„Na... was geht da jetzt mit dir und Patrick?!", fragte mich prompt Valerié, als ich mit ihr in der Küche die letzten Vorbereitung für die Silvesterparty traf. Ich zuckte nur mit den Schultern, während ich mich weiter der Mozzarella Tomaten Platte widmete, die ich gerade anrichtete und etwas von der Datteljuice darüber träufelte. „Komm schon Anique... er ist auch gerade außer Hörweite... holt mit Frédéric die Getränke..." „Ok... ja... was das jetzt ist... darüber haben wir nicht gesprochen... du weißt von dem Kuss im Auto und am Strand... gestern... also... wir waren ja das erste mal dann alleine... vorher waren ja meine Eltern da... wir haben uns dann wieder geküsst... aber diesmal nicht nur so flüchtig und kurz..." „Und?!" „Wie und?" „Und dann... dann habt ihr?!" „Nein!" „Bor wie langweilig!" „Mensch Valerié! Es gibt Menschen, die nicht bei der erst besten Gelegenheit miteinander ins Bett gehen!" „Willst du mich jetzt verurteilen, das ich nicht so prüde bin?!" „Ach nein! Jetzt lass uns nicht streiten! Wir sind halt beide andere Typen. Ich mach mir nichts aus ONS oder kurzen Bettgeschichten! Für mich gehören Gefühle, Vertrauen und Nähe dazu, um mit jemanden zu schlafen. Ich fand es gestern sehr schön so wie es war." „Du bist so romantisch Anique! Aber Hauptsache, dir hat es gefallen." „Um ehrlich zu sein, sehr sogar..."
„Val? Wohin mit den Getränken?", rief Frédéric uns in die Küche zu. „Den Wein in die Küche und das Bier auf die Terrasse! Warte ich zeig dir wo!", schon flitzte Valerié aus der Küche, rannte Patrick, der die beiden Weinkisten trug fast über den Haufen und ich half ihm diese erstmal zu verstauen.
„Can I help?" „Du könntest mir noch das Olivenöl angeben, sonst nichts mehr... ist alles fertig soweit!" „Ok... hier..." „Danke!"
„Ani?" „Ja?!", ich verschloss gerade die Olivenölflasche und drehte mich zu ihm um. „Well...", verlegen strich er sich wieder über seinen Hinterkopf. „I... I also enjoyed it last night... sorry... ich hab nicht gelauscht... ich hab's nur so mitbekommen..." „Alles gut... sollst du ja auch ruhig wissen... das..." „Das... ich das hier weiterhin tun kann?", Patrick nahm mir den Teller aus der Hand, stellte ihn zur Seite, nahm meine Hände in seine und verschränkte unsere Finger. Schon zog er mich zu sich ran und legte seine Lippen auf meine. „Ja...", wisperte ich in den Kuss, der etwas fordernder von Patrick war, als die vorherigen, dennoch gefiel es mir.
„Habt ihr keine zu Hause?!", platzte Valerié plötzlich rein. „Doch, aber was du kannst, kann ich auch!", Konterte ich und lächelte Patrick an, dem es doch etwas unangenehm war und sofort zurückschnellte. „Ihr könnt sofort weiter machen. Ich wollte nur noch schnell die Antipasti holen... Und wo das Gästezimmer ist, weisste ja...", schon war sie auch wieder verschwunden. „Sorry... du sollst nichts falsches denken... aber ich kenn hier halt keinen... und das mit uns... ich möchte nicht, das das übermorgen in der Bildzeitung steht oder ähnliches..." „Alles gut..." „Ich will nur nicht, das du was falsches denkst!" „Was sollte ich denn denken?" „Das es mir unangenehm ist, dich in der Öffentlichkeit zu küssen... zu dir... zu uns zu stehen..." „Gibt es denn ein uns?" „I thought... Ich dachte... also schon... oder nicht... I mean..." „Ein uns wäre schön... und ich kann auch verstehen, das du unsicher wegen der anderen bist... ich bin genauso unsicher... also nicht wegen Valeriés und meinen Freunden, da brauchst du dir gar keine Sorgen zu machen aber..." „You need not to be unsure... with me... of my feelings... ich denke das meinst du, oder?" „Ja... ich..." „Ich bin auch nicht gut darin... und hier... ich glaub auch nicht, das das hier der beste Ort ist, darüber zu reden..." „Nein... vielleicht später, oder morgen... hat ja keine Eile und...", und schon trat Patrick erneut vor mich und küsste mich sanft. „Come on... let's go... deine Freunde warten bestimmt!"Patrick und ich gesellten uns zu den anderen. Er fand schnell Anschluss. Hatte Spaß und war losgelöst. So lachend wie an diesem Abend hatte ich ihn all die Zeit nicht erlebt. Vor allem verstand er sich mit Quinn sehr gut. Aufgewachsen war er in Amerika, seine Mutter kam ursprünglich aus Hongkong, sein Vater aus England. Das Studium hatte ihn nach Frankreich gebracht, und Claire, seine Freundin, war der Grund, das er letztlich blieb und in Lesneven inzwischen eine eigene Kanzlei hatte. Die beiden jammten etwas auf Quinns Gitarre, und die anderen waren sichtlich überrascht, wie gut Patrick Gitarre spielte und sogar dazu noch singen konnte.
Valerié und ich hatten den anderen nichts von Patricks Herkunft erzählt, und als Celine ihm Vorschlug, doch mal was aufzunehmen, mit so einem Talent, waren Patricks letzte Zweifel, es könnte irgendwas an die Öffentlichkeit dringen, verflogen. Es kannte ihn keiner... und so wurde Patrick mit jedem Glas Wein lockerer, suchte immer wieder die Nähe zu mir, indem er mich kurz in den Arm nahm, sachte meine Wange kurz streichelte, oder sich ein Küsschen erhaschte.
Kurz vor Mitternacht zogen wir uns unsere Dicken Mäntel an, die Männer schnappten sich das Feuerwerk und wir Frauen den Sekt samt Gläser, die wir draußen füllten und an alle verteilten. Frédéric begann dann rechtzeitig den Countdown zu zählen, in den alle miteinstimmten. „Dix, neuf, huit, sept, sis, cinque, quatre, trois, deux, un Bonne Année!" Alle prosteten sich zu, wünschten sich Frohes Neues Jahr und Patrick... er hatte mich feste in seine Arme geschlossen. „Happy New Year Ani!", hauchte er an mein Ohr und zog mich noch fester in seine Arme. „Frohes Neues Patrick! Mögen all deine Wünsche in Erfüllung gehen!" „Ich hab keine... aber... ich bin dankbar dich getroffen zu haben und... I hope you are felling the same...", anstatt ihm zu antworten legte ich zunächst meinen Finger auf seine Lippen, lächelte ihn an und küsste ihn kurz. Aber, anscheinend war das nicht so ganz nach Patricks Geschmack, denn als ich mich löste, legte er seine Hand in meinen Nacken, die andere um meine Hüfte, zog mich zu sich und intensivierte unseren Kuss. Ehrlicherweise musste ich gestehen, das ich nur noch ihn wahrnahm, meine Freunde, das Feuerwerk, alles andere blendete ich aus, und genoss diesen sanften, dennoch tiefen und nicht enden wollenden Kuss sehr. „You messed my head...", raunte Patrick Kurz und küsste mich wieder. Wie lange wir tatsächlich draußen standen, das bemerkte ich kaum, nur irgendwann wurde uns beiden kalt, und wir stellten fest, das wir inzwischen alleine waren, nur in weiter Ferne hörte man vereinzelte Knaller, das Feuerwerk war definitiv zu Ende und meine Freunde hatte sich wieder nach innen verzogen. „Oh...", stellte Patrick fest. „It's finished..." „Ja... scheint wohl so..." „Party? Oder möchtest du heim?" „Irgendwie beides..." „Na, das funktioniert aber nicht!", lachte er. „Lass uns noch was bleiben ja? Ich hatte lange nicht mehr so einen schönen und normalen Abend mit normalen Menschen..." „Normale Menschen? Wie soll ich das bitte verstehen?!" „Na... Leute wie du... nicht aus der Branche... hier bin ich nur Patrick... und nicht Paddy... you know?! Although... natürlich wäre ich auch gern mit dir alleine... am Wochenende geht's weiter und..." „Wir bleiben noch... haben Spaß und nehmen uns nachher ein Taxi... ich hab die nächsten Tage noch frei..." „Frei... Zeit für uns?" „Wenn du möchtest..." „Was glaubst du denn... die Zeit mit dir... hier zu sein... das ist so wertvoll für mich... es tut gut hier zu sein... Ani... du tust mir gut...", gerade als ich was darauf erwidern wollte, platzte Quinn dazwischen. „Kommt ihr langsam mal wieder rein? Patrick... noch ein Bier, oder bleibst du bei Wein? Ach und Anique? Val fragt, ob du ihr mit den Austern helfen kannst..." „Wir kommen!", antwortete Patrick und mir grauste es schon allein bei dem Gedanken an die Muscheln. Generell mochte ich ja Meeresfrüchte gern... aber Austern... roh... das ging gar nicht. Und Patrick sah das ähnlich wie ich.
Nachdem Mitternachts Snack wurde getanzt, und auch Patrick traute sich zu typischen Songs der 80er zu tanzen, denn plötzlich spürte ich, wie er seine Hände von hinten an meine Hüfte legte und sich mit mir zur Musik bewegte, während er leise die Lyrics des Songs in mein Ohr hauchte.Out of Touch
Shake it up is all that we know
Using the bodies up as we go
I'm waking up to fantasy
The shades all around aren't the colors we used to see
Broken ice still melts in the sun
And times that are broken can often be one again
We're soul alone
And soul really matters to me
Take a look around
You're out of touch
I'm out of time
But I'm out of my head when you're not around
You're out of touch
I'm out of time (time)
But I'm out of my head when you're not around
Oh oh oh oh oh oh
Reaching out for something to hold
Looking for a love where the climate is cold
Manic moves and drowsy dreams
Or living in the middle between the two extremes
Smoking guns hot to the touch
Would cool down if we didn't use them so much, yeah
We're soul alone
And soul really matters to me
Too much
You're out of touch
I'm out of time
But I'm out of my head when you're not around
You're out of touch
I'm out of time
But I'm out of my head when you're not around
Oh oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh oh
You're out of touch
I'm out of time
But I'm out of my head when you're not around
You're out of touch
I'm out of time
But I'm out of my head when you're not around
You're out of touch
Time
But I'm out of my head when you're not around
You're out of touch
I'm out of time
Not around
You're out of touch
I'm out of time
Darauf folgte I promise myself. Patrick drehte mich zu sich, tanzte weiter und während er den Song mitsang, hatte ich das Gefühl, er sang ihn nur für mich.
I promised myself
I promised I'll wait for you
The midnight hour
I know you'll shine on through
I promised myself
I promised the world to you
I gave you flowers
You made my dreams come true
How many of us out there
Feel the need
To run and look for shelter?
I promised myself
That I'd say a prayer for you
A brand new tomorrow
Where all you wish comes true
I promised myself
That I'd make it up to you
My sister and brother
Know I'm in love with you
How many of us out there
Feel the pain of losing what was once theirs?
God I know what people say about her
No mistake, who can live without love?
How many of us out there
Feel the pain of losing what was once theirs?
God I know what people say about her
No mistake, who can live without love?
I promised myself
I promised I'd wait for you
The midnight hour
I know you'll shine on through
I promised myself
I promised the world to you
I gave you flowers
You made my dreams come true
In the midnight hour
I will wait for you
I will wait for you
I will wait for you
In the midnight hour
I will wait for you
I will wait for you
I will wait for you
Ja, es war vielleicht kitschig, oder auch sehr romantisch, aber mir gefiel es und Patrick gab mir das Gefühl, das er jedes Wort ernst meinte.
Weiter ging es mit Gold von Spandau Ballet, Love Changes von Climie Fisher, Don't stop believin' von Journey, Bryan Adams, Eurythmics etc. Gegen 3 h in der Früh machten wir uns letztlich auf den Heimweg... zu Fuß... da kein Taxi mehr zu bekommen war. Quinn und Claire hatten bereits das Gästezimmer bezogen, da sie den weitesten Weg heim hatten und Valeries Couch... da bevorzugte ich eher den Fußmarsch von knapp 30 min heim.„Finally...", stieß Patrick hervor, als wir total durchgefroren und etwas mit Schnee bedeckt die Tür rein kamen und Schal, Mütze und Schuhe irgendwo an der Garderobe landeten. Durchdringend sah er mich an, nahm meine Hand und zog mich die Treppen zum Schlafzimmer hoch. Vor dem Bett blieb er stehen und zog mich dann mit dich, das wir beide lachend auf mein Bett fielen. „Bor... ich bin so müde... und ich werde morgen definitiv einen Brummschädel haben, kicherte ich, denn wirklich nüchtern waren wir beide nicht mehr. „Auch zu müde dafür?!", leicht drückte Patrick seine Lippen auf meine und wir versanken in einen gefühlvollen Kuss, das ich unweigerlich aufseufzte. Nur leider verstand Patrick das als eine Aufforderung, weiter zu gehen, denn mit einem Male zog er sich sein weißes Shirt über den Kopf, öffnete seinen Gürtel, beugte sich wieder zu mir, und während er mich wieder küsste, schob er seine Hand unter mein Kleid. Sofort gingen alle Alarmglocken bei mir los, ich bekam Panik, kalter Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und auch er bemerkte, das was nicht stimmte. „Ani? Alles ok?" „Nein... ich... nimm deine Hände da weg! Sofort!" Patrick folgte meiner Aufforderung sofort und ich stürmte raus und schloss mich im Bad ein...
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Dämonen der Vergangenheit
FanfictionEinen Fehler durch eine Lüge zu ersetzen heißt, ein Loch mit einem Flecken zu überdecken. Diese Weisheit stammt zwar nicht von mir, denn meine Fehler hatte ich selbst gemacht.... Vor allem den einen... Wenn ich eines gelernt hatte, dann das... Verg...