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Seitdem wir jetzt länger als ein Jahr auf dieser Lichtung leben mussten, gab ich die Hoffnung auf, jemals richtigen Schnee zu sehen. Offensichtlich mussten wir in der Nähe des Äquators leben oder vielleicht sogar in einer Wüste. Letzteres wäre wohl noch erschreckender. Trotzdem fand ich mich damit ab, dass wir unser Leben hier verbringen würden und es auch hier wohl irgendwann ein Ende finden musste. Etwas bedauerlich fand ich nur die Tatsache, dass ich keine beste Freundin hatte. Vielleicht änderte sich das ja noch und die Schöpfer würden bald erkennen, dass ich nicht länger das einzige Mädchen bleiben konnte.
Bis es so weit war, hatte ich jedoch meinen Newt. Er war mein fester und bester Freund in einem Stück und das half mir in vielen Punkten unheimlich weiter. Mit ihm konnte ich alle meine Geheimnisse teilen, für Newt hörte sich keine Geschichte zu peinlich oder unglaubwürdig an.
Mit der Zeit bekamen wir auch mehr und mehr neue Lichter in unsere wachsende Gruppe, sodass ich mich abermals fragte, ob der Platz im auf der Lichtung bis in die Unendlichkeit reichte. Vielleicht gab es aber auch irgendwann ein Lichter-Limit. Ich hoffte es zumindest.
Umso mehr freute ich mich aber auf unseren Garten, der sich mittlerweile wirklich sehen lassen durfte. Das Gemüse und die wenigen Obstsorten, die wir besaßen, wuchsen prächtig und manchmal bekamen wir einen neuen Hackenhauer dazu. Die Arbeit war im Grunde immer dieselbe, aber das machte mir nichts aus. Auch vor den Neulingen musste ich die vielen Insekten vor dem sicheren Ende bewahren und sie am Waldrand wieder aussetzen. Heute lag meine Arbeit allerdings darin, Äpfel zu ernten. Bevor dies begann, saß ich wieder neben Newt beim Frühstück und vertilgte ein belegtes Brötchen von Pfanne. Manchmal konnten wir uns so einen Luxus hier leisten.
»Schling doch nicht so«, lachte Newt und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, damit ich diese nicht mit aß.
»Ich habe nun Mal Hunger«, mampfte ich und schob den Rest des Brötchens in meinen Mund. Von uns beiden war wirklich ich diejenige, die mehr aß und trotzdem die gute Figur behielt. Was vermutlich an der harten Arbeit lag. Dass ich noch ohne Gelenkschmerzen in den Tag startete, grenzte an ein Wunder.
»Lass uns loslegen, Pfanne will später Kuchen backen«, sagte ich nickend und brachte noch mein Geschirr zum Abwasch. Newt sollte mir bei den Äpfeln helfen. Anfangs sollte Zart mein Partner dafür sein, aber er war so lieb und wollte Newt und mir ein wenig Zweisamkeit während der Arbeitszeit gönnen. Dafür musste ich mich noch irgendwie bei ihm bedanken. Während der Arbeit blieb Newt und mir nicht viel Zeit, um all die Dinge zu machen, die normale Pärchen auch taten. Den Gedanken schüttelte ich sofort ab. Wenn Newt und ich ein normales Paar wären, dann könnten wir ins Kino gehen oder ins Einkaufszentrum oder zu einem kitschigen Oldschool-Autokino fahren. Wenn das überhaupt noch existierte. Oder falls es das schon gab. Ich wusste noch nicht einmal in welchem Jahr wir lebten. Durch die Verwandlung konnte ich in etwa feststellen, dass wir ein modernes Zeitalter schreiben mussten. Kitschige Autokinos waren dann wohl nicht ganz im Dating-Plan inbegriffen.
Auf dem Weg zu den Gärten, nahm Newt auf einmal meine Hand und verschlang seine Finger mit meinen. Das passierte nicht oft, aber jedes Mal, wenn er das tat, zogen sich meine Mundwinkel nach oben. Auch auf seinem Gesicht zeichnete sich dann immer ein ehrliches Lächeln ab und da wurde mir immer klar, dass er sich in solchen Momenten wunschlos glücklich fühlte. Noch glücklicher machte es mich, dass ich offenbar für dieses Empfinden verantwortlich war. Umso fester wurde mein Griff und als das einzige Paar auf der Lichtung, machten wir uns auf dem Weg zur Arbeit.
Nur um ein paar Körbe aus dem Geräteschuppen zu kramen, ließ er meine Hand los und drückte mir gleich zwei von den Dingern entgegen. Wir wussten nicht, wie viel unsere Apfelbäume hergaben, aber wir hofften auf eine gute Ernte und, dass es für alle unsere Lichter reichte.
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Their Darkest Times | Newt x OC
FanfictionDie Experimente von WICKED haben gerade erst begonnen und Kat hat es in ihrem Fall ganz besonders schwer, denn sie findet sich als einziges Mädchen in einem Haufen pubertierender Jungs wieder. Gefangen zwischen Mauern und Stein, in einem ausgeklügel...