Ich werde seine Frau

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Ich nickte nur zustimmend und sah einen hell beleuchteten Raum, der sogar in meinen Augen brannte. Aber nun erkannte ich den Grund dafür. Der Thron, auf den mein Liebster zeigte, war mit Gold überseht und zeigte ein paar Figuren, die neben dem Sitz waren. Eins davon war ein Rabe, das andere ein Löwe. ,,Der Rabe steht für das Böse, das wir verehren und schützen müssen um uns nicht wie Engel zu verhalten. Der Löwe steht für Mut, das wir alle in uns haben und es durch dieses Tier bestens symbolisieren können."< Ich erblickte ihn lächelnd. Ich war stolz, dass er nun der Herrscher, oder eher der König der Hölle geworden ist. Dennoch konnte ich mich an den gestrigen Tag nur noch kaum erinnern. Es war wie, als hätte ich einen dumpfen Schlag auf den Kopf bekommen und seitdem Gedächtnisverlust. ,,Sebastian...", fing ich an und zupfte an seinem königlichen Mantel, ,,Was geschah gestern noch einmal?" Er wirkte verwundert, musste dann aber verstehen haben, was ich meinte. ,,Du bist gestern vor Müdigkeit zusammengebrochen, weshalb du nichts mehr mitgekriegt hast.", gab er lächelnd von sich und strich über meine rote Wange, ,,Nun, dann hör mir mal gut zu, Liebes..."

Gestern:

Es war so heftig, wie sehr er diese Teufelin behandelte. Natürlich konnte er sie nicht verletzten, da Teufel keine Macht hatten, sich gegenseitig zu zerstören, aber dennoch hatte er etwas Engelhaftes an sich, was die anderen Teufel nicht hatten. Er war Gottes Sohn. Luzifer, der gefallene Engel, weswegen er Teufel sowie auch Engel verletzen konnte. Ein absoluter Glückspilz in meinen Augen. Haha...
Er schlug sie zu Boden, obwohl sie sich versuchte zu wehren indem sie ihre teuflischen Zähne sowie ihre roten Augen zeigte. Doch er machte sich nichts daraus und wich immer wieder ihren Schlägen aus, bis sie irgendwann den letzten blutigen Schlag abbekam und sie letztendlich zu Boden fiel. Dieses viele Blut ließ mich schwindelig werden, woraufhin ich langsam umkippte. Ich war nicht besonders stark, wenn ich so etwas mit ansah.

Rückblick;
Als der Zwillingsbruder eintraf um den Tod seines Bruders zu rächen:

Der Gast schaute irritiert und fiel auf den leicht dunklen Teppich. ,,Sebastian, erledige ihn.'', befahl ich und stand von meinem Platz auf um zu meinem Zimmer zu gehen, ,,Mache es so schnell wie möglich UND BITTE nicht in meiner Nähe. Als du seinem Zwillingsbruder die Seele weg gegessen hattest, ging es mir ein wenig schlecht.'' ,,Sehr wo-''<

Zurück in den gestrigen Tag;

Aufgefangen wurde ich von Luzifer, der mich mit seinen blutigen Händen berührte und mich so auf seine Arme nahm. Angela nahm das Kind aus meinen Händen und trug es, laut Luzifers Befehl, in ein Kinderbettchen, dass er heimlich vorbereitet hatte. Sie verschwand und ließ Luzifer und mich alleine. Er strich sofort über meine geschlossenen Augenlider und grinste sanft. ,,Du bist echt unmöglich.", tadelte er grinsend vor sich hin und lief mit mir aus dem Königshaus, hinaus in den Krieg, der immer noch anlief. Doch Korochta, sowie andere Teufel erkannten sofort, dass etwas anders war. Ihre Kraft schwand dahin. Sogar ihre Aufmerksamkeit, die sie so gierig auf die Engel gehabt hatten, wurde von Luzifer gestohlen. ,,Brüder, Schwestern und Gäste!", rief mein Liebster, der mich immer noch trug, ,,Die Herrscherin ist Tod! Ich wiederhole, TOD!" Dabei schmiss er den Kopf der Schwarzgelockten in die Menge. Der Blick der Engel ließen ihn ein Grinsen auf den Lippen erhaschen. ,,Ich bin nun der neue Anführer der Unterwelt!", brüllte er hinaus, als er sah, dass sogar die Engel freiwillig ihre Schwerter und Bögen senkten, ,,Und ich befehle euch nun, diesen Kampf zu verschieben! Bis zu diesem Tag werden wir wieder Fremde sein! Jedoch müssen wir unsere Kräfte sparen! Für meine liebste Frau und mein liebstes Kind, die beide Halbteufel sowie auch Halbengel sind." Die Menge wirkte geschockt und beunruhigt. Immer wieder hörte man die Worte ,,Raus mit den Heiligen!" oder ,,Verschwindet von hier!". Doch Luzifer senkte seinen Blick hinauf. ,,Nein, sie sind weder heilig noch teuflisch. Sie sind beide einfach nur sich selbst. Sie können sich nicht entscheiden auf welcher Seite sie sind, aber dennoch versuchen sie ihr Bestes."< Himmel und Hölle schauten verwirrt zu Luzifer, der eine Frau mit zwei verschiedenen Flügeln, in den Händen trug. ,,Sie ist die, die sich für die Hölle eingesetzt hatte. Sie wollte ihr Kind, sowie auch mich, einen Teufel wieder für sich zu gewinnen. Und in ihrem vorherigen Leben hatte sie Eltern, sowie auch Großeltern, die sie geliebt hatte. Ihre Großeltern starben bei einem Schiffsunglück, jedoch glaubte sie immer noch an Gott. Das war aber leider ein sehr kurzer Zeitraum, denn nach dieser tragischen Seite wandte sie sich an den Teufel.", erklärte er mit gesenkter Stimme, ,,Kurz gesagt – Wenn Himmel sowie auch der Hölle etwas zustoßen würde, würde sie nicht mehr glücklich sein. Sie hat alle ins Herz geschlossen. Mich, einen Teufel, sowie auch einen vorherigen Engel." Angela erschien neben ihm, die ihre engelhafte Gestalt angenommen hatte und so auf die Menge schaute. ,,Deswegen, beendet für heute diesen blutigen Kampf, Brüder, Schwestern und Gäste!" Alle schauten ihn kurze Zeit noch an, senkten aber dann Waffen und Bögen. Teufel kehrten in ihre Häuser zurück während die Engel zurück in den Himmel gingen. Erleichtert atmete Luzifer auf, der nur ein Grinsen meiner besten Freundin bekam. ,,Ihr habt es geschafft, Luzifer.", lobte sie und schaute über den leeren Garten, der nun voller Schwerter und anderer Waffen befüllt war. Luzifer folgte ihrem Blick und meinte nur: ,,Als Butler einer Halbteufelin sollte ich so etwas schon beherrschen."

,,Und dann?", fragte ich und schüttelte verwirrt den Kopf, ,,Das kann unmöglich das Ende sein. Und dann gibt es bestimmt auch Teufel, die sich gegen dich stellen werden." Er aber legte nur seinen Zeigefinger auf meinen Mund. ,,Ja, stimmt. Du hast recht, da fehlt noch etwas, verzeiht.", er grinste nur und fuhr fort, ,,Nachdem ich sie fortgeschickt habe sowie auch Angela, habe ich dich ins Badezimmer gebracht und dir das Blut abgewaschen. Danach habe ich dich-" „KEINE WEITEREN DETAILS!", schnauzte ich ihn errötet an und zog mich aus seiner Umarmung, ,,Perversling." Er aber kicherte und bemerkte, dass sein Scherz sehr gut gelungen war. ,,Keine Sorge, ich habe dich nicht gegen deinen Willen angefasst. Also in dem Sinne."< Ich aber schmollte immer noch und umklammerte meine Brüste mit meinen Händen. Innerlich stellte ich mir vor, wie er dies wohl gemacht hatte, wollte es aber gleichzeitig loswerden. ,,Willst du frühstücken?"< Ich schaute ihn verwirrt an, lächelte dann aber. ,,Gerne."<<
Wir gingen in den Speisesaal, wo uns schon ein, zwei Wachmänner beobachteten, aber ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen. Immer wieder starrte ich um mich herum und hatte jegliches Gesprächsthema mit meinem Liebsten vermieden. ,,Stört dich etwas?", fragte er besorgt und stellte mir ein Glas Wasser bereit, das ich aus Durst leer trank. Ich zögerte kurz und zog einen Mundwinkel nach oben. Dann aber schüttelte ich weigerlich den Kopf. ,,Es ist nichts."< Er aber spürte meine kalte Art und bemerkte nun endlich, dass ich mich beobachtet fühlte. ,,Wachmänner, bitte wartet vor der Saaltür auf uns.", befahl der Schwarzhaarige und sah den Männern nach, die dann den Saal verließen. Sofort atmete ich erleichtert auf. ,,Es stört dich, oder?", fragte er, womit ich ihm ein großes Nicken zeigte. Er seufzte lachend und ergriff meine Hand. ,,Was möchtest du essen?", fragte er, wobei meine Gedanken jedoch wo anders waren. ,,Undertaker..." Er schaute erschrocken auf. ,,Was?"< ,,Was war damals mit Undertaker los?", hakte ich nach und umklammerte seine Hand nur noch fester, ,,Und warum habe ich ihn seitdem nicht mehr gesehen, Sebastian?" Er fragte sich wahrscheinlich dasselbe, da er ziemlich verwirrt aussah.

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt