11.

204 7 1
                                    

„Good Morning Schlafmütze..." „Guten Morgen...", nuschelte ich noch total verschlafen und zog die Decke über meinen Kopf. „Los... Aufstehen, frühstücken und dann in die Stadt..." „Bor Patrick... es ist noch mitten in der Nacht... es ist noch dunkel Draußen!" „Ja... aber wolltest du nicht zum Eiffelturm?" „Schon... aber..." „Komm... Frühstuck ist schon da... musst dich nur eben anziehen..."
Gesagt getan... eine halbe Stunde später saßen Patrick und ich in der Métro auf dem Weg zum Eiffelturm. Trotz das es erst kurz nach halb neun war, warteten bereits einige Touristen vor den Kassen, um hinauf zu laufen oder mit dem Aufzug zu fahren und so stellten wir uns ebenfalls an.
„Zwei Personen bis zur Spitze, Aufzug bitte.", bestellte Patrick schließlich die Karten und überrascht sah ich ihn an. „Ich wollte dir eine Freude machen... wegen gestern und so generell... ist doch schöner zu zweit, oder?!" „Danke!" „Nichts zu danken! Komm... der nächste Aufzug gehört uns..." Patrick stieg ein und als es dann nach oben ging, konnte ich sehen, wie Patrick nach und nach nervöser wurde. Sofort plagte mich das schlechte Gewissen... er hatte Höhenangst... das merkte man nun sehr deutlich, denn er hatte inzwischen nach meiner Hand gegriffen, umfasste diese feste und seine war dabei richtig kalt und nass. „Patrick? Du musst das wirklich nicht tun..." „Doch... ich will das aber! Für dich... uns... vielleicht erzàhlst du mir einfach was über den Eiffelturm... es könnte mich ablenken..." Starr sieht Patrick aus dem Fenster, versucht einen festen Punkt zu fixieren und ja nicht herunter zu schauen, während ich mit meiner freuen Hand zum Reiseführer greife und beginne ihm was vorzulesen. „Der Eiffelturm ist ein 324 Meter hoher Eisenfachwerkturm in Paris. Das von 1887 bis 1889 errichtete Bauwerk wurde als monumentales Eingangsportal und Aussichtsturm für die Weltausstellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution errichtet. Der nach dem Erbauer Gustave Eiffel benannte und zum Errichtungszeitpunkt noch 312 Meter hohe Turm war von seiner Erbauung bis zur Fertigstellung des Chrysler Building 1930 in New York das höchste Bauwerk der Welt. Mit der Ausstrahlung des ersten öffentlichen Radioprogramms in Europa 1921 und des ersten französischen Fernsehprogramms 1935 trug das Bauwerk als Sendeturm zur Geschichte des Hörfunks und des Fernsehens bei. Der Fernsehturm ist die wichtigste Sendeanlage des Großraums Paris und beherbergt als Turmrestaurant das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Le Jules Verne.
Als höchstes Bauwerk von Paris prägt er das Stadtbild bis heute und zählt mit rund sieben Millionen zahlenden Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchten Wahrzeichen der Welt. Der Turm ist eine der bekanntesten Ikonen der Architektur und der Ingenieurskunst. Der Eiffelturm ist das Vorbild vieler Nachahmerbauten und wird in Kunst und Kultur im Zusammenhang mit Paris und Frankreich vielfach aufgegriffen. Er gilt als nationales Symbol der Franzosen und avancierte zu einer weltweiten Ikone der Moderne. Seit 1964 ist der Eiffelturm als monument historique denkmalgeschützt, und 1986 nahm die American Society of Civil Engineers das Bauwerk in die Liste der historischen Meilensteine der Ingenieurbaukunst auf und.... Patrick... wir sind auf der 2. Plattform... schaffst du es auszusteigen?" „Ich denke schon... ich darf nur nicht runter sehen..." „Dann schau mich an... wenn es nicht geht, sag was und wir fahren sofort runter!" „Ok..." Wir gingen auf direktem Wege zum nächsten Aufzug, der uns auf die oberste Plattform bringen sollte, als Patrick mich erneut bat, etwas vorzulesen. „Architektur -
Wie Gustave Eiffel in einem Vortrag vor der Société des Ingénieurs civils am 30. März 1885 erklärte, ging es in der Architektur des Turms darum, auf die großen Gitterstäbe der vertikalen Flächen, die dem Wind Widerstand leisten sollten, zu verzichten. Deshalb ist dem Pfeiler eine Form zu geben, die so angelegt ist, dass sich alle Kräfte, für die der Wind verantwortlich sind, auf das Innere der Stützständer konzentrierten.
So ausgeklügelt die Architektur zur Optimierung der Windlast ist, so vergleichsweise schlicht ist die grundsätzliche Konzeption des Eiffelturms, der die großen Eisenbahnbrücken aus Eisenfachwerk zum baulichen Vorbild hat. Sechzehn vertikal versetzte und in Vierergruppen zusammengefasste Hauptstreben ragen bogenförmig in die Höhe und werden über die drei horizontalen Besucherplattformen verbunden. Oberhalb der zweiten Plattform werden die Streben zu einem Pylon vereint." Ich hatte nicht ganz zu Ende vorgelesen, da stoppte der Aufzug und wir hatten die oberste Plattform erreicht. „Schaffst du das, oder willst du sofort wieder runter?!", fragte ich verständnisvoll, denn zu seinen nass kalten Händen, hatten sich nun auch Schweissperlen auf seiner Stirn gebildet. „Neee jetzt bin ich einmal hier, dann kneife ich auch nicht!" „Aber nur wenn du das willst. Du musst mir nichts beweisen!" „Nein... nicht dir! Aber mir!" Ich lies Patrick voran gehen und ihn selbst entscheiden, wie weit vor er sich wagte. Und er schaffte es... bis zur Front... und... „Wow... that's a view!", stieß er hervor und begann mit einem Male zu lächeln. „That's amazing... ich darf nur nicht straight runter schauen... wie weit man wohl schauen kann?!" „Von hier soll man bei gutem Wetter bis zu 67 Kilometer weit sehen. Bei bester Sicht soll man sogar die 88 Kilometer weit entfernte Kathedrale von Chartes sehen können. Sagt jedenfalls der Reiseführer..." „Krass... ich kann jetzt verstehen, das du hier rauf wolltest. Hast du die Kamera mit? Dann machen wir Fotos... vielleicht auch eins mal von uns?" „Klar... hier!", ich gab Patrick meine Kamera und er machte ein paar Aufnahmen... und schließlich auch von uns, bevor es wieder mit dem Aufzug runter ging. „Ani... ohne dich... ich hätte echt nicht gedacht, das ich mich das je trauen würde." „Übertreib nicht! Trotzdem bin ich verdammt stolz auf dich! Und du kannst das auch auf dich sein! So... und nun?" „Das kannst du entscheiden... Louvre? Alternativ auch Shopping? Still need some stuff..." „Bevir wir morgen heim fahren... am Port de Chlichy ist doch der Trödelmarkt... du wolltest doch lieber Second Hand" „Perfect! Aber das löst noch nicht das Problem, was wir jetzt tun..." „Problem... wenn du das nicht wissen, was wir als nächsten machen sollen als „Problem" ansiehst... was ist denn, wenn wirklich eins auftaucht?!" „Ach... du weißt doch wie ich es meine..." „Wie klingt erstmal ein Coffee to Go für dich?!" „Nach ner Zwischenlösung mit Bedenkzeit!" „Besser als nichts, oder?!" „Du hast recht und ich meine Ruhe!", lachte ich und gemeinsam machten wir uns zum Café auf.

Dämonen der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt