Ich werde Abschied nehmen

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Wir können sie nicht hierbehalten und auch nicht einfach wieder in die Menschenwelt bringen, schließlich weiß sie zu viel... ,,Verdammt...", hörte ich den Schwarzhaarigen seufzen und strich über die Haare seiner ehemaligen Schwester. Ich schaute ihn bemitleidend an und machte einige Schritte zu ihm. Ich bückte mich zu den Zweien hinunter und sah deutlich, wie die Kleine anfing jegliche Tränen zu unterdrücken. Sogar Sebastian, mein Liebster, war außer sich.

Sebastians POV;

Die Erinnerungen meines früheren Ichs vergingen immer noch nicht. Ich habe immer noch die schönsten Erinnerungen an meine Familie und deren Ereignisse. Meine Schwester war die Einzige, die mich wirklich verstand. Sie war immer freundlich und hilfsbereit. Ich wollte sie nie gehen lassen, dachte ich.
Es fühlte sich so an, als hätte sie einen Unfall gehabt und fortgegangen. In die Welt in der ich sie nicht haben möchte. Keins der beiden Welten wäre gut genug für sie.
Ein Schmerz durchzog noch mein menschliches Herz und ließ mich erschrocken aufschauen.

Lyras POV;

Ich sah ihn... Wie er Tränen vergoss... Dies bekam auch seine jüngere Schwester zu spüren. ,,Diana...", hörte ich plötzlich den Herrscher flüstern, wo sofort seine Tochter angerannt kam. ,,Was ist, Vater?"< Er erhob sich und schaute sie ernst an. ,,Bring sie zu dir in die Zukunft!", befahl er und ließ mich sowie auch alle anderen erschrocken aufschauen. ,,A-Aber... Vater-"< ,,Kein Aber...", raunte er und senkte den Blick zum Mädchen, ,,Es wäre das Beste für sie." ,,Was meinst du damit?", fragte ich und erhob mich ebenfalls mit einem verwunderten Gesicht. Mir war bewusst, dass er von etwas sprach, was mich verletzen würde. ,,Diana, von der du dachtest sie sei Angela, deine Freundin, kommt ursprünglich von der Zukunft...", fasste er sich ans Herz und schaute mich mitfühlend an, ,,Ihr Auftrag ist erledigt... Sie muss wieder zurück in ihre Zeit." Auftrag erledigt? Sie muss wieder zurück?! NEIN! ,,W-Wieso denn?", hakte ich nach und schaute verzweifelt zu meiner Tochter, die den Augenkontakt zu mir rasant abbrach. ,,Wenn sie hier bleiben würde, würde das ganze Raum-Zeit-Kontinuum bald nicht mehr existieren. Ihre Heimat liegt in der Zukunft, nicht hier. In unserer jetzigen Zeit befinden sich zwei Dianas, was wissenschaftlich nicht möglich ist. Deswegen ist es ihr nur erlaubt kurze Zeit hier zu bleiben.", erklärte mein Liebster und schnappte sanft nach meiner Hand, ,,Es tut mir leid." Ich hielt inne, musste aber nach wenigen Sekunden anfangen zu weinen. Ich verlor nicht nur meine Tochter, sondern auch meine beste Freundin.
Kurze Zeit später spürte ich plötzlich eine Umarmung. Der Geruch von Rosen umhüllte meine Nase und meine angeschwollenen Augen öffneten sich wieder. ,,Diana...", schluchzte ich und drückte mich enger an die Jüngere. ,,Alles ist gut, Mutter...", beruhigte sie mich und grinste als sie mir sanft über den Rücken strich, ,,Du verlierst mich doch nicht... Schließlich komme ich doch wieder zu dir zurück. Die zukünftige Anna-Lyra vermisst mich doch so sehr... Da muss ich sie einfach wiedersehen." ,,Wie kannst du nur so ruhig bleiben, geliebte Tochter?"<< Sie drückte sich von mir weg und lächelte weiterhin. ,,Es ist nicht so schmerzhaft wie es ist, Mutter. Es ist nur anders.", sprach sie vor sich hin und beantwortete meine Frage nur halb, ,,Du hast mich doch immer noch hier. Bloß in jüngere Version." Aber nun verstand ich und wollte sie nicht länger halten. Ich musste loslassen, auch wenn es mein Herz zerreißen würde. ,,Geh, Diana.", grinste ich sie mit Tränen an, ,,Kehr zurück Nachhause." Sie schenkte mir nur ein Lächeln zurück ehe sie die Hand des kleinen Mädchens nahm. Sebastian schaute noch einmal zu seiner Schwester und lächelte auf. ,,Keine Sorge, alles wird gut.", versprach er ihr und wuschelte ihr durch die Haare, ,,Du brauchst keine Angst zu haben." Sie schaute misstrauisch zu Boden und folgte den Schritten meiner Tochter. ,,Ich... hab dich lieb, Bruderherz!", brüllte sie noch, bevor Diana das Tor zu Raum und Zeit öffnen ließ. Dann verschwanden sie im hellen Licht und ließen Luzifer und mich mit einer Leiche im Raum zurück. Ich lächelte noch einmal und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht ehe ich zu meinem liebsten Teufel schaute. ,,Ist alles in Ordnung, Lyra?", fragte er und strich sanft über meine Wange. Ich nickte nur und schloss erleichtert meine Augen. ,,Ist nun alles vorüber?", fragte ich und erhob meinen Kopf erneut. ,,Ich denke schon, Liebste."< Er setzte seine Lippen sanft auf meiner Stirn ab und nahm mich herzlich in den Arm. ,,Wo ist Diana, mein Kind?", fragte er umklammerte meine Flügel mit seinen Händen, ,,Du hast sie sicherlich bei jemanden abgegeben richtig?" Ich kicherte: ,,Abgegeben ist ein wenig zu hart, oder?", grinste ich auf und strich über seine Brust, ,,Ich habe Erzengel Gabriel darum gebeten, sich um sie zu kümmern." Er nickte nur und küsste mich erneut. Aber etwas ließ mir keine Ruhe, während er mich weiterhin liebkoste. ,,Undertaker wurde verletzt als er mich beschützen wollte.", redete ich und wartete auf Sebastians Reaktion. ,,Er hatte dich beschützt?"< Ich verstummte, nickte dann aber zum Schluss. ,,Ich mache mir Sorgen, dass er schwer verletzt ist...", erklärte ich ihm, was ihn dazu brachte mich aufhören zu küssen. Der Herrscher seufzte, was mich zu ihm aufschauen ließ. ,,Hatte er etwa dein Herz beraubt, oder warum stoppst du dann unsere Küsserei?", fragte er, wo er schon ein wenig zornig war. Er dachte, ich würde ihn wohl nicht mehr lieben, jedoch war dies ein wenig doof. Schließlich habe ich ihn gerade wieder ins Leben gerufen, WEIL er mir so wichtig war. ,,Sebastian...", hauchte ich entsetzt, ,,Was zum Teufel redest du da?"

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt