Ich werde teuflische Schmerzen erleiden

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Warum war sie auf meiner Seite? Nein... Ich schüttelte den Kopf. Das ist die falsche Frage. Warum ist sie auf der Seite der Engel gewesen obwohl sie genau wusste, dass sie nicht hierher gehörte, so wie ich? ,, Lyra, wen wollt ihr zuerst retten?", fragte sie mich und stoppte vor dem Eingang der blutrünstigen Teufel, die mein Kind sowie auch meinen Liebsten bei sich hatten. Ich zögerte. Sie seufzte enttäuscht: ,, Also wirklich, du hast keine Idee? Das ist wirklich unnütz." Ich schaute sie an und zog eine Augenbraue hoch. ,, Aber das zeigt wenigstens, dass ich beide über alles liebe.", erwiderte ich und lächelte auf, ,, Ich will sie wieder um jeden Preis." Sie lächelte nun ebenfalls auf. ,, Ach, dann lasst es uns versuchen.", kicherte sie nur und zog mich in die Dunkelheit, ,,Die werden uns sicherlich nicht kriegen. "

Nach 30 Minuten:

Wir beide waren angekettet und schauten parallel zum Wachmeister, der uns beide wütende Blicke zu warf. ,, Wie war das noch mal vorhin, Angela-san?", grinste ich sie leicht wütend aber auch belustigt an. ,, Ach, halt doch die Klappe."<< Bevor der Wachtmeister uns zum Schweigen bringen konnte, marschierte Sebastian hinein, der erst unbeeindruckt, dann aber überrascht war. ,, Überrascht mich zusehen, Sebastian?", schmunzelte ich und rasselte leise mit den Ketten, an denen ich fest gekettet war. ,,Immer noch Luzifer.", schmollte er und überprüfte die Lage von uns Beiden. Wir beide sahen zwar ungefährlich aus, jedoch schaute er uns verdächtig an. ,, Was wollt ihr hier?" Ich zögerte kurz, antwortete aber recht schnell: ,,Dich und Diana ab hohlen kommen." Mit einem traurigen Blick, der anfangs gespielt war, schaute ich ihn an, was ihm den letzten Stich verpasste. Er löste meine Handschellen und zog mich aus dem kleinen Gefängnis. Ohne ein Wort brachte er mich an einen Ort, den ich anfangs bewunderte, aber nun fürchtete. ,, Sebas-", aber er ließ mich nicht weiter sprechen, da er nun seine Lippen auf meine legte. Was soll das auf einmal? Es fühlte sich so anders an, jedoch ließ ich es mir ergehen. Der Raum war nur mit einem Bett gefüllt, worauf er mich nicht gerade sanft warf. ,,Warum machst du das?"< Er liebkoste meinen Hals, schaute dann aber zu meinem Gesicht, was ihm in die Augen stach. Aber er antwortete nicht sondern begann meine Brüste mit seinen Händen zu massieren. ,,Hah... Nein, warte... Warum?", ließ ich mich nicht abschütteln, woraufhin er seinen Schwarzkopf nach oben richtete. Es fühlte sich einfach nur falsch an. Er erhob sich vom Bett und seufzte lautstark. ,,Meine Güte, wie lästig.", fuhr er fort und zog seinen Anzug an, den er während dem Küssen ausgezogen hatte, ,,Da denkt man, dass man jede Frau mit Sex rumkriegen kann und dann klappt es nicht. Nun ja, egal. Dann gehst du halt eben wieder zurück zu Ange-" KLATSCH Ich gab ihm eine saftige Ohrfeige, die er nur mit einem verwunderten Blick betrachten konnte. ,,Wie... kannst du es wagen..?", brüllte ich ihn an, woraufhin er nach meinem Arm schnappte, ,,Du Arschloch!" ,, Nun halt mal den Rand!", schnauzte er mich an und drückte meinen Arm zu. ,,Aua..."<< Abrupt ließ er los und senkte seinen Kopf. Ich umklammerte meinen schmerzenden Arm und schaute verängstigt zu Sebastian, der mir weiterhin ein paar Blicke schenkte. Er streckte seine Hand zu meinem Gesicht aus, wobei ich aber zurückzuckte. ,,Fass... mich nicht an..!", seufzte ich und verkoch mein Gesicht in meinen Haaren, ,,Erst wenn du wahre Gefühle für mich empfindest." Er stockte und hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck, den ich nicht ganz identifizieren konnte. Dann aber zog er wieder an meinem Arm und zog mich zu sich, wo ich seinen Oberkörper an meiner Oberweite spüren konnte. ,,Wenn du nicht willst, dann bringe ich dich zu Angela zurück!", drohte er mir und zog mich aus dem Zimmer. Ich fühlte mich wie in einem Gefängnis, das mir meine Liebe stahl und mich an Angst und Furcht ankettete. Das Schleifen meiner Füße auf den Boden, wo ich mich versuchte gegen ihn zu wehren, schmerzte leicht, war aber im Vergleich zu meinem Bauch nicht sonderlich schmerzhaft. Es war wie ein Ziehen, was mich an die Wehen erinnerte, aber dieses Ziehen wanderte zu meinen Armen, meinen Beinen und meinem Gesicht. Ich hatte wie ein Gefühl, als würde mein Auge brennen, weil es so sehr schmerzte. ,,Se-! Luzifer, mein Auge..!", versuchte ich ihn zu stoppen, wo er mich aber ignorierte und mich wieder an die Ketten im Raum band. Er blickte nur kurz in mein Gesicht und bemerkte rote Umrandungen meiner Pupille, die ihn kurz zurückschreckten, aber nicht sonderlich zum Handeln brachte. ,,Nein...", sprach er vor sich hin, ,,Das wäre zu verfrüht." Angela hob ihren Blick. Bevor sie und ich fragen konnten, was er damit meinen könnte, ertönte eine laute Sirene, die wie die der Menschen klang, wenn ein Krieg bevorstand. Alle Blicke im Raum wirkten verwirrt und aufgelöst. Wachmänner sowie auch mein Liebster verschwanden ohne einen Laut aus dem kleinen Gefängnis. Von weitem konnte ich hören, wie sie sich gegenseitig fragten, wieso dies so früh war. Die Kurzhaarige neben mir versuchte gegen die Ketten anzukämpfen. ,,Angela, was machst du?", fragte ich, wo ich immer noch die Schmerzen hatte und davon zu zittern begann. Sie bemerkte an mir, wie ich meine Augen krampfhaft zusammenpresste und versuchte nicht einen Ton von mir zu geben. ,,Lyra, was ist mit dir?!"< ,,Mein Auge... Es brennt! Es brennt so sehr!!"<< Ich blickte in ihr Gesicht, woraufhin sie sofort erschrocken zurückschreckte. ,,Lyra...", sprach sie beunruhigt, ,,Dein Auge. Es ist knallrot und..." Ich zuckte zurück nachdem ich auch das letzte Wort aus ihrem Mund verstand. Nein... Nein... Wie... Wie kann das sein?! Sie erhob ihre Hand und zeigte auf meine Flügel, die sich zum Teil auch färbten, wobei ich nur geschockt zusehen musste. ,,Aber... ich bin doch nicht..!", schrie ich verwirrt auf, woraufhin sie sich weiterhin aus den Ketten zog. Sie packte es ohne Verletzungen und schaute auf mich herab. ,,Ich weiß nicht, ob es schmerzen wird, Lyra.", murmelte sie und zog an meinen Ketten. Es schmerzte... Es schmerzte sogar gewaltig, sodass meine Haut Kratzspuren von Metallketten abbekam. Aber endlich kam auch ich aus den Metallstücken und warf meiner Partnerin einen sicheren Blick zu. Sofort nickte diese und schnappte nach meiner Hand. Wir beide rannten aus dem Zimmer, hinaus in den langen dunklen Flur, der wie im Mittelalter nur mit Kerzen beleuchtet wurde. Angela konnte niemanden aufspüren, weshalb sie ohne Vorwarnung mit mir in den stockdunklen Flur rannte. Kein Personal war zu finden. Schließlich hatte der Krieg begonnen und somit alle Männer zum Krieg aufgefordert. Doch ich wollte in diesem Moment nur Eines - Mein Kind. Ich fragte Angela, wo es zum Königsaal ginge, da ich vermutete, dass Diana dort liegen würde. Sie dachte nach und hatte eine ungenaue Vorstellung wo dieser Raum sein würde. Nach einer heftigen Rennerei, wie die eines Labyrinthes, wo man schnell versuchen musste an den Schatz zu kommen, kamen wir endlich an der Tür an, wo sich meine Tochter befand. Kein Zweifel, sie ist hier! Ihre Seele zu orten war anfangs schwer, da sie teilweise Engel und teilweise Teufel war, aber dennoch fand ich sie. Ohne zu Zögern öffnete ich die Tür und betrat mit Angela den Raum. Auf einem kleinen Bettchen, das in der Mitte des Saals lag, war mein Baby, das unwillkürlich aufschrie. Ich bemerkte, dass etwas schief lief und rannte sofort auf mein Kind zu. Aus Sehnsucht warf ich meine Arme um meinen geliebten Schatz, dass nun nur noch leise wimmerte. Aber nachdem ich es kurz umarmt hatte, fing es wieder an zu schreien. Ich war verwirrt, aber dennoch unachtsam. Hinter mir spürte ich plötzlich eine schwarze Aura, die auch Angela zu bemerken scheint. ,,Na, sieh mal einer an. Da hat die Katze zu seiner Maus gefunden.", es war die Herrscherin über die Teufel, die mir einen bösen Blick zu warf und die Hände nach Diana ausstreckte, ,,Gib mir das Kind, Lyra." ,,Nein.", erwiderte ich und drückte mein verängstigtes Kind tief an meine Brust, ,,Du bekommst sie nicht." ,,Mich zu duzen schickt sich nicht für einen Engel."< Ich grinste auf. Sie schaute verwundert, als ich mein Lachen erhöhte. ,,Nun, wenn es doch nur so wäre..."< Angela nahm mir meine liebste Tochter aus den Händen und umklammerte sie fest, als ich weiterhin Blicke mit der Herrscherin austauschte. Mit klackenden Schuhen ging ich auf sie zu und ließ ihren Schwarzkopf leicht aufzucken. ,,Ich kann dich sehr wohl duzen.", fauchte ich sie an und zeigte ihr mein rechtes Auge, sowie auch mein Flügel, den sie erschüttert betrachtete, ,,Ich bin nicht nur ein Engel, sondern insgeheim ein Teufel, aber nun bin ich ebenfalls halb Engel und halb Teufel." Sie erblickte überrascht. ,,Deswegen bitte ich darum mich anstatt meiner Tochter die Kraft zu entziehen."< Ich kniete mich vor ihr hin und senkte meinen Kopf. ,,Eure Majestät.", fügte ich noch hinzu, sodass sie endlich begriff, was hier vor sich ging. Sie schmunzelte belustigt auf. ,,Ein Engel, der nun zu einem Teufel geworden ist und sich nicht gegen ihre Feinde stellt, sondern sich eintauschen lässt?", rief sie und packte mein Kinn, das sie grob nach oben zog, ,,Das schickt sich nicht für einen Teufel."< ,,Und dennoch will ich es.", bekämpfte ich meine Aussage, was sie zum Lächeln brachte. ,,Nun gut, kettet sie an."<

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt