Ich werde langsam nervös

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Ich schaute geschockt zu ihm. Ein Kind? Jetzt?! Und dazu ist es noch halb Teufel und halb Engel?! ,,Und was sollen wir jetzt tun?!'', brüllte ich ihn an, so überrascht wie ich war, ,,Die Erzengel und Teufel werden es bestimmt bald herausfinden!" Sebastian dachte nach. Nervös und in der Hoffnung, dass ihm etwas einfiel, kaute ich an meinen Nägeln. ,,Nun sag schon was..!'', forderte ich auf, der mich dann sofort noch enger an sich drückte. ,,Teufel und Engel könnten eigentlich keine Kinder kriegen.'', erzählte er mir, wo ich nur verdutzt schauen konnte, ,,Da wir halt nicht von derselben Rasse sind, war es wohl nur eine Ausnahme. Anscheinend kann man sich vermehren, auch wenn wir nicht gleich sind." Mir leuchtete dies ein, aber dennoch bedrückte mich etwas. ,,Aber was machen wir denn jetzt?'', sagte ich in leichter Panik als ich leicht meinen Bauch umklammerte. Er schaute betrübt und musste dann genau die Frage stellen, die ich nicht hören wollte: ,,Willst du es abtreiben?" Sein trauriger Blick brannte sich in mein Gedächtnis. Es wäre zu schlimm das Kind abzutreiben, da es schließlich eine Ausnahme war, dass Teufel und Engel Kinder bekamen. ,,Nein...'', gab ich schluchzend von mir, als ich weiterhin krampfhaft meinen Bauch umarmte, ,,Ich will es behalten, aber... Ich will das du mich begleitest und mich beschützt, bis es da ist." Er lächelte sanft und strich meine Tränen von meiner Wange. ,,Ich verspreche es, Anna-Lyra.'', war seine Aussage, die mich sehr erfreute. Sofort begann er seine Lippen auf meinen Mund anzusetzen. Seine Hände umklammerten meinen Rücken, als wären wir ein und dieselbe Person. Danach wandte er seinen Mund auf meinen Bauch um darauf ebenfalls einen Kuss zu hauchen. ,,Auch wenn es noch keine richtige Seele hat, kann es trotzdem schon sehr viel sagen.", kicherte er, ,,Es sagt, dass es sich hier sehr wohl fühlt." Ich lächelte auf, sogar meine Augen sprühten Funken, da ich erfreut war, dies von meinem zukünftigen Kind zu hören. Nun ja, eigentlich konnte Sebastian mit dem Kind nur reden, was mich ein wenig ausschloss, aber dennoch war ich sehr glücklich in diesem Moment. ,,Ich werde dich mit allen Mitteln beschützen, Teuerste.'', versprach er mir und lehnte seinen Kopf an meinen Bauch um weiterhin mit unserem Kind zu reden. ,,Weißt du auch was es wird?'', hakte ich nach und kraulte derweil Sebastians Haare. ,,Nein, dazu ist das Baby noch viel zu klein.'', versicherte er mir, ,,Aber da der Wachstum bei den Engeln und Teufeln anders ist, denke ich, dass unser Kind in weniger als einem Monat zur Welt kommen wird. Deswegen werde ich das Geschlecht unseres Kindes wohl erst in wenigen Tagen herausfinden können. Bis dorthin, habe noch ein wenig Geduld.'' Ich nickte verständlich. Obwohl ich sehr überrascht war, dass bei den Engeln und Teufeln die Zeit ein wenig schneller vergeht, war ich doch ein wenig froh darüber acht Monate früher mein Kind in den Armen zu halten.
,,Aber wie machen wir das mit den Erzengeln und den Teufeln?'', fragte ich verunsichert und krallte meine Hände in die Bettdecke, ,,Es wird sicher nicht geheim bleiben." ,,Geheim bleiben wird es sicher nicht, weswegen ich jeden Tag vorbeikomme um dich zu besuchen, schließlich bin ich einer der Söhne Gottes. Er muss mich in den Himmel lassen. Und wenn sie dir weh tun, werde ich sie dafür in der Hölle schmoren lassen.'', grinste er um meine strenge Miene verfliegen zu lassen. Ich kicherte kurz, musste dann aber kurz abschalten. ,,Ich hoffe, es klappt.'', murmelte ich und drückte meinen Kopf an Sebastians Schulter, als sich dieser von meinem Bauch erhob. ,,Das wird es, meine Liebste."<
Kurz herrschte Stille in meinem Raum, wo der Teufel mich weiterhin auf seinem Schoß sitzen ließ. ,,Es tut mir leid, dass dein erstes Mal mit einem Kind enden muss.'', unterbrach er die Stille und zog seine Mundwinkel leicht nach unten, woraufhin ich aufmerksam wurde. ,,Nein, nein, entschuldige dich nicht! Es ist mir auch so recht. Solange ich mit dir zusammen bin, ist mir alles recht!"<< Er lächelte sanft und setzte erneut seine Lippen auf meine. Seine Lippen wanderten zu meinem Hals, worauf ich leicht aufstöhnen musste. ,,...Nein... Sebastian...'', murmelte ich und drückte meinen Liebsten weg, ,,Meinst du nicht, dass es einmal am Tag reichen würde?" Er schaute verwundert. ,,Wieso? Willst du es etwa nicht so oft?", fragte er und ließ mich sanfter auf seinen Schoß fallen, ,,Oder ist es wegen der Schwangerschaft?" Ich zog einen Mundwinkel an und schaute ein wenig nervös in seine Augen. ,,Du musst ja nicht das Kind austragen und außerdem müssen wir ab sofort an Verhütung denken...", murmelte ich, da es mir schon recht peinlich war mit ihm darüber zu reden. Ich war aber nicht die Einzige, die rote Wangen bekam, sondern auch Sebastian, der dann aber ehrlich lachen konnte. ,,Ich verstehe deine Besorgnis, aber mach dir darum keine Sorgen. Ich kümmere mich darum."< ,,Ok, aber trotzdem möchte ich es heute nicht noch einmal tun.''<<
Er nickte und ließ mich neben sich runter. Er schien enttäuscht zu sein, war aber damit einverstanden, da er mich schließlich nicht bedrängen wollte. Plötzlich nahm er meine Hand und tat eine kleine Brosche hinein. „Was ist das?", fragte ich, bevor er meinte, ich könnte nachsehen, ,,Unsere Familienbrosche, die du als Butler noch getragen hattest." Es glänzte und sah aus wie neu. Ich war froh, dass er sie noch bei sich hatte. Schließlich nahm er sie wieder zu sich und versteckte sie in einer seiner Taschen.
,,Ich hatte all deinen Bediensteten etwas ausgerichtet.'', begann er zu erzählen, ,,Ich erzählte ihnen, dass wir im Ausland seien und uns dort um weiteres kümmern würden. Und ich hatte ihnen noch gesagt, dass sie uns bei einem gewissen Vorfall anschreiben sollen...'' Ich schaute leicht verwirrt. ,,Über was denn?"
,,Du gabst mir einst einen Befehl, den ich immer noch nicht vergessen hatte.", erklärte er und legte seinen Arm um mich, ,,Es ist immer noch Winter in England, somit kann nur eines passieren..." Ich grinste auf. ,,Nun, willst du einen Schneemann in der Menschenwelt bauen, Anna-Lyra?"<

Ich richtete meinen Blick zu Sebastian, der anscheinend auch die Aussicht genoss. ,,Wenn... es wieder schneit, will ich dass wir alle einen Schneemann bauen.'', befahl ich, schaute aber währenddessen wieder nach draußen. Er war verwundert über diesen Befehl, willigte dann aber ein. ,,Yes, my Lady.''<<

Ich war sehr erfreut, dass er sich noch daran erinnern konnte, obwohl so viel geschah. Freudig stimmte ich ein und gab ein lautes „Ja!" von mir, was den ehemaligen Butler zum Lächeln brachte. Danach reichte er nach meiner Hand und grinste nur. „Was? Jetzt?", fragte ich und wurde meiner Hand beraubt. „Sicher! In der Menschenwelt ist es immerhin noch Tag. Nicht so wie bei uns!", begründete er und zog mich in ein Portal, was er kurz zuvor geöffnet hatte.
Ich freute mich, aber trotzdem zweifelte ich an etwas. Wieso hat es bisher keiner der Engel gemerkt? Oder hecken die alle etwas aus?

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt