Ich werde es ihnen offenbaren

23 2 2
                                    

Die Schwarzlocke ließ einen geschockten Blick von sich, der sich zu einem verängstigten Gesicht umwandelte. ,,Aber... warum?", zischte sie und erwartete eine Antwort meines Liebsten, der aber zuerst mich von diesem Gerät befreite, ,,Wir hätten doch fast gegen diese Engel gewonnen und können dies immer noch! Und warum standest du am Anfang auf meiner Seite, wenn du mich eh nur verraten hast?!" Er räusperte: ,,Erst einmal – Ich stand nie auf eurer Seite, sondern habe von Anfang an nur meiner Herrin gedient." Ich wuschelte durch seine verschwitzen Haare. ,,Nun hör schon auf mich so zu nennen!", kicherte ich, woraufhin er mir ein Grinsen schenkte. ,,Zweitens – Ich hatte sie gleich mit eingeweiht, woraufhin sie mit mir den Plan durch ging."<<

,,Sebastian, wie lautet der Plan?", fragte ich und klammerte mich an ihn. Er grinste kurz, gab mir aber schnell eine Antwort: ,,Da unsere Herrin sich sehr nach einem Krieg zwischen den Teufeln und den Engeln sehnt und alles dafür tun würde, würde ich vorschlagen uns absichtlich zu verraten. Das heißt, ich werde dich fallen lassen." Ich nickte verständlich, da ich ihm blindlings vertraute. ,,Ich werde für sie ein treuer Schoßhund sein und meine Hilfe für sie anbieten, jedoch musst du mir vertrauen."< Ich schaute verwirrt. ,,Tu ich doch."<< Er rollte die Augen und seufzte: ,,Nein, das meine ich nicht, aber unser Kind. Es wird ein Testobjekt sein, da sie dies für ihre Zwecke sehr gut gebrauchen könnte." Ich schaute auf. ,,Wie bitte?!", brüllte ich, wo ich sofort für einen kurzen Moment seine Lippen auf meinen spürte. ,,Unser Kind wird keine Schmerzen bekommen, ich verspreche es."< Ich seufzte und drückte seine Hand zu. ,,Ich vertraue dir."< Er lächelte beruhigt und umarmte mich sanft.
,,Aber wie machen wir das mit den Erzengeln und den Teufeln?'', fragte ich verunsichert und krallte meine Hände in die Bettdecke, ,,Es wird sicher nicht geheim bleiben." ,,Geheim bleiben wird es sicher nicht, weswegen ich jeden Tag vorbeikomme um dich zu besuchen, schließlich bin ich einer der Söhne Gottes. Er muss mich in den Himmel lassen. Und wenn sie dir weh tun, werde ich sie dafür in der Hölle schmoren lassen. Halt nur, wenn du ihnen etwas sagst oder dich irgendwie verrätst.'', grinste er um meine strenge Miene verfliegen zu lassen. Ich kicherte kurz, musste dann aber kurz abschalten. ,,Ich hoffe, es klappt.'', murmelte ich und drückte meinen Kopf an Sebastians Schulter, als sich dieser von meinem Bauch erhob. ,,Das wird es, meine Liebste."<


,,Ach ja.", fiel mir noch auf, als ich gierig grinste, ,,Das mit Diana..." Er lächelte ebenfalls und fuhr kurz über meinen Bauch, dessen Wunde er mit einer Berührung verschwinden ließ - Eine Art Heilungsprozess. Wieder hörten wir Schritte im Hintergrund. Da ging jemand durch die Tür, die unsere Herrscherin ebenfalls nicht erkannte. Es war Angela mit unserem Kind, das sie mir sofort gab. ,,Unsere Tochter hatte keine Schmerzen erlebt. Mein Liebster hatte sich darum gekümmert.", erklärte ich nun während Sebastian mir zustimmte.

Sebastians POV;
Ich zog ohne zu zögern nach meinem Schwert, das ich dicht an meinem Bauch hielt und stieß die Engel zu Boden, jedoch tötete ich sie nicht. ,,Luzifer?"< Aber ich schien anderes im Kopf zu haben und ging zurück zum Haus. ,,Jetzt ist es zu spät...", murmelte ich vor mich hin und versuchte gierig nach Luft zu schnappen, da meine Kraft langsam sinken würde.


,,...Er wollte die Schmerzen auf sich nehmen um unsere geliebte Tochter zu schützen."<
Unserer Feindin fiel das Denken immer schwerer. ,,Jedenfalls stellte ich mich ebenfalls zur Verfügung eures teuflischen Plans, das als Zeichen dienen sollte, wenn er hätte aufhören sollen zu schauspielern. Das war das Aufopfern für eure Armee – Also die Kraft.", murmelte ich weiter und erhaschte von meinem Teufel ein mordlustiges Grinsen, das auf mich überging, ,,Aber die Schmerzen, die ich hatte, waren echt." Daraufhin stupste ich meinen Liebsten an, der mir nur einen entschuldigen Blick zuwarf. ,,Aber...", wirkte sie leicht schluchzend, da sie völlig aus der Fassung war, ,,Warum..? Warum hintergehst du dein Zuhause?! Und wie ist sie überhaupt zu einem Halbteufel geworden?!" Sebastian fuhr über die Wange unserer Tochter und verkniff sich ein kleines "Süß", ehe er anfing zu antworten: ,,Ich hintergehe es nicht, ich bin genauso rachsüchtig wie ihr alle. Jedoch will ich diesen Krieg führen und nicht ihr." Sie erblickte ihn verängstigt, als er ihr näher kam. ,,Und meine Liebste, nun ja... Dieses Missgeschick passierte uns bei unserer ersten Nacht. Ich war ein wenig... unachtsam, aber dies nutzte ich aus um es in meine Pläne einzubringen."

,,Lyra, steht bitte auf, ihr müsst pünktlich wieder am Tor sein.'', weckte mich der Teufel auf, der mich mit seinem Arm aus dem Bett zog. ,,Wie lange habe ich denn geschlafen?''< ,,Nur 30 Minuten, keine Sorge.'', entgegnete er mir lächelnd und strich über meine Haarsträhnen, die in meinem Gesicht waren, ,,Allerdings sind es noch 20 Minuten, die ihr eigentlich am Tor hättet verbringen müssen. Deswegen könnten wir ja noch ein wenig zusammen kuscheln, nicht wahr?'' Ich schmunzelte und schaute gespannt zu, wie er mich im Bett in den Arm nahm. Seine Hände lösten einen Hitzeschock auf den Stellen aus, auf denen er mich berührte. Er fuhr erneut über meinen Rücken und wartete gespannt auf meine Reaktion. Meine Hände fuhren über seine Brust und ich ließ daraufhin meinen Kopf sanft darauf nieder. Mein Liebster drückte seine Lippen kurzerhand auf meine Stirn und ließen mich kurz zusammenzucken, da ich mit dieser Aktion nicht rechnete. Er konnte es durchsehen, durch die wollige Decke. Blut lief von meinen Beinen hinunter, von dem er mir aber nichts erzählte, sondern es mir verschwieg.

,,Das hättest du mir auch ruhig früher erklären können. Bevor du mir gebeichtet hättest, dass ich ein Kind erwarte.", rief ich ihm zu, woraufhin er nur seinen Kopf leicht drehte. ,,Ich bitte um Verzeihung, My Lady."<< Stille herrschte im Raum, was ich als Ende bezeichnen konnte. ,,Hast du sonst noch welche Fragen?", fragte ich die Schwarzgelockte, als sie versuchte ihren Mund zu öffnen, jedoch stand mein Liebster dicht an ihr und schenkte ihr ein beängstigendes Grinsen. ,,Und das mit Ciel Phantomhive?", fragte sie nun auch, was Sebastian ein wenig die Sprache verschlug, er aber sofort den Grund erkannte: ,,Ich hatte es nie richtig versucht, wenn ich ehrlich bin. Sicherlich mochte ich ihn und er auch mich, aber so richtig zusammen waren wir nie. Ich aß irgendwann seine Seele und habe euch einfach nur vorgetäuscht, dass es nicht geklappt hatte." Ich verdrehte die Augen, als ich sah, wie Sebastian sich noch dichter an sie drängte. ,,Geh mir bloß nicht fremd."< Er entfernte sich von ihr. ,,War das ein Befehl?"<< Ich grinste auf, was er als ein "Ja" empfand. Nun aber streckte ich meine Zunge heraus um allen mein Teufelssiegel zu zeigen. ,,Sebastian, ich befehle dir, vermach dich zu den Teufels neuem Herrscher!", schrie ich auf und ließ mein Zeichen erglühen, was die Augen meines Liebsten auch taten. ,,Sehr wohl, Anna-Lyra."<<

Ich erwachte in meinem Schlafgemach, das sich in einem dunkeln Raum befand. Es war weich und warm. Die Decke umhüllte meinen gesamten Körper. Nur ungern bewegte ich mich aus dem Bett, weswegen ich darin noch ein wenig döste. Aber sofort nachdem ich dies versuchte, riss ich erschrocken meine Augen auf. //Diana..!// Ich wandte mich aus der Bettdecke und erkannte ein kleines Bettchen in diesem Zimmer, sofort raste ich darauf zu und erkannte mein schlafendes Töchterchen darin. Sie schlief friedlich und hatte ihre Hände dicht an ihrem Kopf, fast als wäre dies ein Kissen für sie. Ich zog ihre Decke ein wenig höher, sodass sie es noch wärmer hatte. ,,Guten Morgen...", flüsterte mein Liebster und drückte seinen Oberkörper gegen meinen Rücken, ,,Hast du gut geschlafen?" Er umklammerte sanft meine Hände, die ich auf dem Geländer des Bettchens abgelegt hatte. Dabei schmuste er seinen Kopf an meinen Hals und ließ mich nur aufgrinsen. ,,Ich denke schon, Sebastian.", gähnte ich und lehnte meinen Kopf an seinen während wir Diana beim Schlafen zusahen. Sie wirkte so friedlich, obwohl sie Halbteufel und Halbengel war. ,,Lassen wir sie schlafen, Lyra.", grinste er nur und nahm mich bei der Hand, die er aus dem Zimmer zog. Wir liefen durch den großen Flur, der immer noch mit Kerzenschein beleuchtet war, aber mir jedoch dies alles sehr gefiel. ,,Ich will dir den Thronsaal zeigen, Liebste."<<

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt