Ich werde beschützt

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,,Hallo? Träume ich?'', schallte ich durch die Dunkelheit, da ich weder etwas fühlte sonst noch sehen konnte. ,,Sicher, wir sind in eurem Traum, Lady Lyra.'', erklang eine erhöhte Männerstimme, dessen Stimme ich noch nie gehört hatte. ,,Wer seid ihr?''<
Auch wenn ich langsam erkannte, wie sich die Dunkelheit in Helligkeit verwandelte, erkannte ich dennoch nicht, wer gerade vor mir stand. Eine Person, die ein wenig größer war wie ich und graue Haare trug. Mir war diese Person völlig fremd. ,,Eine Person, die Sebastians vorherigen Herrn sehr gut kannte. Dem jungen Herrn Earl Ciel Phantomhive.''< ,,Ich kenne sie aber nicht!'', gestand ich ihm und bemerkte erst jetzt, dass er mir diese Flüssigkeit, die ich schlucken musste, verabreichte, ,,Wieso haben sie mir diese bittere Flüssigkeit verabreicht?'' Die Person beugte sich zu mir herunter und kicherte nur, als er über meine langen Haare strich. ,,Nun, ich muss gestehen, ihr seht mehr aus wie Claudia Phantomhive.'', war seine Antwort, die jedoch nicht zur Frage passte. ,,WIE BITTE?!''<<

,,Wir sehen uns im nächsten Traum, meine Liebste.'', mit diesen Worten verließ er den Traum und ließ mich ebenfalls schnell erwachen.

Es war abends und außerdem noch eiskalt. Ich fühlte mich schwach und verstand nur wenig von dem, was ich gerade geträumt hatte. Wer war dieser Mann?... Und wieso sagte er "Liebste" zu mir? Erst meinte er, ich sehe aus wie Ciel, dann aber wie Claudia... Wer auch immer diese Person ist!
,,Ist euch kalt?'', fragte mein Butler, dessen Erscheinen ich nicht bemerkt hatte. ,,Sebastian...'', hauchte ich in meine Bettdecke und nickte erfrierend. Sanft legte er eine weitere Decke auf meine Bettdecke und hoffte, dass ich mich nun aufwärmen würde. ,,Euch scheint es immer noch nicht besser zu gehen, Anna-Lyra.'', sprach er seufzend und setzte sich auf meine Bettdecke, ,,Wenn es etwas gibt, was ihr wünscht, sagt es einfach.'' Ich nickte verständlich und ließ mir von Sebastian ein Glas Wasser geben. ,,Ich hatte einen seltsamen Traum.'', fuhr ich fort, wo mir sofort Sebastian zur Seite stand und mir aufrichtig zuhörte, ,,Da war ein Mann, der meinte, mir eine Flüssigkeit verabreicht zu haben. Er meinte, ich sehe aus wie Ciel oder Claudia Phantomhive.'' Mein Teufel wurde stutzig. ,,Wie sah diese Person aus?''<
,,Ich ... weiß es nicht. Ich glaube, er trug graue Haare...'', erinnerte ich mich zurück, woraufhin Sebastian sofort meine Hand zudrückte, ,,Sebastian?''
,,Ich werde ab sofort immer bei dir sein! Im Traum sowie auch hier, versprochen!'', brüllte er zu mir und drückte meine zierliche Hand noch mehr zu. ,,Aua...''
Er stockte danach und ließ sie los. ,,Entschuldige, Lyra.'', murmelte er, ,,Um mich kurz zu fassen, diese Person hätte mich fast vor meinem früheren Herrn beraubt.'' ,,Beraubt?''<
Er seufzte und fuhr sich durch seine schwarzen Haare. ,,Er ist ein Shinigami, ein Todesgott, der den Menschen den Gnadenstoß verpasst um somit von ihren Erinnerungen und Seelen Besitz zu ergreifen. Dieser Mann, von dem zu sprachst heißt Undertaker.'', fuhr er fort, ,,Anscheinend seht ihr seiner früheren Geliebten sehr ähnlich.''
Ich fühlte mich geschmeichelt, dass ich wegen meinem Aussehen so sehr gemocht werde, aber dennoch war ich sehr verängstigt. ,,Was will er mir antun?'', fragte ich ein wenig zittrig hinterher. Er schüttelte unwissend den Kopf: ,,Ich weiß es nicht, Madame. Deswegen werde ich euch sowohl im Traum als auch in der Realität beschützen müssen.''
,,In Ordnung.'', nickte ich verständlich mit dem Kopf. Ich wusste nicht, wie er dies anstellen würde, aber ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen könnte, weswegen ich sofort wieder mich hinlegte und ermüdet die Augen schloss. Schon wieder wurde wir das Einschlafen einfacher und sofort als ich meine Traumwelt erreicht hatte, spürte ich eine samtige Hand neben mir, von der ich dachte, Sebastians wäre es, aber es war Undertakers Hand.
,,DU?!'', brüllte ich erschrocken und ließ mich von ihm näher ziehen obwohl ich versuchte mich gegen ihn zu drücken. ,,Miss Lyra, versteht mich nicht falsch, aber jeder gemeinsame zukünftige Traum mit euch wäre absolut traumhaft. Ihr seht meiner Claudia sehr ähnlich. Dieselben roten Wangen, diese zierliche Haut...''< Ich zerrte mich aus seinen Armen und brachte nur ein "Bastard" aus meiner Kehle heraus. ,,Nur der Charakter lässt zu wünschen übrig, Miss.''< Er kicherte danach auf und erhörte ein paar andere Schritte, dessen Wahrnehmung er vorher nicht hatte. ,,Sebastian?'', fragte ich durch die blasse Welt, wurde aber sofort von der grauen Gestalt umklammert und mit seiner Hand zum Schweigen gebracht. Auch wenn ich nicht sprechen konnte, erhörte ich Sebastians Ruf, der mir gewidmet wurde. ,,Miss Lyra, seid ihr unverletzt?''< Das Klacken seiner Schuhe hatte nun aufgehört, als ich bemerkte, wie nah er mir und dem Shinigami stand. Ich konnte nur vor Freude nicken und wollte versuchte mich aus den langen Klauen des Grauhaarigen zu befreien, jedoch sinnlos. ,,Lass sie los, sie ist nicht deine Geliebte.'', befahl mein Teufel, dessen Schuhe sich mehr und mehr in seine ursprüngliche Gestalt verwandelten. ,,Ich will aber nicht, Sebastian. Gerade weil du sie so liebst, will ich sie nicht hergeben.'', kicherte er und drückte mich enger an seinen Körper, was mich nur kurz aufschreien ließ, ,,Du hast mir schon den Earl genommen, da ich will ich dir auch etwas nehmen.'' Seine Hand umklammerte fest meinen Bauch als wären es Seile, die versuchen würden sich in mein Fleisch zu bohren. An meinem Mund, worauf er seine andere Hand presste, fühlte sich an, als würde ich dadurch bald ersticken, wenn er mich nicht bald loslassen würde.
,,Weggenommen?'', murmelte ich durch seine Hand, worauf Sebastian nur seufzen konnte: ,,Earl Ciel Phantomhive war mein früherer Junger Herr, mit dem ich einen Vertrag geschlossen hatte. Als er, wie versprochen, seine Rache bekam, erhielt ich seine Seele, die ich dann auch verspeiste. Trotzdem frage ich mich, Undertaker, weshalb ihr Miss Lyra dafür leiden lassen wollt.''
,,Ich mochte Ciel... Er war wie ein Enkel für mich. Du hast ihn mir genommen. Und dafür werde ich dich umbringen!'', wirkten seine Blicke, jedoch nicht mehr mit einem Lächeln im Gesicht, sondern einem verweintem Blick, ,,Und meine Liebste wirst du mir nicht nehmen!''
Wieder drückte er mich ruckartig näher an seinen Oberkörper, worauf ich kurz aufschrie, weil er mir fast jegliche Luft aus dem Körper zog. ,,Miss Lyra!'', brüllte Sebastian und warf mir einen besorgten Blick zu.

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt