Kapitel 08 • Kämpfe •

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Die Tage und Wochen zogen sich ins Land. Bald lebten wir fast ein halbes Jahr auf der Lichtung, aber etwas war merkwürdig. Regen gab es hier selten und Stürme schon gar nicht. Jedoch kam auch kein Winter. Daraufhin schloss ich, dass unsere Lichtung und das Labyrinth irgendwo im Süden liegen mussten. Vielleicht sogar in einer Wüste - aber damit rechnete ich nicht. Das hielt ich für äußerst unwahrscheinlich.

Nur gab es leider einige Spannungen auf der Lichtung. Newt, Minho und ein paar andere Läufer, sahen sich jeden Tag im Labyrinth um und suchten nach einem Ausgang. Doch dieser kam nicht. Sie entdeckten immer wieder neue Wege, aber die Flucht? Das Ende? Fehlanzeige. Das stimmte einige missmutig und skeptisch, ob wir jemals hier raus kamen. Ich traute mich eher weniger, Newt oder einen der anderen, darauf anzusprechen. Dagegen verbrachte ich meine Zeit zwischen Kürbissen und Oregano. Mit Zart freundete ich mich gut an und lernte auch ein paar neue Frischlinge ein. Manche blieben bei uns, andere wechselten zu den Baumeistern, zu den Schlitzern oder gar in die Küche. Jeff blieb erst Mal alleine bei den Sanis. Ein Ort, den ich nie wieder betreten wollte, sollte ich nicht selbst verletzt sein. Und bisher geschah das ziemlich selten.

»Meinst du, sie finden bald einen Ausgang?«, fragte Zart plötzlich nach meiner Meinung. Bei vielen war er ziemlich ruhig, aber wir konnten ganz gut miteinander herumalbern und uns über alles unterhalten. Sogar über meine Mädchen-Probleme, auch wenn er da meistens angeekelt war.

»Sicher doch. Das Labyrinth ist riesig, da brauchen die locker noch ein paar Wochen oder Monate. Vor allem, wenn es sich nachts immer verändert. Ich wette, die sind einmal direkt an dem richtigen Weg vorbeigelaufen, weil er sich die Nacht davor verschlossen hat«, rätselte ich und rupfte Unkraut aus der Erde. Mittlerweile wuchsen die Pflanzen gut und wir mussten uns nicht mehr von pampiger Dosensuppe ernähren. Mein Magen freute sich unheimlich darüber.

»Hoffentlich. Ein paar Baumeister fangen schon Stress an, manche haben keine Lust mehr«, seufzte Zart dann. Verwundert blickte ich den Hackenhauer an. Mein Kopf schwenkte zum Bereich der Baustellen und tatsächlich. Obwohl sie keine Pause hatten, lehnten drei Jungs an Bäumen und tranken Wasser, unterhielten sich. Erst als Gally auftauchte und sie zurück zur Arbeit scheuchte, ging es weiter. Ich machte mir Sorgen, da wir hier nicht so einfach einander aus dem Weg gehen konnten. Irgendwann musste es eskalieren, da war ich mir sicher. Nur hoffte ich, dass es nicht zu arg ausartete und wir einen weiteren Toten bekamen. Die Sache mit George lag mir immer noch in den Knochen und ich bekam bis heute noch Alpträume von ihm. Nicht mehr so viele wie vorher, aber dennoch zu oft.

»Das legt sich bestimmt wieder«, versicherte ich ihm und buddelte weiter in der Erde herum. Jeder bekam Mal einen schlechten Tag oder hatte einfach Mal keine Lust mehr, aber dann nahm man sich eine kurze Pause und machte danach weiter. Immerhin konnte man mit Alby über alles reden.

Aber es legte sich nicht. Die Stunden zogen sich wie Kaugummi und am späten Nachmittag kamen Newt und Minho aus dem Labyrinth zurück. Zart und ich wollten gerade unsere Werkzeuge verstauen, als wir plötzlich laute Stimmen in deren Richtung vernahmen. Wir sahen uns kurz an und drehten unsere Köpfe zu den Läufern und anstatt, dass Newt und Minho direkt zum Kartenraum liefen, wurden sie von den drei Baumeistern von vorhin aufgehalten. Sie stampften auf die Läufer zu und sahen nicht so aus, als ob sie ein Kaffeekränzchen halten wollten.

Ein Blick zu Zart genügte, um zu verstehen, was jetzt zu tun war. Ohne zu zögern traten wir an die kleine Gruppe heran und hörten das aufkochende Gespräch.

»Sag Mal, wie lang wollt ihr uns eigentlich noch warten lassen?«, grunzte Zack, der die Hände zu Fäusten ballte.

»Ja, ich dachte ihr lauft da den ganzen Tag rum. Oder gammelt ihr nur?«, knurrte Gustav provokant.

Their Darkest Times | Newt x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt