Ich werde ihn wieder finden!

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,,Ange- Ich meine, Diana... Ich bin ja so glücklich..!", scheute ich mich in ihr kurzes Haar und drückte sie nur noch enger an mich. Sie legte ihre Hand an meinen Kopf und flüsterte: ,,Ich auch, Mutter. Endlich kann ich dich so nennen!" Doch sie stoppte die lang ersehnte Umarmung und wandte sich zu ihrem Vater. ,,Wir müssen sofort nach England.", befahl sie und schaute mich eiskalt an. Ich nickte ihr zu und machte, genau wie sie, die Flügel weit auf. Mit einem starken Ruck flogen wir in die Luft und schwebten aus dem Königshaus. Wieder sah man loderndes Feuer und viele Dämonen, die nun ihren Weg durch die Hölle machten. ,,Ich kann nicht weg!", schrie ich plötzlich auf und blieb in der Luft stehen. Ich legte meine Hand auf mein Herz. ,,Ich... war Luzifers Frau und somit immer noch Teil der Königsreihe. Deswegen muss ich hier alles im Auge behalten!" Sie blickte erschrocken. ,,Nein, die Teufel werden eh nicht auf dich hören, Mutter!"< ,,Dennoch werde ich es versuchen!"<< Sie seufzte nur, als ich mich umdrehte und auf den höchsten Podest des Königshauses setzte. Meine Hände zitterten leicht, dennoch ließ ich mir nichts anmerken. ,,Brüder und Schwestern, erhöret mich! Bitte, erhöret mich!", brüllte ich auf - in der Hoffnung, jemand würde mir zuhören. Doch niemand traute wirklich meinen Worten und überhörte sie durch die Flammen, die sich um sie schlugen. Innerlich war mir zum Weinen zumute. Warum machte nur meine geliebte Hölle so etwas? Und warum schaden sie meinem Liebsten so sehr? ,,Niemand wird dir zuhören, du widerlicher Engel!", hörte ich eine Stimme, dir mir mehr als bekannt vorkam. Es war Korochta, der mit einer Engelslanze auf mich zukam und sie mir drohend unter die Nase rieb. ,,Du hast Luzifer den Verstand gestohlen, weswegen wir ihn leider töten mussten. Und dich werde ich gleich mit in den Tod stürzen lassen!"< ,,Das wird nicht nötig sein.", wandte sich Diana hinzu und drückte die Lanze aus meiner Richtung, ,,Sie wollte eh gerade gehen." Er drückte sich gegen ihre Kraft und so sah man beide, wie sie verrückt an der Lanze zitterten. ,,Wohin des Weges, Hure?", fragte er und fletschte sarkastisch die Zähne. ,,Geht einen Teufel, wie dich, nichts an, oder?", sprach ich kalt und sah weiterhin deren Kräftekampf aufgemuntert zu. ,,Wenn du die Lanze loslässt, werden wir gehen und hier alles stehen und liegen lassen, so wie wir es gerade aufgefunden haben, klar? Und keiner wird hier irgendwem irgendwann töten.", handelte meine kurzhaarige Tochter und machte auf die Waffe aufmerksam, als er den Griff langsam lockerte. Er seufzte und schluckte schwer. ,,Gut, aber kommt ja nicht wieder!"< ,,DAS können wir nicht versprechen."<<

,,Mutter, gedenkst du nicht einmal mit Undertaker über Sebastian zu sprechen um zu Fragen, wo er ist?", fragte sie, als sie und ich weiterhin die Stadtmärkte entlangliefen. Ich war recht angespannt, als sie diese Frage stellte. ,,Nein, danke.", antwortete ich kurz und knapp, worüber sie dann sofort ein Grinsen auf den Lippen hatte. ,,Hatte er dich etwa angemacht?", kicherte sie vor sich hin und schaute weiterhin durch die ganzen Stände. Ich blieb abrupt stehen und Röte lief mir ins Gesicht. ,,Nei-!"< ,,Also doch, haha."<< Doch ich schwieg und setzte nur noch meine Haube über meinen Kopf. Sie folgte mir auf Schritt und Tritt. ,,Ich bin aber stolz auf dich.", lächelte sie mich an, wo ich sie nur fraglich anschauen konnte, ,,Na, darüber, dass du Vater nicht betrogen hast." Ich ahnte ihr Lächeln nach. Es stimmt. Ich habe ihn wirklich nicht betrogen! Ich sollte wirklich stolz auf mich sein, wie ich mich für meinen Liebsten einsetze und mich nur ihm hingebe. Ich umfasste ihre Hand mit Meiner. ,,Schön, dass du das positiv siehst."< Sie grinste und machte die Haube meines Umhangs wieder von meinem Kopf.
,,Junge Damen, kauft doch bitte schöne Blumen.", entgegnete uns ein kleines Mädchen, das halb verweint auf der Straße stand und nach Geld bat, ,,Bitte kauft es! Mein Bruder-" ,,Nun mach mal halb lang, Octavia, bitte doch zwei Damen nicht um so etwas! Und außerdem darfst du sie nicht anlügen!", tadelte ein gleichgroßer Junge, wie ich, auf die Kleinere. ,,A-Aber ich lüge nicht!"< Sie bekam nur einen eiskalten Blick von ihm zurück, ehe sie sich wieder in ihrem Zuhause versteckte. ,,Entschuldigen sie bitte, meine kleine Schwester will unbedingt Geld selbst verdienen, da sie meinte, unsere Eltern verdienen nicht so viel.", entschuldigte er sich schließlich und zeigte mir nun sein wahres Gesicht. Er hatte schwarze Haare, die zu einem Zopf gebunden worden waren und rote Augen, die ich sofort gern hatte. ,,Keine Ursache, sie scheint es doch schließlich gut zu meinen, finden sie nicht?", versuchte ich mit ihm zu kommunizieren, worauf er sich hineinließ, ,,Anna-Lyra, mein Name." Er nickte lachend und wollte mir erst die Hand geben, verbeugte sich dann aber, da ich ihm wie eine Adelige bekannt vorkam. ,,Sebastian Pfiffner, mein Name. Freut mich sie kennen zu lernen, meine Damen."< Sebastian! Er muss es sein! Aber... Sicher bin ich nicht... ,,Ich bin Diana, freut mich.", lächelte meine Tochter ihn an und machte einen Knicks, was ihn zum Lachen brachte. ,,Ihr seid mir aber welche!", sprach er und umfasste sich den Bauch vor Lachen, ,,Kommt doch zu uns herein, meine Mutter kocht gerade." Dankend nahmen wir seine Einladung an und folgten in sein Haus. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass er und seine Familie nicht genügend Geld besaßen um sich ein gescheites Haus zu kaufen.

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt