Kapitel 09 • Lagerfeuer •

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Heute war Clint der neue Frischling. Ein Junge mit dunkelbraunen, lockigen Haaren und etwas moppeliger Statur. Trotzdem ein unglaublich netter Junge, der den Anfang etwas weniger gefasst aufnahm, als Zart. Er brauchte eine Weile bis er klar kam und Alby musste die Tour mit ihm auf später verschieben. Das bedeutete, dass Zart, Adam und ich mit den anderen erst Mal normal weiter arbeiteten. Irgendwie glaubte ich dieses Mal, dass Clint kein Mensch für den Garten war.

»Dann heißt es ja, heute gibts wieder ein Fest«, schwärmte Adam zwischen Zart und mir. Er bewässerte die Pflanzen mit einer rostigen, altmodischen Gießkanne. Das Ding sah für mich einfach nur gemeingefährlich aus. Bei Adams Kommentar verdrehte ich jedoch die Augen, denn das bedeutete, dass die Jungs sich wieder freudestrahlend die Köpfe einschlagen konnten und da es Gallys Idee war, wollte auch jeder einmal gegen ihn kämpfen.

»So lange der Frischling nicht total davon verschreckt wird«, kicherte ich. Clint verhielt sich anders als viele von uns. Er wollte es nicht zeigen, aber er wünschte sich doch zurück nach Hause und vermisste sicher seine Eltern. Seine Familie. Wie wir alle. Und doch musste er erst Mal verarbeiten, dass er überhaupt hier war.

»Wir sind alle nett zu ihm, versprochen«, kommentierte Zart mit einem äußerst ironischen Unterton und einem verräterischem Grinsen. Ich schüttelte bloß den Kopf darüber und konzentrierte mich auf die Arbeit.

»Aber keine Sorge, Kat. Beim Fest hast du genug Zeit, dich mit Newt zu amüsieren, da wird der Frischling bestimmt uninteressant«, bemerkte Adam dann augenzwinkernd und bei diesem Kommentar wurde ich feuerrot. War das so offensichtlich, wie ich über Newt dachte? Wir freundeten uns in dieser Zeit eng miteinander an. Und ich fand ihn nun Mal... süß. Aber bisher sagte ich das niemandem.

»Halt die Klappe, Adam«, murmelte ich beschämt und konzentrierte mich penibel darauf, die Samen zu säen. Niemanden ging es etwas an, was ich für Newt empfand. Wir waren Freunde, mehr nicht. Oder? Bestimmt sah Newt in mir auch nur eine gute Freundin. Wie konnte da auch mehr sein, wenn er den ganzen Tag im Labyrinth herumlief?

Solche Gedanken machte ich mir den gesamten Nachmittag, bis es Zeit für das Abendessen und das Fest wurde. Clint beruhigte sich erst dann und nahm zwischen Alby und Jeff seinen Platz ein. Clint hatte Jeff bereits kennengelernt, während er in der Sani-Hütte lag und seitdem war sich Clint sicher, dass er dort zuerst anfangen wollte zu arbeiten. Newt konnte ich nirgendwo erblicken und so setzte ich mich erst Mal mit meinem Essen auf einen leeren Baumstamm. Mit der Zeit setzte sich Zart dazu und nach einer halben Ewigkeit gesellte sich Newt endlich neben mich. Er war duschen und das offenbar ziemlich lang. Ungewohnt, dachte ich mir. Die meisten duschten schnell, weil das Wasser nur kalt war und es warmes oder gar heißes Wasser nur fürs Kochen gab.

»Hey«, begrüßte ich ihn mit dem schönsten Lächeln, das ich aufbringen konnte. Er wirkte nicht so, wie sonst auch immer.

»Hey«, erwiderte er knapp. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, deuteten den Anflug eines Lächelns an. Auch er rührte in seinem Abendessen herum. Ofengemüse mit Reis. Oft gab es etwas besonderes zum Essen, wenn ein Frischling in unsere wachsende Gruppe aufgenommen wurde. Es wurde ein wenig peinlich, denn keiner von uns wusste genau, was er sagen sollte.

»Also, ich gehe mich mal prügeln«, meldete sich Zart zu Wort. Ungesehen zwinkerte er mir zu und bedeutete damit, mich bewusst mit Newt allein zu lassen. Fast wollte ich schmollen, denn ich kam mir vor, als bekäme ich das mit Newt nicht allein hin - in deren Augen.

Their Darkest Times | Newt x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt