Kapitel 29 • Sicherheit •

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Warnung: Smut


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Die Verbannung holte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich hatte mich so sehr daran gewöhnt, hier einfach mein Leben zu leben, dass ich beinahe vergaß, wie ernst die Lage war. Trotzdem wollte ich auf der Lichtung bleiben, denn das, was dort draußen vor sich ging, war die wahre Hölle im Vergleich zu hier. Obwohl ich natürlich nicht wusste, ob meine Erinnerungen bloß ein Trugbild waren oder der Wahrheit entsprachen. Es konnte beides möglich sein.

Dennoch musste ich die Verbannung erst einmal verdauen. Über Timothy wurde auf der Lichtung nicht mehr gesprochen und die Läufer machten am nächsten Tag so weiter, als wäre nie etwas geschehen. Ich wusste nicht, wie ich das finden sollte, deswegen sagte auch ich zu dem Thema gar nichts mehr. Selbst Chucky versuchte sich mit Schnitzereien abzulenken, was der Kleine mittlerweile verdammt gut konnte. Er schenkte mir sogar eine kleine Figur.

Die nächsten Tage stürzte ich mich jedoch in Arbeit. Ich brachte mit den anderen unseren Garten auf Vordermann und in meiner Freizeit machte ich mich sogar daran, meine eigenen Dusch- und Toilettenhäuschen auf zu räumen. Es dauerte nicht lange, bis mein ganzes Zeug so sauber wie nur irgendwie möglich war und sogar ein wenig nach Putzmittel roch. Das sorgte dafür, dass Newt und ich nicht viel Pärchen-Zeit bekamen. Was wiederum dafür sorgte, dass er mich eines Mittags zu einer Pause zwang und sich neben mich setzte.

»Trink Mal was«, forderte er mich auf und wedelte mit einer Wasserflasche vor meinen Augen herum. Seufzend ließ ich mich neben ihm auf einen Baumstamm sinken.

»Du brauchst Mal dringend einen Tag frei, das weißt du, oder?«, murmelte er, selbst an seiner Flasche nippend. Ich schüttete einen Schluck meine Kehle hinunter, sodass ein paar Tropfen sogar an meinem Hals hinunter liefen. Ich hatte vergessen, wie viel Durst ich bei der Arbeit bekam.

»Ich brauche doch keine Pause«, erwiderte ich mit einem schwachen Lächeln. Newt wuschelte mit der Hand durch meine Haare und brachte sie so durcheinander, dass ich sie wieder richten musste.

»Blödmann«, kicherte ich und so lagen wir innerhalb weniger Sekunden auf dem Boden, wo er mich bis zum ›geht-nicht-mehr‹ kitzelte. Ich lachte Tränen und kniff die Augen zusammen, weil die Sonne unbarmherzig blendete. Wieder war es so ein heißer Tag, an dem man einfach bloß schwitzte.

»Ich liebe dich«, sagte Newt dann plötzlich, nachdem er sich mit der Atmung beruhigte. Auch ich keuchte, stockte aber, nachdem die Worte an meine Ohren drangen. Seine Augen hefteten sich an den Himmel, ehe sie sich zu mir drehten und intensiv in meine blickten.

»Ich liebe dich auch«, erwiderte ich mit einem sanften Lächeln. Diese Worte sagten wir einander viel zu selten. Doch damit blieb es wenigstens etwas ganz besonderes. Am liebsten wollten wir den ganzen Tag so liegen bleiben, aber irgendwann tauchte Zart auf und scheuchte uns mit einer Schaufel in der Hand wieder zurück zur Arbeit. Vielleicht brauchte ich doch Mal einen freien Tag mit Newt.

Um mich aufzumuntern, blieb Newt auch bis zum Abendessen bei mir und auch dort saßen wir nebeneinander. Einige Lichter fragten sich schon, ob man uns überhaupt noch einzeln zu Gesicht bekam. Aber darauf achtete ich nicht mehr. Ich brauchte Newt mehr denn je und er brauchte mich genau so. Beim Essen lehnte ich an seine Schulter und genoss das gegrillte Gemüse mit Bratnudeln von Pfanne. Aber als wir damit fertig waren, sollte ich nicht wie sonst mit Newt zusammen zum Gehöft, sondern erst Mal alleine vorgehen.

Their Darkest Times | Newt x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt