchte zu fliehen, doch wurde von seinen Männern umzingelt. Einige wurden dabei verletzt, doch nicht all zu schlimm. Nun saß er gefesselt und geknebelt in einem abgeschirmten Raum, wartend auf seinen Tod.
Leider wurde es so langsam auch Zeit dafür. Rezo machte sich noch einmal seine Haare etwas zurecht, welche er vor ein paar Minuten selbst zerwuschelt hatte und machte sich auf den Weg.
Ein paar seiner Angestellten, inklusive TJ, warteten bereits an der schweren Metalltür, hinter der sich der Verräter befand. Niemand sagte ein Wort, die Lage war todernst. Quietschend öffnete sich die Tür und Licht flutete den kleinen Raum. Außer einem Stuhl, auf dem der Mann saß und einem Tisch mit diversen gemeinen Dingen, befand sich nichts weiter darin. Auch keine Heizung, weshalb sich die Luft kalt und muffig anfühlte.
Rezo betrachtete den Mann, als er wie ein Tiger um ihn herumschlich. Dessen Augen verfolgten ihn bei jedem Schritt, seine ganze Haltung war angespannt. Er wusste, dass sein Boss grausam sein konnte, wenn er musste. Er wusste auch, dass er für seinen Verrat bezahlen musste, doch das war es ihm wert. Er hatte keine Lust mehr diesen Scheiß abzudrehen.
„Sprich dich aus, Roy, alles was du weist.", sagte Rezo bedrohlich.
„Pff, aus mir bekommst du nichts. Die Bullen werden dich und die Anderen eh bald ausfindig machen und dann kannst du im Knast verrotten!", um seine Aussage noch zu verdeutlichen spuckte er Rezo vor die Füße. Dessen Augen verengten sich sofort und ehe Roy blinzeln konnte, spürte er dessen Griff fest an seinem Hals.
„Mach das nochmal und ich bring dich auf der Stelle um.", drohte Rezo. Keuchend antwortete Roy.
„Mach doch, spielt eh keine Rolle mehr *keuch*, die Bullen werden dich finden, schon sehr bald.", grinste er Rezo entgegen. Seine Gesichtszüge entgleisten jedoch völlig als er einen Elektroschocker sah, welchen sich Rezo vom Tisch nahm und ihn anschaltete. Ohne zu zögern nahm Rezo seine Hand von Roys Hals und stieß das mit Blitzen zuckende Gerät in dessen Bauch. Roy schrie schmerzerfüllt auf, doch niemanden im Raum interessierte es. Rezos Angestellten wurden immerhin ebenfalls von ihm verraten, soll er doch leiden.
Nach einigen Sekunden zog ihr Chef das Gerät zurück und zu beobachten war ein schwer atmender Roy, welcher seinen Kopf schwach hängen ließ. Seine Augen waren angestrengt geschlossen und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Rezo zog seinen Kopf unsanft an seinem kleinen Pferdeschwanz nach hinten und wiederholte seine Worte.
„Sprich."
„Fick dich!", und wieder wurde er unter Strom gesetzt. Das Spiel wiederholte sich noch ein paar Minuten, doch Roy blieb standhaft. Rezo entschied sich für ein neues 'Spielzeug'.
Die Klinge war so lang wie seine eigene Hand und so scharf wie ein Samuraischwert. Bedrohlich ließ er sie vor den Augen des Verräters tanzen, als er wieder um ihn herumschlich und kam der Haut seines rechten Armes immer näher.
„Weist du, es wäre doch ein Jammer, wenn du deine Hand verlieren würdest oder? Schließlich bist du Rechtshänder. Dir selber einen wichsen oder deine kleine Tochter hochheben wäre dann nicht mehr drin.", Roy lachte auf eine verrückte Art und Weise los.
„Ha, das kann ich auch andere übernehmen lassen und meine Tochter ist gaaaanz weit weg von hier.". Siegessicher grinste Roy seinen ehemaligen Boss an, welcher nun auch grinste.
„Sicher?", fragte Rezo und zeigte ihm ein Video auf seinem Handy. Zu sehen war Roys sieben jährige Tochter, wie sie gefesselt auf einem Stuhl in einer Küche saß und von einem von Rezos Angestellten bedroht wurde. Roys Augen weiteten sich vor Panik.
„Das ist ein Fake, du kannst nicht wissen wo sie ist.", versuchte er sich einzureden.
„Und ob ich das weiß. Rede, und ich lasse die Kleine laufen."
„Vergiss es. Wer weiß wie alt dieses scheiß Video ist. Ich habe sie erst letztens versteckt, so schnell kannst du sie nicht gefunden haben.", schrie er nun.
„Ist dir eigentlich nicht aufgefallen, dass das gerade eine Live-Übertragung ist?", fragte Rezo beiläufig.
„Was?", ungläubig betrachtete Roy erneut das Display. Tatsächlich, dort stand 'Videoanruf' in der Ecke. Sprachlos und ängstlich schaute er Rezo nun an, sein Blick wanderte im Sekundentakt von Rezos entschlossenem Gesicht zur Aufnahme seiner Tochter. Seine Kehle schnürte sich zu, ein dicker Kloß schien sich in seinem Hals zu bilden.
„Wir machen es einfach, ok?", sagte Rezo und steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche. „Du sagst mir, was ich wissen will und dafür verspreche ich dir, dass deiner Tochter morgen kein Stück Fleisch fehlt."
„Du Bastard!", schrie Roy mit hochrotem Kopf. „Wie kannst du da ein Kind mit reinziehen?!", Roy versuchte sich angestrengt zu befreien, doch die Fesseln lösten sich einfach nicht.
„Wer von uns ist hier der Boss einer großen Organisation? Ich mache das, was nötig ist, damit hier alles seinen Gang geht.", Rezos Mine verfinsterte sich zunehmend. „Also?"
Verzweifelt versuchte Roy sich zu befreien. Seine Handgelenke waren schon ganz wund und aufgeschürft und sein Shirt klebte ihm am Körper. Sein Atem beschleunigte sich vor Panik und er sah sich hilfesuchend im Raum um. Rezo verlor langsam die Geduld.
'Wenn er nicht gleich Tacheles spricht, knall ich ihn, auch ohne Informationen, ab'
Doch so langsam begann Roy seine aussichtslose Situation zu begreifen. Seine Mimik war angestrengt, sein Atem schwerfällig. Die Augen seines ehemaligen Chefs durchbohrten ihn. Kalt. Ohne Mitleid im Blick. Er wandte den Blick ab, zu intensiv war dieser Gesichtsausdruck.
„Sie wissen von dem Umschlagplatz bei der roten Lagerhalle. Sie planen einen Überraschungsangriff.", sagte Roy resigniert. Rezo hörte aufmerksam zu.
„Wann?"
„In zwei Wochen. Ich habe ihnen gesagt, dass du auch da sein wirst, das triggerte ihr Interesse enorm."
„Was wissen sie noch?"
„Sie kennen deinen Decknamen und haben einen Detektiv, der herausfinden soll wer du bist."

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Katz und Maus - Rezoni
Fanfic(Kleine Leseprobe) Ohne den Augenkontakt zu unterbrechen kam Rezo ihm immer näher, der Barkeeper versuchte jedoch immer weiter nach hinten zu rücken, doch das Regal versperrte seinem Kopf die Fluchtmöglichkeit und der sanfte, jedoch feste Griff des...