Duft von heissen Kaffee zog in meine Nase. Ich streckte mich kurz und öffnete erschrocken meine Augen, weil ich spürte, das die Bett Seite neben mir leer war. Als ich mich ans Licht gewöhnt hatte, erkannte ich sofort Patrick, der auf der Bettkante saß. Sein sanfter Blick ruhte auf auf mir und er lächelte sofort. „Good Morning Bambi..." „Bambi?!", noch total verschlafen rutschte ich zu ihm und legte meinen Kopf in seinen Schoß. Sachte strich er sofort über meinen Kopf. „Ja... Bambi... das bist du für mich... du bist und warst immer ein scheues Reh... dazu deine Rehbraunen Augen... dein Haar... ich hab dich gedanklich immer als mein persönliches Bambi bezeichnet... damals aber mich nicht getraut, dir diesen Cosy Name zu geben..." „Warum...?", nuschelte ich. „I don't know... Perhaps... vielleicht hatte ich Angst du könntest lachen... keine Ahnung..." „Und jetzt hast du das nicht?" „Nein... jetzt weiß ich es..." „Ich mag es...", langsam richtete ich mich auf und gab ihm einen Kuss, den er sofort erwiderte. „Ich hab Kaffee und Frühstück mitgebracht... und schonmal ausgecheckt... darfst du Kaffee überhaupt?" „Solange es keine Mengen sind, ja... danke...", ich stand auf, sprang unter die Dusche, und kuschelte mich dann in ein Handtuch gehüllt nochmal ins Bett um mit Patrick zu frühstücken.
„Gosh Ani... ich wollte was essen... du kannst dich doch nicht so hier hin setzen?!" „Warum nicht?!" „Da will ich nicht mein Marmeladenbrötchen vernaschen, sondern dich!", grinste Patrick frech, legte sein Brötchen auf Seite und beugte sich auch schon zu mir rüber. „Du bist verrückt!", lachte ich. „Ja... nach dir...", schon nestelte er an dem knoten meines Handtuches rum. „Du bist süß... aber... wir haben nur noch eine Dreiviertelstunde... dann muss das Zimmer geräumt sein..." „I can do that..." „Patrick...." „Ja... sorry... ok... Ablenkung... ich hab mir folgendes überlegt... du hast ja den Mietwagen... ich mit meinen Wagen hier... mit zwei Autos hin und herfahren ist ja überflüssig. Ungefähr 30 Kilometer von hier, ist eine Filiale, dann geben wir den Mietwagen ab und fahren mit meinem weiter..." „Ok... aber du weißt, ich muss noch zu meiner Schwester Sachen packen, du auch heim.... Ich glaub nicht, das ich deiner Frau unter die Augen treten möchte..." „Das brauchst du auch nicht... ich hab eine eigene Wohnung in München... Joelle hat noch nicht mal einen Schlüssel davon... ich komm mit zu Frederijke, also wenn das Ok für dich ist... und dann könnte wir zu mir und mit dem Taxi morgen zum Flughafen..." „Ok... wenn du magst, und dir dieses Hin- und Herfahren nicht zu stressig ist..." „Zu stressig... aber dir soll ich das Zumuten, oder was? Du musst mal etwas langsamer machen...", sagte er sanft und strich über meine kleine Wölbung. „ Deine Schwester weiß Bescheid oder?" „Ja... und Valerié..." „Deine Eltern nicht? Sie hassen mich bestimmt!" „Warum sollten sie dich hassen? Und nein, sie wissen es noch nicht... ich wollte es dir erst sagen. Valerié wusste es als erstes... und dann meine Schwester... meinen Eltern hab ich damals nichts erzählt... auch nicht von dem Abbruch... das mit uns... ich hab einfach geschwiegen, und das haben sie akzeptiert. Meine Schwester ebenso... ich hab mich erst ihr anvertraut, als ich dich auf dem Hof gesehen hatte... auch das mit Henk..." „Ok... wow... war bestimmt viel für sie... ich..." „Ist gut Patrick... uns ist eine zweite Chance geschenkt worden... dafür bin ich sehr dankbar..." „Und ich erst!", liebevoll nahm Patrick mich in den Arm und gab mir einen Kuss.
Während ich mich anzog und fertig machte, belud Patrick seinen Wagen. Auch mit meinen Sachen, damit wir das nicht noch wieder bei der Autovermietung umpacken mussten und machten uns auf den Rückweg. Er flog regelrecht über die Bahn, so das wir nach etwas über zwei Stunden das Anwesen meiner Schwester erreichten. Ich wunderte mich, denn als wir in die Auffahrt fuhren, stand das Auto meiner Eltern ebenfalls da.
„Ani? Alles ok? Du bist plötzlich so weiß um die Nase.", besorgt sah er mich an. „War doch etwas Zuviel?" „Nein... das nicht... meine Eltern sind da..." „Soll ich hier warten? Ich kann dich auch später abholen..." „Nein... komm bitte mit rein... außer du willst lieber..." „I stay here... with you... always...", er parkte seinen Wafen und wir beide stiegen aus. Obwohl ich den Schlüssel zum Haus meiner Schwester hatte, fand ich es in diesem Augenblick unangebracht, einfach reinzugehen, also klingelte ich. Es dauerte nur eine kleinen Moment, da öffnete Thomas.
„Anique... und Paddy nehme ich an? Ich bin Thomas... Fredirijkes Mann. Kommt rein... Anique... deine Eltern sind auch da..."
„Hey Thomas... ja hab's schon gesehen..." „Hallo Thomas, nett dich kennenzulernen... ja... Patrick... Paddy... oder Michael Patrick.., such dir was aus...", lächelte er noch etwas unsicher und folgte schließlich Thomas und mir ins Haus durch zum Wintergarten. „Hab Besuch mitgebracht!", verkündete Thomas. „Anique Kind... schön dich zu sehen!", begrüßte mich meine Mutter sofort und auch mein Vater umarmte mich innig. „Patrick?!" er hatte ihn sofort gesehen und sah nun ungläubig zu ihm herüber, nachdem er seine Umarmung löste. „Hey Wijlhelm. Hoe is het met je?" „Patrick?!", nun hatte meine Mutter ihn auch zur Kenntnis genommen. „Hallo Hanne. Schön euch zu sehen. Hallo Rijke!" Etwas unsicher standen wir alle miteinander herum, was auch meine Schwester bemerkte und sofort reagierte. „Paddy... Bier? Thomas? Holst du mal was aus dem Keller? Anique kannst du mir dann eben in der Küche helfen?", schon schob sie mich Richtung Flur.
„Süße... warum haste denn nicht angerufen? Dann hätte ich dir sagen können, das Mama und Papa kommen..." „Ich hab dir eine WhatsApp geschickt..." „Oh sorry... hab ich gar nicht mitbekommen... aber jetzt erzähl! Alles gut mit euch beiden? Weiß er Bescheid?", fragte sie und schloss die Küchentür hinter sich. „Ja alles gut... und ja, er freut sich... sehr sogar.... Wir wollen noch ein paar Tage gemeinsam Urlaub machen, deshalb bin ich auch hier, wollte nur Sachen holen..." „Uih... wo geht's hin?" „Nach Mallorca. Seine Schwester hat ein Haus dort...." „Wie schön! Das freut mich. Tut euch beiden bestimmt gut. Und Joelle?" „Sie weiß von uns... aber nicht von dem Baby. Patrick will mit ihr reden, wenn wir zurück sind..." „Und danach? Wie gehts weiter? Paddy lebt hier, du in Frankreich..." „Wir haben darüber noch nicht gesprochen... wir werden sehen... erstmal ein Schritt nach dem anderen... ich denke Mama und Papa haben erstmal genug fragen... und von dem Böhnchen wissen sie ja auch noch nichts..." „Bester Zeitpunkt jetzt..." „Ob es der beste Zeitpunkt ist, wage ich zu bezweifeln... aber jetzt sind schon mal alle da... ich Erlöse mal Patrick... soll ich was mitnehmen?" „Die Kanne Kaffee... Rest bring ich mit." „Ist gut..."
Dann mal auf in die Höhle der Löwen, sprach ich zu mir und ging zurück zum Wintergarten. Patrick stand immer noch unsicher an der Seite und wurde von meinen Eltern gemustert. Keiner sagte einen Ton. Ich reichte meiner Mutter die Kanne Kaffee, ging auf Patrick zu und verschränkte unsere Finger miteinander. Sofort bemerkte ich, das seine Hände total schwitzig waren. „Komm... wir setzen uns...", forderte ich ihn leise auf und er folgte mir.
„Mama? Paps? Ihr habt bestimmt gerade tausend Fragen... aber vorher... ich hab mich von Eric getrennt und werde die Scheidung einreichen... Patrick und ich... also wir...", ich wusste nicht, wie ich das in Worte fassen sollte, was wir beide aktuell waren, dafür war es zu frisch, auch wenn wir ein Kind erwarteten. „Ich hab Ani vor etwas mehr als drei Monaten durch Zufall wieder getroffen...und ich liebe sie... immer noch...", sprach Patrick frei heraus mit fester Stimme, zerquetschte dabei allerdings fast meine Hand. Ich spürte deutlich, wie nervös und angespannt er war. Zudem hatten sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet. „Als? Na al die jaren? Waarom ga je alles doen? Je huwelijk? Jouw toekomst? En hoe zit het met het agentschap?", sprudelte es nur so aus meinem Vater heraus. „Pap, ik gooi niets weg dat niet eerder gebroken was. Ons huwelijk leek meer op papier, en dat weet je ook!" „Ook als dat zo is! Jij en Paddy... jullie hebben toen zoveel geleden! Als hij er niet was geweest, was er niets met jou gebeurd! We hebben weken voor je leven gevreesd!" „Wijlhelm! Es reicht! Das war nicht Paddys schuld, und das weißt du auch! Tag und Nacht war er im Krankenhais, bis sie ihn weggeschickt hat! Und die Gründe, kennen wir bis heute nicht. Vielleicht lässt du deine Tochter sich mal erklären! Zudem ist es ihr Leben! Sie muss glücklich sein! Schau dir doch mal ihre Augen an, ihr Lächeln... wann hat Anique das letzte mal so gestrahlt? Ich kann es dir sagen! Das war als wir Paddy kennen lernten!", mischte sich meine Mutter ein. „Ik wil niet dat Anique lijdt!", schob mein Vater noch nach. „Wjlhelm, ik hou van je dochter! Dat heb ik altijd gedaan! Ik zou haar nooit pijn willen doen... Dat wist ik toen ook niet!", sagte Patrick bestimmend. „Paps... Mama... ich habe damals einen großen Fehler gemacht... den ich zutiefst bereue... weshalb ich auch Patrick weg schickte.., diesen Fehler mochte ich nicht nochmal tun.., ja, ich weiß auch, was alles mit der Trennung zusammen hängt, dessen bin ich mir bewusst... aber es gibt auch einen guten Grund dafür, und das ist nicht nur, das Patrick und ich wieder zueinander gefunden haben...", meine Mutter verstand mich sofort, hielt sich sofort ihre Hände vor den Mund und ich sah, wie sich Tränen bildeten. Daraufhin sprang sie auf und umarmte Patrick und mich sofort zusammen von hinten. Nun weinte sie richtig. „Hanne?", mein Vater verstand nichts. „Ist das wahr? Ist das wirklich wahr?", fragte meine Mutter immer wieder und Rijke bestätigte es dann nochmal, so dass es auch mein Vater verstand. „Ja, ich werd endlich Tante... und zur Feier des Tages hab ich mal Sekt mit gebracht... Schwesterchen, für dich gibt es leider nur Schorle.", grinste Frederijke und verteilte den Sekt. Mein Vater starrte mich indes immer noch an. „Zwanger? Waar? Eric en jij, jullie hebben nooit kinderen gewild vanwege je carrière!" „Papa! Wie wir entstanden sind, das weißt du jawohl! Nicht durch unbefleckte Empfängis! Und wenn du Anique richtig zugehört hättest, dann wüsstest du, das Eric und sie sich getrennt haben.., Sie ist mit Paddy zusammen! Seid ihr doch oder?!", fragend sah sie mich an und ich daraufhin genauso fragend zu Patrick, denn ich wusste nicht, was ich darauf jetzt antworten sollte. „So was in der Art ja... I am still married like Ani, we have to clarify things and... ich habe mir erstmal eine Auszeit genommen. Meine Frau weiß von Ani und mir, sowie unserer gemeinsamen Vergangenheit. Allerdings nicht, das Ani ein Kind von mir erwartet. Für mich war die Entscheidung eigentlich schon gefallt, als ich eurer Tochter begegnet bin... wie, das ist das, was wir sehen müssen... es wird nicht einfach, alles zu managen... bei uns beiden hängt viel dran... unsere Jobs, unsere Lebensumstände und auch viel Geld. Ani und ich sind uns da einig, das wir nichts übers Knie brechen werden... wir werden erstmal Zeitnah beide einen Anwalt brauchen und uns zusammen setzen, was wir beide wollen und uns wünschen... deshalb wollten wir auch noch ein paar Tage gemeinsam Urlaub machen...", erklärte Patrick und lächelte mich aufmunternd an. „Wir bekommen das hin...", flüsterte er mir zu und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. „Mein Junge! Ich hab nie was gegen dich gehabt, aber du musst auch meine Bedenken verstehen... aber.... Ach egal... ich werd nochmal Opa! Anique... wir sind für euch da! Wir unterstützen euch!" „Danke Paps!"
Letztlich war es alles in allem noch ein harmonischer Mittag. Natürlich nahm meine Mutter mich zwischenzeitlich auf Seite und fragte nochmal etwas genauer nach, wie das alles mit Patrick und mir so kam, und was genau mit mir und Eric los war. Während ich meine restlichen Sachen für den Urlaub packte, erklärte ich ihr es dann in Ruhe und sie zeugte deutlich ihr Verständnis. Meine Eltern freuten sich letztlich beide für uns und so konnten Patrick und ich uns mit aller Ruhe auf den Weg nach München machen und uns auf ein paar ruhige Tage auf Mallorca freuen...
DU LIEST GERADE
Dämonen der Vergangenheit
FanfictionEinen Fehler durch eine Lüge zu ersetzen heißt, ein Loch mit einem Flecken zu überdecken. Diese Weisheit stammt zwar nicht von mir, denn meine Fehler hatte ich selbst gemacht.... Vor allem den einen... Wenn ich eines gelernt hatte, dann das... Verg...