Teil 34

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Es war Anfang März, als Chris den grauen Kinderwagen den schmalen, steinernen Weg hinauf schob. Die ersten Vögel verbreiteten ihre Melodien und warme Sonnenstrahlen trafen auf seine Haut. Gleich waren sie dort. Keine Mensch war zu sehen, der Platz war leer. Schlussendlich stoppte er vor dem grauen Grabstein, auf dem der Name seines Vater stand. Er war oft hier gewesen, so oft es ging. Meistens hatte er Maira mitgenommen, die liebte die Natur und die frische Luft. Ihre rosigen Wangen knautschten sich zusammen, als sie lachte und strampelte. Dünne braune Härchen kräuselten sich auf ihrem Kopf und ein paar Strähnen schauten unter ihrer Mütze hervor. Sanft hob er sie in seine Arme und ließ sich zu Boden sinken. Eine Träne lief seine Wange hinunter, trotzdem lachte er und sah das kleine Würmchen in seinen Armen an. Während er leise mit ihr spielte, dachte er an seinen Vater. Vier Tage nach Mairas Geburt war er verstorben. Friedlich eingeschlafen. Er hatte seine jüngste Enkelin kennenlernen können, hatte sie im Arm gehalten und ihre grenzenlose Schönheit sehen können. Und nun würde er sie von Oben beschützen, ihr Engel sein und sie Aufwachsen sehen. Auch wenn sie sich nicht an ihn erinnern werden würde, er würde sich für immer an Maira erinnern. Und dieser Gedanke war ein Schatz. Er war ein Wunder und wundervoll zugleich.

Inneres VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt