Ich werde aufgeklärt

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,,Du bist so ein Arsch!", schnauzte ich ihn an, wo aber sofort die nächste Wehe eintrat, ,,Verreck doch!" ,,Sehr freundlich.", grinste der ehemalige Butler und schlug mir auf die Wange wo ich kurz zusammenzuckte. Doch wieder mal waren die Schmerzen viel zu stark, sodass ich, trotz der Fesseln versuchte mich zusammenzurollen und den Schmerz in mich hineinzufressen. Aber nun konnte ich meine Stimme nicht mehr kontrollieren. Ein schriller Klang entfuhr meine Lippen und ließ den ganzen Raum damit füllen. Tränen liefen meinen Wangen hinunter. Ich hatte wirklich das Gefühl, als würde jetzt ein Wesen meinen Bauch aufschlitzen, was ja auch wirklich passierte. Ich konnte mich an niemanden festhalten, niemand kümmerte sich um mich. Nur ihre dämonischen Augen folgten der Geburt und ließen mich keine Sekunde aus den Augen. ,,Bitte...", flehte ich, schon fast am Ende, als ich spürte, wie sich die letzte Hautschicht meines Bauches geöffnet hatte, ,,Zu Hilfe..."
Nach qualvollem Schreien ließ ich mich ins Kissen sinken und schloss ermüdet meine Augen. Es... ist zu Ende...
Auch wenn ich in einem Halbschlaf war, konnte ich dennoch das Schreien meines Kindes hören. Es lag auf meinem geöffneten Bauch, zwischen all dem Blut und Fleisch. Doch es wurde mir sofort weggenommen. ,,Seht! Das Kind ist da!", rief die Herrscherin und hielt, so wie ich es mir vorstellen konnte, mein kleines Baby in den Händen.
Nein... Gebt es mir zurück... Bitte... Ich öffnete erschöpft meine Augen und blickte auf das blutverschmierte Kind, dessen Geschlecht ich noch nicht erkennen konnte. ,,Unsere neue Soldatin!", brüllte sie stolz und zeigte es meinem ehemaligen Geliebten, der nur verächtend auf die Kleine starrte, ,,Gute Arbeit, Luzifer." Er aber wirkte dennoch eiskalt und drehte seinen Kopf von meinem Mädchen weg. ,,Nichts zu danken.", gab er kleinlaut von sich und schaute in meine Richtung. Er blinzelte ein paar Mal und schaute in meine verweinten Augen. Dann drehte er sich zur Herrscherin, die immer noch das Kind betrachtete, dass nun anfing zu weinen. ,,Eine Bitte, eure Majestät..."< Sie schaute auf. ,,Bitte nennen sie dieses Kind Diana.", fügte er hinzu und schaute in ihre überraschen Augen. Se- Sebastian? Die Schwarzhaarige drehte ihren Lockenkopf zu mir und grinste. ,,Wenn du es so wünschst.", entgegnete sie ihm und ließ ihre Wachmänner das Baby, für das ich kurz aufzucken musste, in einem Tuch einwickeln, sodass die Kleidung ihrer Majestät nicht schmutzig werden konnte. ,,Korochta, bleib bei Luzifer und lass den Engel irgendwie loswerden.", befahl sie noch kurz, ,,Ich werde in meinen Palast zurückgehen. Mit Diana." Ich konnte nichts tun außer zuzuschauen. Diana!
,,Lange nicht gesehen!", begrüßte mich Korochta, der mich anscheinend wieder erkannt hatte. Nicht gerade sanft fuhr er über meine Wunde, wo ich kurz aufschreien musste, da diese Schmerzen einfach unerträglich waren. ,,Endlich kann ich mich an dir rächen.", kicherte er und nahm ein paar meiner Haarsträhnen um daran zu schnuppern, ,,Echt schade, dass du so verstümmelt bist, aber so werde ich dich auch nehmen." Ich wich seinem Gesicht aus, deren Lippen er versuchte auf mich zu drücken. ,,Nun halt doch mal still, du Hure!", schnauzte er mich an und war kurz davor mich zu schlagen, doch Luzifer kam vor ihm zu Wort: ,,Korochta, wir haben einen Auftrag. Wir müssen Anna-Lyra loswerden." Dabei griff er nach seiner Hand und drückte ihn von mir weg. Überrascht aber dennoch unglaubwürdig schaute ich in die Augen meines Ex, der auf mich hinabstarrte und mir einen erfrierenden Blick zuwarf. ,,Pff, du siehst immer nur den Befehl vor Augen, wie öde! Dabei könnten wir doch so viel Spaß mit ihr haben!", rief der Älteste und kassierte einen weiteren Blick des Schwarzhaarigen, ,,Oder... Hast du dich wirklich in einen ehemaligen Menschen verliebt?" Dabei schmunzelte der Teufel amüsiert. Luzifer wirkte nicht gerade überrascht von dieser Aussage und begann meine Fesseln abzunehmen. ,,Wieso sollte ich solch eine Art von Mensch oder Engel verehren. Hier gehöre ich her und nicht auf die Seite einer wertlosen Hexe, die sich jedem Mann hingeben kann!"< Seine Worte trafen in mein Herz. ,,Wie kannst du nur..?", murmelte ich vor mich hin und Tränen liefen erneut meinen Wangen hinunter, ,,Wir waren doch so verliebt gewesen. Und wir haben ein Kind..." Er sollte auf meiner Seite stehen..! Er ignorierte mich und entfesselte mich weiterhin. Trotzdem hörte ich nicht auf zu weinen. ,,Du hast eine Hure zum weinen gebracht...", bedauerte der Ältere und lachte währenddessen ein wenig im Hintergrund. Ich bin keine Hure!
Nachdem er all meine Fesseln geöffnet hatte, schaute Luzifer mich noch kurz an und entfernte sich kurz von mir, sodass ich aus dem Bett fliehen konnte. ,,Und was hast du vor, Luzi?"< ,,Nenn mich nicht so!", meckerte er und verschränkte die Arme, ,,Ich weiß schon was ich machen werde, Korochta." Dann grinste er, was ich nicht mehr niedlich sondern einfach nur gruselig fand. Ich bekam Gänsehaut und klammerte mich ans Bett. ,,Sebastian, bitte..."< ,,Immer noch Luzifer für dich.", tadelte er und zog an seinen Handschuhen, die er als Teufel immer noch anhatte. Das Teufelssiegel auf seiner Hand war verschwunden und ließ mich kurz aufstocken. ,,Da- Das Teufelssiegel! Wo ist es hin?!", brüllte ich, wo ich aber sofort wieder zu meinem Bauch griff und auf den Heilungsprozess wartete. Es schmerzte immer noch sehr, weswegen meine Abwehr nicht gerade schnell war. Luzifer schaute zu Korochta und nickte nur, was der Andere nur nachmachen konnte. Der gefallene Engel ging an mir vorbei ohne mich auch nur zu streifen, was mich mehr und mehr zerstörte. Er ging zu einer dunklen Stelle und ließ sie sofort erhellen. Dort war ein Fenster, deren Vorhang er öffnete und schließlich auch das Fenster selbst. Draußen sah ich die normalen Straßen der Hölle und schaute mit verweinten Augen in Seine. ,,Ich... Ich will zu Diana... Ich will sie wieder haben, bitte Sebastian!", brüllte ich und rannte trotz der schlimmen Schmerzen auf ihn zu. Meine Hände umklammerten seinen Oberkörper und ließen mich dicht an ihn schmiegen. ,,Bitte, ich weiß doch genau, dass du auch eine Familie willst.", flehte ich ihn an und fuhr mit meinen Händen über seinen Oberkörper, ,,Bitte! Ich werde auch alles tun um dies wiederzubekommen." ,,Was man einmal verloren hat, bekommt man nicht wieder.", murmelte Luzifer nur und drückte mich von sich weg, ,,Das hatte... mein früherer Herr ständig gesagt." Er grinste nun und packte mich an der Taille. ,,Seba-"< Aber weiter konnte ich nicht sprechen.
Er schmiss mich aus dem Fenster, wo ich nur dachte schmerzhaft aufzulanden. Während ich fiel, klammerte ich mich an meinen Knien fest und hoffte darauf, dass alles nur ein Traum war, jedoch lag ich falsch. ,,Mach die Augen auf!", befahl jemand, der sich in meiner Nähe befand. Was? Falle ich nicht? Ich schaute auf und bemerkte, dass ich in den Armen von Angela lag. ,,Ich wusste doch, dass du hier warst.", sprach sie erleichtert und flog weiterhin in Richtung Himmel, ,,Nachdem ich dich nicht in deinem Zimmer fand, war ich ziemlich besorgt und hatte überall nach dir gesucht. Und als ich von weitem sah, dass eine Person aus dem Königshaus fiel, wurde ich aufmerksamer." Doch ich fing an zu weinen, woraufhin ihre Erleichterung verschwand. ,,Was ist los, Anna-Lyra?", fragte sie mich, während wir langsam vor dem großen Tor ankamen. ,,Alles... Alles habe ich verloren... Meinen Geliebten und sogar mein Kind..!"< Sie blieb in der Luft stehen. ,,Ein Kind?!", brüllte sie auf und schaute zu meinem Bauch, ,,Ein Kind von einem Engel und einem Teufel?!" Ich zuckte erschrocken zurück. ,,J-Ja..."< Sie ließ mich sanft auf den Wolken nieder. ,,Deswegen hatten wir eine wichtige Regel im Himmel. Niemals sollten wir einen Teufel treffen, aber so wie wir, die Engel, sind, geben wir sehr leicht nach.", zerrte sie an mir, als ich gerade den Boden erreicht hatte, ,,Wir müssen mit Erzengel Gabriel sprechen, sonst hat dies große Auswirkungen auf den Himmel!" Ich befreite mich aus ihrer Hand, wo sie sich sofort zu mir drehte. ,,Lyra?"<
,,Nein, ich will meinen Geliebten nicht verraten... Auch wenn er so viel Schlimmes getan hat... Er ist eine gute Person.", sprach ich vor mich hin und dachte, dies sei die pure Wahrheit. ,,Hör auf, dir etwas hineinzureden, von dem zu weißt, es ist gelogen.", brüllte sie mich an und schnappte erneut nach meiner Hand, ,,Wir MÜSSEN mit ihm reden!" ,,Aber mein Kind-!"< Sie erblickte mich mit einem herrschenden Blick. Diesen Blick als der Massenmordende Engel, von dem alle sprachen. ,,Wenn wir jetzt nicht unserem Herrn bescheid geben ist der ganze Himmel in Gefahr!"< Und somit zog sie mich in die Helligkeit. Kurz gesagt: In den Himmel.

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt