,,Entschuldigung, Sebastian. Es ist unhöflich von mir solche Dinge zu fragen.'', schob ich meine Frage von vorhin zur Seite und drehte meinen Kopf von seinem Blickfeld. Dazu erröteten leicht meine Wangen, da es mir schon recht peinlich war. Schließlich habe ich meinen *Freund* ausgefragt.
,,Also, Teuerste.'', wechselte er abrupt das Thema, ,,Was soll ich euch zuerst lehren?''
,,Mhm... Wie kann man denn einen Mann ansprechen?'', hakte ich nach und bemerkte, wie Sebastians Lächeln größer wurde. ,,Zuerst solltet ihr ein gutes Gesprächsthema haben, so wie heute. Schließlich wird heute euer 50-stes Jubiläum eures Ladens gefeiert.''<
,,Ja, das stimmt.'', gab ich erhofft wieder und nickte gespannt meinen Kopf zur Seite, ,,Und dann?'' Er stockte kurz und richtete seine Krawatte. ,,Nun, versucht weiter mit ihm zu reden. Und wenn er mal das Thema wechseln sollte, lasst euch darauf ein.'', riet er mir, indem er seinen Zeigefinger hochhob und leicht hin und her schwang, ,,Weiteres könnt ihr euch sicherlich vorstellen.'' ,,Was vorstellen?'', gab ich unbedacht von mir, weil ich es unbedingt aus seinem Mund hören wollte. Natürlich hatte ich eine Ahnung was danach passieren würde, aber ich wollte es aus seinem... zarten Mund hören.
Er kicherte los und strich sanft und vertraut über meine roten Wangen. ,,Er wird euch eventuell zum Tanz auffordern, was ihr besser nicht ablehnt.'', fing er an zu erklären und ließ seine roten Augen leicht schimmern, ,,Je mehr Zeit ihr miteinander verbringt, desto mehr wollt ihr beiden etwas von euch. Deswegen kann ich unmöglich weiter erklären, da jeder Mensch anders ist.'' Ich lächelte erfreut. ,,Trotzdem, danke für die Informationen, Sebastian.'', schätzte ich sehr und drückte meinen Kopf an seine Brust, ,,Ich bin froh, dich als Butler zu haben.'' Er war sichtlich verwundert dies aus meinem Mund zu hören. Immerhin spürten Teufel keine Liebe. Trotzdem war ich davon überzeugt, sein ach so kaltes Teufelsherz aufgetaut zu haben. Der Schwarzhaarige legte seine behandschuhten Hände auf meinen Kopf und strich sanft über meine Haare. Dabei lächelte er sanft auf.
Habe ich ihn nun zu einem liebenswürdigen Menschen überzeugt?
Unsere sanfte und verbundene Umarmung wurde durch ein Klopfen der Tür gestört. Als der Störenfried eintrat gab er folgendes bekannt: ,,Miss Lyra, die Königin erwartet sie.''
,,I-Ich komme sofort!''< Meine Nervosität stieg mir wieder bis zum Hals und hatte mich dazu gebracht angetrunken herumzulaufen. Jeder meiner Schritte fühlten sich an, als würde ich auf Treibsand laufen. Jedoch bemerkte ich dies erst sehr stark als ich mich zur Königin brachte. ,,Lyra, meine Liebe.'', gab sie erfreut von sich und gab mir einen Stuhl, auf den ich mich setzen konnte, ,,Es ist schön sie wieder einmal zu sehen. Ich wollte ihnen gratulieren, da ihr Laden nun 50 Jahre besteht.'' ,,Ich danke ihnen vielmals.''<<
Sebastian hatte es nun auch geschafft sich neben mich zu stellen und mich im Auge zu behalten. Seine Blicke richteten sich auch meistens zu den Gästen, die gespannt unserem Gespräch mit anhörten. Schließlich musste er, als mein Butler, die Lage immer überprüfen. ,,Nun hätte ich aber auch eine Frage an sie.'', begann ich zu stellen und lächelte sanft, ,,Wieso veranstalten sie ein Fest zu meinen Gunsten? Schließlich besitze ich nur einen normalen Laden.'' Sie kicherte leicht. ,,Ich hatte dies nicht beschlossen, aber mir wurde es vorgeschlagen.'', antwortete sie prompt, was mich aufschmunzeln ließ. Schnell schaute ich zu meinem Teufel auf, der mir einen grinsenden Blick zuwarf. Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er meinte, dass es selbstverständlich für einen Butler sei. Ich seufzte leicht vor mich hin. ,,Verdammt, wie hat er das denn wieder nur hingekriegt...?'', murmelte ich leicht genervt und presste meine Zähne aufeinander. ,,Miss Lyra?''<
,,Äh, J-Ja?''<< Die Königin lachte kurz auf und sprach dann, so dass es alle anderen nicht verstehen konnten: ,,Es scheint mir, dass ihr euren Butler sehr mögt, meine liebe Anna-Lyra.'' Mir konnte man förmlich ansehen wie rot ich wurde. ,,W-Wie bitte?'', gab ich vorlaut von mir und zuckte mitsamt den Stuhl zurück. Sie kicherte daraufhin und erwiderte: ,,Ich wusste nicht, dass meine Enkelin so weit kommen würde, sich in einen Butler zu verlieben. Sehr niedlich.'' ,,Bitte erwähne das nicht mehr in der Öffentlichkeit.''<
Ja, auch wenn man es mir nicht ansehen konnte, war ich die Enkelin der Königin Victoria. Wieder mal glaubte jeder, dass sie dieses Fest nur für mich und meinen Laden veranstaltet hätte, dabei stand das Gebäude gerade mal ein paar Jahre da. Ich schätze 4-5 Jahre.
Wie leicht die Menschen doch manipulierbar sind. Echt ein Jammer. Dennoch bin ich verwundert, dass Sebastian Kontakt zu ihr aufnahm und tatsächlich eine Veranstaltung zu meinen Gunsten eröffnete.
,,Wenn sie mich nun entschuldigen würden, ich werde mich nun den Gästen widmen.'', wechselte ich das Thema und lehnte mich aus dem Stuhl. Ohne ihre Zustimmung wandte ich mich den Männern und hatte sofort ein Gesprächsthema gefunden. Mein Butler stand währenddessen weiterhin bei der Queen. ,,Sebastian, pass gut auf sie auf. Sie ist Eine der Wenigen, die ich noch besitze. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert.'', sprach die Königin lächelnd und hob leicht ihren Schleier hoch. Ihre Augen stachen in Sebastians Augen, der wiederum nur grinsen musste. ,,Sicher doch. Ich werde die junge Lady mit allem beschützen, was ich kann.'', gab er erfreut von sich. Jedoch verschwand sein Lächeln, als er mit ansah, wie einer der Männer, der mit mir plauderte, sich von mir abwandte. Er bedauerte dies, obwohl er genau wusste, dass ich alles richtig machte. In diesem Moment fühlte er sich nicht wie ein Teufel, der nur nach meiner Seele jagt. Sondern er fühlte sich wie ein Mensch, der Gefühle für mich gewann und sich mit mir eine Zukunft vorstellen könnte. Ein gemeinsames Haus, Ein Kind, wenn nicht auch Zwei oder Drei. Dazu vielleicht eine fröhliche Zukunft, die wir Hand in Hand genießen können. Jedoch wusste er genau, dass dies nicht klappen würde, da er nun mal einen Vertrag mit mir geschlossen hatte. Er begehrte nicht meine unschuldige Seele, sondern meinen zaghaften Körper und meine Persönlichkeit.
,,Miss Lyra, es ist zwecklos.'', drückte sich mein Butler aus, als er erneut mit ansehen musste, wie ich wieder abgewiesen wurde. Dabei legte er sanft seine Hand auf meine Schulter. ,,Nein, ich will aber und brauche einen Mann.''< ,,Erzwingt es euch nicht.'', gab er bedauernd von sich und ließ einen leichten Seufzer aus, ,,Schließlich habt ihr noch ewig Zeit.'' Jedoch musste er noch mehr zurückzucken als er meine Hand auf seiner Wange spürte, jedoch nicht sanft, wie immer, sondern hart und verletzend. *KLATSCH* ,,Aber... junge Herrin..''<<
,,Wie kannst du nur solche Worte sagen!'', fing ich an ihn anzubrüllen und zupfte nervös an meinem Kleid, ,,Ich werde eh bald sterben. Ist es das, was du mir mitteilen wolltest?! Der Vertrag wird bestimmt schon bald erfüllt sein!'' Er schaute bedrückt zu mir hinunter und murmelte nur etwas vor sich hin, dass sich anhörte wie: ,,Wenn ihr doch nur wüsstet''. ,,Ich bin nur eine normale Spielfigur für dich. Das stimmt doch, oder?!''< Alle Blicke der Leute scharrten sich um uns, sogar die Queen wurde aufmerksam, was meinen Butler nun mehr die Sprache verschlug. Doch anstatt diesen Streit zu stoppen, zog mich der Teufel aus dem Anwesen, hinaus in den Garten der Königin, wo er nun sanft meine Hände umklammerte. ,,Denkt niemals so von mir, Miss Lyra.'', begann er zu erklären, ,,Auch wenn ich ein Teufel bin, werde ich hinter euch stehen. Und werde euch für immer dienen.'' Ich riss mich aus seinen Händen. ,,Für immer? Dass ich nicht lache!'', schrie ich aus meiner Kehle und musste mir so leichte Schluchzer unterdrücken. ,,Junge Herrin, laut Vertrag wollt ihr die Mörder eurer Großeltern rächen, da es sich um keinen natürlichen Tod handelt. Das stimmt doch soweit, richtig?''<< Ich schaute verwundert zu ihm auf und nickte. Er wollte gerade weiterreden, doch es verschlug ihm die Sprache. Danach fing er kurz an zu lachen. ,,Bald werde ich euch die Wahrheit erzählen.'', erklärte er kurz und knapp und küsste, als Abschluss des Themas, meine Hand, ,,Jetzt müsst ihr jedenfalls in der Unwissenheit leben. Das bedauere ich sehr.''
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~Einen Butler Zum Bräutigam~
RomanceSebastian und ich, Anna-Lyra, verbinden mehr als nur ein Vertrag. Er ist mein und ich bin sein, jedoch befürchte ich, dass der Himmel und die Hölle sich gegen uns stellen werden. Und das sind nicht wenige, leider.[SebastianxOC] [Erotic] [Lemon]