Ich werde angeschossen

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,,Junge Herrin, ich bringe euch den Tee.'', klopfte zuerst Astra an und begrüßte mich dann sehr liebevoll, ,,Ich stelle das Tablett auf ihrem Nachttisch ab.''
Mit diesen Sätzen erhob ich mich endgültig aus meinem Bett und nahm ihr sofort die Tasse weg. ,,Ich habe euch einen Darjeeling gemacht. Der wird euch ein wenig aufmuntern.''<
,,Duftet sehr gut, danke Astra-san.''<<
Sie lächelte nur und setzte sich neben mich. ,,Dürfte ich fragen wie es bei der Veranstaltung war?'', fragte sie auf einmal, wo ich mich ein wenig am Tee verschluckte, da ich nicht mit der Frage rechnete, ,,Und habt ihr mit einen der Männer getanzt? Oder mit Sebastian?''
Ich stellte vorsichtshalber den Tee auf dem Tablett ab und antwortete: ,,Nun ja, die Veranstaltung war in Ordnung. Und getanzt hatte ich ein wenig, aber nicht mit Sebastian.''
,,Klingt doch toll.''<<
Sie schüttete mir während sie dies sagte mehr Tee in die Tasse und hielt mit mir Augenkontakt. ,,Wenn ihr mit Sebastian unterwegs seid, hat man das Gefühl ihr seid verheiratet-'', erklärte sie erst fröhlich stockte dann aber und schaute peinlich gerührt zur Tasse, ,,Nein, entschuldigt, das war ein dummer Gedanke von mir.''
Ich schaute verunsichert zu ihr. ,,Nein, das ist kein dummer Gedanke, Astra.'', versprach ich ihr und klopfte auf ihre Schulter, ,,Sieht das denn wirklich so danach aus.?''
Sie grinste und richtete ihren Blick wieder zu mir. ,,Ja, ihr passt zusammen wie Pech und Schwefel, junge Herrin.'', erzählte sie und gab mir meinen Tee zurück, ,,Jedesmal wenn er mit euch etwas unternimmt macht er so einen glücklichen Eindruck. Genauso ergeht es mit euch.''
,,Das wusste ich nicht.''<<
Sie grinste und hatte sich nun enger an mich herangesetzt. ,,Nun, sagt schon, Miss... Was läuft da zwischen ihnen und Sebastian.'', klang sie wie eine Detektivin, als sie dies fragte.
,,HÄH??''<<

Doch dem Teufel sei Dank wurden wir gestört.
KLOPF KLOPF
Die Tür meines Zimmers öffnete sich und Yagami stand davor. ,,Der Gast ist soeben eingetroffen.''
,,Was, schon so früh?'', gab ich hetzend von mir, was er nur mit einem Nicken bestätigte. ,,Wir waren selbst überrascht.'', gab er von sich und schickte mich in den Empfangssaal, wo der Zwillingsbruder schon gierig wartete. ,,Guten Tag. Mein Name ist Anna-Lyra, die Herrin dieses Hauses. Es freut mich sie kennen zulernen.'', setzte ich mit einem falschen Lächeln auf und ging langsam die Treppen hinunter. ,,Ihr seid also Miss Lyra, von denen alle auf der Veranstaltung sprachen?'', gab der Gast von sich, jedoch ein wenig aggressiv, was ich nicht sonderlich verstehen konnte. ,,Ja, die bin ich.''<<
Doch bevor er weitersprechen konnte, hörte ich die Stimme meines Butlers hinter mir. ,,Ihr könnt eure Unterhaltung im Speisesaal fortsetzen. Ich werde euch Tee und Kuchen anbieten.''<
,,Folgt mir.'', stieg ich in Sebastians Pläne ein und ließ den jungen Mann in den Saal führen.
Nachdem wir und setzten und Sebastian in die Küche ging um sich dem Tee und dem Kuchen zu widmen sprach der Mann an: ,,Also, versteht mich nicht falsch, aber mein Bruder wurde heute auf dieser Veranstaltung ermordet und alle anderen Gäste haben bezeugt, dass ihr die Letzte Person wart, die mit ihm Kontakt hatte.''
,,Wollt ihr mir einen Mord anhängen?'', schnaufte ich und wechselte von meinem grinsenden Gesicht in ein Beißendes. ,,Nicht doch, ich will sie nur befragen.'', stritt er nervös ab. Ich konnte ihm ansehen, wie gerne er mich umgebracht hätte, aber er sah und hörte schon von weitem, dass Sebastian mit einem Tablett zu uns lief. Anscheinend zeigte er Schwäche gegenüber meinem Bediensteten.
,,Dann fragen sie.'', forderte ich auf und ließ mir meine Teetasse mit Earl Grey einschenken, in die ich sofort einen Teelöffel Zucker hinein gab. Der Gast überlegte kurz und fing dann an zu fragen.
,,Mein Bruder wurde ungefähr um 16:00 Uhr ermordet. Wo wart ihr um diese Zeit?'', fragte er und trank auch von dem Tee. ,,Bei ihrem Bruder.''<<
Er spuckte schleunigst die Flüssigkeit wieder aus seinem Mund. ,,Also habt ihr in ermordet!?''<<
Ich grinste nur und aß ein wenig von dem Kuchen, das mein *Freund* für mich gemacht hatte. ,,Habt ihr von den Ehefrauen von ihm gehört?'', wechselte ich schnell das Thema, was ihn verdutzen ließ. ,,Was hat das denn mit dem Thema zu tun?!''<<
,,Einiges.'', kicherte ich und ließ mein Besteck auf den Teller nieder, ,,Schließlich hat euer Bruder seine zwei Ehefrauen ermordet. Dies hatte er mir erzählt, als er mich ins Bett gefesselt hatte und fast zum Sex gezwungen hatte.''
,,Was?!'', brüllte sein Zwillingsbruder und stand abrupt vom Stuhl auf, ,,Das würde er niemals tun!''
,,Und wieso sind sie dann verschwunden, Mister?''<<
Er hielt den Atem an und blieb stock steif stehen. ,,Ich... weiß es nicht...''<
Mein Gesicht wirkte erst mitfühlend, dann aber fies und gemein. Ich hatte mein Mitleid innerhalb binnen Sekunden verloren. ,,Dann... habt ihr ihn also doch ermordet!!!'', brüllte er als er versuchte einige Tränen zu unterdrücken, was ihm aber nicht gelang. Ich lachte auf: ,,Was hätte ich denn sonst tun sollen, mein Herr?''
Er wirkte erst verständnisvoll dann aber verletzend. ,,Dafür werdet ihr bezahlen!!!'', brüllte er in den Saal und zückte eine geladene Pistole hervor, wovon er sofort ein paar Kugeln abfeuern ließ. Doch sie trafen weder mich sonst noch irgendwo in meine Richtung. ,,Aber, aber... Verehrter Gast...'', tadelte mein Butler, der die einzelnen Patronen in seinen Händen hielt, ,,Sowas nach meiner jungen Herrin zu feuern ist inakzeptabel.'' Der Gast schaute irritiert und fiel auf den leicht dunklen Teppich. ,,Sebastian, erledige ihn.'', befahl ich und stand von meinem Platz auf um zu meinem Zimmer zu gehen, ,,Mache es so schnell wie möglich UND BITTE nicht in meiner Nähe. Als du seinem Zwillingsbruder die Seele weg gegessen hattest, ging es mir ein wenig schlecht.'' ,,Sehr wo-''<
Doch er erkannte sofort, dass der Gast nach meinem Bein schnappte. Verdammt, sogar Sebastian hatte nicht damit gerechnet, dass er mich anfassen würde!!
,,Ihr kommt gefälligst mit mir. Auch wenn es der Tod ist.'', war seine Begründung mich anzufassen. Ich seufzte und versuchte ein wenig mit dem Bein zu zappeln. ,,Da muss ich sie leider enttäuschen, ich werde bei ihnen, in ihren Armen, ganz sicher nicht sterben.'', kicherte ich und streckte meine Zunge aus meinem Mund, auf dem sich das Siegel befand, ,,Sebastian, jetzt, sofort!''
Er schmunzelte erst, befolgte dann aber meinem Befehl. ,,Sehr wohl!''<

Auch wenn ich die Augen schloss, hörte ich trotzdem den lauten Hilfeschrei und das Zerren seiner Hände an meinem Bein. ,,Es ist vollbracht.'', grinste der Schwarzhaarige als auch er die Leiche versuchte verschwinden zu lassen, bevor die Bediensteten etwas bemerkten.

,,Ich werde gleich in ihr Zimmer kommen, Miss.'', sprach der Butler und war ein wenig erfreut, dass er dies sagte, ,,Bitte wartet dort auf eurem Bett.''
,,P-PERVERSLING!''<

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt