Ich werde einen Wunsch erfüllt bekommen

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Noch ein wenig blieben wir so liegen, bis ich spürte, wie mein Liebster sanft über meinen Kopf strich. ,,Ich werde mal nach Diana sehen.", sprach er und stieg aus dem Bett, wo ich nur mit angeschwollenen Augen hinterher sehen konnte. ,,Mach das..."< Er blickte noch kurz zurück und beugte sich über meinen Kopf. Sofort setzte er seine Lippen auf Meine und ließ mich wenigstens ein wenig auflächeln. ,,Ich komme gleich wieder!", versprach mir mein Teufel ehe er das Zimmer verließ. Verbittert drehte ich mich auf die andere Seite des Bettes und wich dem Kerzenschein aus, das von meinem Nachttisch her schien. Meine Hände wanderten zu meinem dünnen Bauch, wo ich erschüttert darüber strich. Ich konnte und wollte es nicht einsehen, dass mein Sohn gestorben war... Es war wie ein Stich ins Herz, was diesmal sogar mit meinen Heilungskräften nicht verschwand. ... Was soll nun passieren?
,,Wünscht ihr es so sehr, euren Sohn zurückzubekommen?", fragte mich eine Person, die von der anderen Seite des Bettes kam. Es war nicht Sebastians Stimme. Auch wenn ich Angst hatte, wer da war, hatte ich nicht genug Kraft dieser Person zu entkommen. Ich schielte hinter mich und erkannte den Shinigami mit grauen Haaren. ,,Kommst du um mich abzuholen?", fragte ich ermüdend und wickelte mich mehr in die Decke. Er beugte sich zu mir herunter, sodass seine Haare in meinem Gesicht lagen. Ich wehrte mich nicht, sondern schaute nur traumatisch zu ihm auf. ,,Euch so traurig zu sehen, macht mich ebenfalls traurig...", beichtete Undertaker und strich über meine zarte Haut, ,,Bevor ich euch mitnehme, werde ich euch einen Wunsch erfüllen." Er lächelte mitfühlend und ließ sich neben mir auf dem Bett nieder. ,,Jeden Wunsch?"< ,,Jeden, den ihr euch von Herzen wünscht."<< Ich zögerte. Ich weiß nicht, was dieser Todesgott von mir erwartet... Aber trotzdem habe ich einen Wunsch... Ich will, dass mein Sohn noch am Leben ist. Er kicherte. ,,Nun?", murmelte er fraglich, wo ich kurz stockte. ,,Ich... will meinen Sohn lebend bei mir haben.", befiehl ich und drückte meine Hände dicht an meine Brust. Der Totengräber nickte. ,,In Ordnung."< Ich stockte. ,,Wie bitte?! Kann man denn so einfach jemand wiederbeleben?!"<<

[Für die, die den Manga noch nicht gelesen haben, ACHTUNG: SPOILER!!!]

Der Grauhaarige fuhr über meine raue Hand und beantwortete meine Frage in Ruhe: ,,Einfach ist es nicht, aber möglich." Er seufzte. ,,Ich kann die Cinematografen so verändern, dass die Personen nach dem Tod wiederauferstehen können. Da muss ich eine kleine Operation an deren Kopf unternehmen...", fügte er hinzu und grinste. ,,Aber... Luzifers Mutter hatte doch seine Seele gegessen...", stellte ich verwundert fest, ,,Wie kannst du ihn dann ins Leben zurückrufen?" Sein Lächeln verschwand. ,,Nun... Das ist...-"< Plötzlich hörten wir Schritte, die zu meinem Zimmer führten. Der Shinigami fasste sich kurz: ,,Deal oder kein Deal?" Ich zog nervös eine Augenbraue nach oben. ,,D-Deal..."< Er grinste gruselig auf. ,,Gut, aber kein Wort zu Luzifer aka Sebastian."<< Damit verschwand er aus dem Nichts.
,,Liebling, geht es dir wieder besser?", fragte mich Sebastian, als er den Raum leise betritt. Ich nickte nur, doch ich hatte auf einmal dieses ungute Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. ,,Wie geht es Diana?", fragte ich besorgt, wo aber mein Liebster nur sagte: ,,Sie schläft. Alles ist gut." Ich lächelte sanft. ,,Schön zu hören.", murmelte ich vor mich hin und spürte die sanften und beunruhigten Küsse von Sebastian auf meinem Hals. ,,Bitte, du musst dich ablenken...", erwiderte mein Geliebter und konnte in mein verbittertes Gesicht schauen, ,,So kann das nicht die ganze Zeit gehen." Ich seufzte und war den Tränen erneut nahe. Aber er gab mir wieder einen Kuss, nur diesmal auf die Lippen. ,,Nein...", flüsterte ich durch seine Lippen und spürte genau, was er versuchte, doch ich war zu schwach und vor allem hatte ich viel Blut verloren, ,,Ich... will nicht." Als er versuchte mit seinen Händen meinen Bauch hinunter zu streichen, musste ich vor Schmerzen aufschreien. Er zuckte erschrocken zurück. ,,Aua...!", wimmerte ich und presste sofort meine Oberschenkel zusammen. Sebastian kam wieder zu sich. Er wusste, was er gerade falsch gemacht hatte und entschuldigte sich aufrichtig. ,,Es tut mir leid, ich hätte das nicht tun sollen...", tadelte er mit sich selbst, ,,Dabei war mir eigentlich bewusst, dass du Schmerzen hast und nicht gerade psychisch auf dem Level bist." Ich schaute betrübt zur Seite. ,,Entschuldige dich nicht..."< Er kam aber erneut zum Reden: ,,Hör mir mal bitte zu, Lyra. Was gedenkst du jetzt zu tun? Du kannst hier nicht andauernd herumliegen und trauern." Ich schaute ihn erbost an. ,,Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht, dass du dies nicht tust!"< Er schaute verdutzt, dann aber seufzte er genervt. ,,Du weißt genau, dass ich ein Teufel bin, der keine Gefühle empfindet."<< ,,Aber schon komisch, dass du mich dann lieben kannst und bei der Abreise deiner menschlichen Schwester geweint hast!", traf ich ins Schwarze und ließ den Teufel verstummen. Er war erbost und sah so aus, als würde er mir eine Ohrfeige geben. Auf einmal ging alles so schnell. Er erhob seine Hand und spannte sie über seinen Kopf an, die er sofort mit Kraft in meine Richtung steuerte. Doch kurz bevor sie aufschlagen konnte, stoppte er und entriss sich dem Bett. Verängstigt erhob ich mich vom Bett und schaute in die leuchtenden Augen meines Teufels, der nun feststellte: ,,Du kannst die Nacht alleine im Bett verbringen!" Dann machte er mit einem lauten Knall die Tür zu, wo ich sofort meine Knie an meine Brust drückte. Ich kann das nicht... Warum ist mir auf einmal alles so egal? ,,Wäre das doch nur niemals mit unserem zweiten Kind passiert...", schluchzte ich und wickelte mich erneut in die warme Bettdecke, ,,Dann würde ich jetzt nicht mit Schmerzen herumliegen und Sebastian hätte keinen Streit mit mir." Ich schloss meine Augen und weinte mich in den Schlaf.

~Einen Butler Zum Bräutigam~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt