Total erschöpft lies ich mich auf einem Stein nieder. Noch immer waren die Tränen nicht versiegt die seit Beginn der hitzigen Diskussion die zwischen Patricks Geschwistern, ihm und mir entstanden war, liefen. Die zuerst noch völlig entspannte Situation schwank nach Maites Nachfrage bezüglich der Abtreibung ins Gegenteil um. Plötzlich prallte ihre volle Ladung an Vorwürfen, Wut bis hin zu Beschimpfungen auf mich ein, was selbst weder Patrick noch Patricia unterbinden konnten. Maite explodierte regelrecht, und gab wenn schon nicht mir, noch nichtmal ihren Geschwistern die Möglichkeit, die Situation zu erklären. Irgendwann war ich einfach nur aufgestanden und gegangen... lief einfach drauf los bis ich eine kleine menschenleere Bucht erreichte und mich auf einen Stein setzte um mich auszuruhen. Gedanklich wiederholten sich immer und immer wieder ihre Vorwürfe. Môrderin war noch die netteste Bezeichnung, die sie für mich übrig hatte. Dazu kam, das sie nichts besseres im Sinn hatte, als zeitgleich eine WhatsApp in die Familiengruppe der Familie nebst Partnern zu schreiben, um sie sowohl über meine Rückkehr, die Trennung, die Schwangerschaft als auch meine Abtreibung zu berichten, in dem sie einfach die Sprachaufnahme heimlich mitlaufen ließ, irgendwann abschickte und prompt alle Handys nicht mehr still standen, was Patrick endgültig vor Wut explodieren lies und ich mich einfach ungesehen zurück zog.
Einige Stunden später...
„Ani... Gott! Wo warst du?", sofort fand ich mich in Patricks Armen wieder, nachdem ich die Haustüre hinter mir geschlossen hatte. „Fuck... you are cold! What do you need?" Auch Patricia war dazu gekommen. „Anique endlich! Wir haben uns Sorgen gemacht! Komm, setzt dich aufs Sofa und wärm dich auf. Ich hol dir einen Tee!" Patrick wollte mich ins Wohnzimmer führen, doch ich blieb stehen. „Don't worry... ich hab sie rausgeschmissen!", ich nickte nur und Patrick umschloss mich feste, nachdem er mich auf dem Sofa in eine Decke gehüllt hatte. Kurze Zeit später reichte mir Patricia eine Tasse Tee, die ich dankend annahm. „Ich möchte heim...", stieß ich hervor. „Maite ist weg... keine Sorge!", sagte Patricia sofort. „Trotzdem..." „Ich schau gleich nach einem Flug nach München...", sagte Patrick sanft und strich wieder und wieder über meine Arme und meinen Rücken, um mich aufzuwärmen. „Patrick... ich will nach Hause!", presste ich hervor. „Nach Kerlouan?" „Ja!" „Gut, dann schau ich nach Flügen nach Frankreich!" „Allein...", schob ich noch hinterher und sah Patrick an. „Ich lass euch beide mal alleine...", sagte Patricia verständnisvoll und verließ das Wohnzimmer. „Alone?" „Ja... ich... du... ich kann das nicht...." „Was kannst du nicht?" „Der Stress... dieses breittreten meines Lebens, meiner Entscheidung, der Situation in der wir beide stecken, Verurteilungen... ich Ertrag das nicht..." „Das musst du auch nicht... und auf keinen Fall alleine!" „Aber Maite... deine Geschwister..." „I don't care! Ich hab's Handy ausgestellt! Hab nichts gelesen... Patricia hat ne Ansage gemacht, seitdem ist Ruhe..." „Aber..." „Nein! Mein Leben... unser Leben! Ich diskutiere da auch nicht! Wir haben das für uns geklärt, und gut! Wenn du nach Hause möchtest, auch gut, aber ich lass dich nicht allein... nie wieder!"
Und doch kam es anders....
Patrick und ich flogen gemeinsam nach Frankreich zurück, igelten uns ein Paar Tage in meinem Haus ein und planten gemeinsam, wie es fortan weitergehen sollte. Zudem führte er auch Telefonate mit seinen Geschwistern über Maites Eskalation. Die Meinungen waren zweigeteilt. Patricia, John, Jimmy und auch Jory standen hinter uns, verurteilten mich nicht und freuten sich für uns, das wir uns wiedergefunden hatten und nun Nachwuchs erwarteten. Barby hielt sich raus, Kathy, Angelo und Maite hingegen sahen das ganz anders, sodass Patrick gegen meinen Wunsch und Willen den Kontakt abbrach.
In den Tagen daheim hatte es auch Patricks Manager geschafft uns zwei Anwälte zu besorgen, die sich zum einen um die Trennung und Scheidung als auch um die Spaltung, Verkauf meiner Agenturen kümmern sollte. Die Agentur in Kerlouan sollte aber bleiben, mit Valerié als Geschäftsführerin. Mein Haus... daran wollte ich weiterhin festhalten, es vielleicht an Freunde, oder Touristen partiell vermieten, aber ein Verkauf kam für mich nicht in Frage.
Nach zwei Wochen war es soweit... vorerst hieß es von der Bretagne Abschied zu nehmen. Schneller als geplant, hatten Patrick und ich Nägel mit Köpfen gemacht und gemeinsam entschieden zusammen in Patricks Wohnzng in München zu leben, bis alles mit den Anwälten, den Scheidungen und der finanzielle beziehungsweise der Firmellem Trennung geklärt war, um uns dann was eigenes zu suchen. Zudem war Patricks Wohnung auch groß genug, um sowohl ein Kinderzimmer, als auch einen Arbeitsbereich für mich einzurichten. Übergangsweise bot sich Valerié auch an, im Haus nach dem Rechten zu sehen, sodass ich nur meine persönlichen Sachen, unterlagen und Kleidung mitnahm. Abmelden musste ich mich zudem auch nicht, da ich ja Freiburg als Zweitwohnsitz noch hatte und mich von dort nur nach München ummelden musste. Alles in allem lief es Reibungslos, da Joey mit Jimmy auch einen Tag vor dem Umzug abends mit einem Sprinter auf der Matte stand, um zu helfen...
DU LIEST GERADE
Dämonen der Vergangenheit
FanfictionEinen Fehler durch eine Lüge zu ersetzen heißt, ein Loch mit einem Flecken zu überdecken. Diese Weisheit stammt zwar nicht von mir, denn meine Fehler hatte ich selbst gemacht.... Vor allem den einen... Wenn ich eines gelernt hatte, dann das... Verg...