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Chuck machte einen schwierigen Start durch und musste erst einmal verstehen, was die Lichtung war und was sich um uns herum befand. Weshalb wir hier feststeckten, konnten wir ihm selbst nicht erklären, doch Chuck verstand zum Glück schnell und stellte nach einiger Zeit keine Fragen mehr. Trotzdem mochte ich es, den Jungen um mich herum zu wissen. Er brachte frischen Wind hinein und sorgte mit seiner quirligen Art auch Mal für den einen oder anderen Lacher. Einen richtigen Beruf fanden wir für ihn noch nicht. Für die Baumeister war er zu klein und dort wollte ich ihn auch nicht hin schicken. Auch, wenn Gally sicherlich gut für ihn sorgen konnte, machte ich mir eher bei den anderen Sorgen, dass sie Chucks Gutmütigkeit ausnutzten. Immerhin war Chuck ein kleiner Junge und wollte bei den ›großen Jungs‹ einfach dazu gehören.
Leider Gottes wurde dann beschlossen, dass Chuck als Hauptberuf erst einmal den ›Schwapper‹ machen musste. Er war so gesehen: das Mädchen für alles. Was dafür sorgte, dass der letzte Frischling jubelnd das Handtuch warf und zu den Köchen wechselte, da ›Schwapper‹ der meistgehasste Beruf von allen war. Für vieles war Chuck nun Mal zu jung oder zu klein, weshalb das erst Mal die Notlösung blieb. Da Chuck zu Newt und mir Vertrauen aufgebaut hatte, verbrachte er auch die meiste Zeit bei uns im Garten.
»Aber warum darf ich denn nichts von dem Spezial-Drink nehmen? Die anderen dürfen das doch auch«, jammerte Chuck eines Tages, als wir am Frühstück saßen und ich ihm seit seiner Ankunft verboten hatte, etwas von Gallys ›Gesöff‹ zu nehmen.
»Wenn die anderen von der Klippe springen, tust du das dann auch?«, sagte ich dagegen und passte auf, dass er nicht Mal ein ›Ja‹ hervor piepsen konnte.
»Du bist noch zu jung dafür. Wenn du ungefähr unser Alter erreicht hast, dann ist es was ganz anderes«, brummte ich und schob mir ein Brötchen in den Mund. Newt gluckste und konzentrierte sich äußerst stark auf sein Wasser.
»Ihr kennt euer Alter doch auch nicht. Ich könnte genau so alt sein, nur kleiner.« Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an, was für alle so viel bedeutete wie: ›Willst du das echt mit mir aus diskutieren?‹ Gally schmunzelte gegenüber von uns.
»Vergiss es, Kleiner. Kein Alkohol für Knirpse.« Damit war es beschlossen. Wenn Gally nein sagte, dann bekam auch niemand von ihm etwas ab, schließlich braute er das komische Zeug zusammen. Dankend sah ich ihn an.
»Ist ja langweilig, wann passiert denn Mal was spannendes?«, seufzte Chuck, stocherte dabei in seinem Essen herum.
Ich persönlich fand es gut, wenn es langweilig auf der Lichtung blieb. Spannung bedeutete oftmals etwas schlechtes. Das letzte Mal verloren wir fünf Lichter auf einmal, als etwas ›spannendes‹ passierte. Newt bemerkte, dass ich wieder daran dachte und versuchte das Thema auf die Arbeit umzulenken.
»Gartenarbeit ist doch spannend genug. Na los, Frischling«, sagte er zu Chuck, drückte mir einen Kuss auf die Wange und nahm uns beide an die Hand.
»Gartenarbeit klingt eher langweilig«, seufzte Chucky, musste sich jedoch an die Arbeitszeiten halten und sich den Regeln beugen.
Grinsend sah ich zu meinem Freund und war ihm unendlich dankbar, dass er mich wie so oft auf andere Gedanken bringen wollte. Zart, Adam und ein paar andere Jungen schufteten bereits im Garten. Mittlerweile sah er unglaublich prächtig und ich konnte ein wenig behaupten, dass wir bald ganz ohne Vorräte von der Box auskommen konnten. Doch ich wollte dies nicht heraufbeschwören und war unfassbar froh, dass jede Woche neue Vorräte kamen.
Nachdem die Arbeit für uns begann, durfte Chuck wieder einmal die ›Schwapper-Arbeit‹ erledigen und Dünger für die Pflanzen besorgen. Danach genehmigte er sich eine Pause und begann, an einem kleinen Holzklotz herum zu schnitzen. Sobald Arbeit auf ihn zu kam, legte er das Ding aber weg und half uns. Ich fragte mich immer wieder, wie man so putzig und süß sein konnte, wie der kleine Chuck.
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Their Darkest Times | Newt x OC
FanfictionDie Experimente von WICKED haben gerade erst begonnen und Kat hat es in ihrem Fall ganz besonders schwer, denn sie findet sich als einziges Mädchen in einem Haufen pubertierender Jungs wieder. Gefangen zwischen Mauern und Stein, in einem ausgeklügel...