Des Problems Lösung

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Lila PoV

Ich folgte dem Gründer ehrfürchtig, aber dennoch wütend.

Es war nicht meine Schuld! Und das werde ich ihm noch verklickern! Aber vielleicht mehr auf seinem Niveau. Ist einfach besser für mich.

"Nun..." fing der weißhaarige an, nachdem wir in einer Requisitenkammer gelandet waren. Ein Klick hatte deutlich gemacht, dass wir hier nun mehr als nur ungestört wären.

"Es ist nicht meine Schuld." meinte ich Stumpf und drehte mich zu ihm um.

"Dennoch..."

Ich spürte meine Emotionen wieder hochkochen.

"Nichts dennoch! Ja, ich habe die Verantwortung über ein Team übernommen. Aber diese hatten nichts damit zu tun. Dieses Mädchen war im Team für Requisiten und ich kannte die Persönlichkeit des Mädchens absolut nicht."

Ich fuhr mir gestresst durch die Haare.

"Möchtest du lieber, dass das Geheimnis, was ihr mit Leib und Seele beschützt, auffliegt?"

Ich hätte ihm gerne vorgeworfen, dass er das nicht ernst meint, aber das wäre gelogen. Er würde das tun. Es wäre sogar vorteilhaft für ihn! Er könnte seine Macht ausbauen... Nicht gut...

Mehr als ein Schweigen brachte ich nicht hervor.

"Schon fertig mit deinen großen Tönen?" er seufzte. "Ich bin enttäuscht von dir, ich hab tatsächlich mehr von dir erwartet." hinter seinem Schal verzog sich seine Miene, leider konnte ich nicht sehen inwiefern.

"Ganz sicher nicht! Aber gib du mir lieber Tipps wie ich das Bild retten kann, denn ich will nicht Schuld sein, wenn Kino oder Marina die Premiere als schlecht bezeichnen würden!"

Die Augen des hochrangigen Mannes funkelten für den Bruchteil einer Sekunde bei der Erwähnung von Marina auf.

Ich wusste immer noch nicht, warum Marina so ein sensibles Thema bei allen zu sein schien. Ich hoffte sehr, dass ich das eines Tages herausfinden würde.

"Und? Hast du eine Lösung für das Problem, Hr. Gründer?"

Unerwartet kam er mir ziemlich nah. Sein Atem streifte mein Ohr, als er sich hinunterbeugte.

"Das habe ich... Immerhin bin ich der Thronerbe und rechtmäßiger König der Dämonenwelt." Ich konnte sein Grinsen durch die Worte hören. Diese Arroganz und Selbstsicherheit war einfach unübertrefflich.

Ich war erstarrt und ein eisiger Schauer lief mir den Rücken hinab, aber ich würde so leicht nicht mein Mund stopfen lassen.

"Und die wäre...?"

Meine Worte waren deutlich gepresst und nicht mehr ganz so selbstbewusst wie zuvor.

"Solltest du mir nicht erst einmal danken, dass ich mir deiner Probleme annehme? Ich bin nicht verpflichtet dir zu helfen."

Ich schluckte. Es war deutlich, worauf er hinaus wollte.

"Vor allem nicht, nachdem du versucht hast mir ein Buch an den Kopf zu werfen..."

Ups... Stimmt, da war ja was...

So langsam wurde meine Situation echt brenzlig.

"Und warum? Du hast dich entschlossen mir zu helfen..."

Er seufzte genervt und entfernte sich ein Schritt, seine Augen zogen sich kurz zusammen.

"Oh, sprachlos? Wegen einem kleinen Mädchen? Liefere du mir lieber eine vernünftige Antwort, warum ich dir danken sollte, denn noch bist du eben nur der Thronanwärter."

Von meinem plötzlichen Selbstbewusstsein und dem Adrenalin vor Konsequenzen erschlagen stand ich da, mit meinen Armen vor der Brust verschränkt und einem Grinsen auf den Lippen.

Ich konnte Marina nun besser verstehen. Dies war Nervenkitzel Pur und ich liebte es!

"Du solltest mehr über die Wirkung deiner Worte lernen."

"Na ja, wenn du mir nicht sagst, wie du das Bild retten kannst, dann sag ich Marina-" In einer schnellen, fließenden Bewegung packte er mich am Hals und drückte mich gegen die nächste Wand.

"Sei du lieber einfach still."

Er platzierte seine Hand an meine Schulter, damit er nun einen freien Zugang zu meinem Hals hatte. Mit seiner anderen Hand hatte er mein Handgelenk ergriffen, um diese ebenfalls an der Wand zu fixieren. Nicht, dass ich überhaupt eine Chance gehabt hätte.

Nicht lange darauf durchdrangen seine spitzen Fänge die dünne Haut meines Halses.

Der Schmerz war deutlich stärker als zuerst angenommen und ich biss meine Zähne zusammen, dennoch ebbte der Schmerz nach einer kurzen Zeit ab und eine Erschöpfung trat langsam ein.

"Ist ja gut... Ich habs verstanden..." grummelte ich. Auch, wenn es durchaus etwas Beruhigendes an sich hatte.

"Meine Familiars werden die Aufgabe übernehmen. Du kannst morgen Nachmittag dann die letzten Details ändern." erklärte er zufrieden.

"Gut, aber dafür brauch ich meine Energie und mein Blut noch." meinte ich und stolperte mehr zur Tür als dass ich ging. Der Gründer ließ das zu und schüttelte nur leicht den Kopf.

Mit einem einfachen Schlüsseldrehen, öffnete sich die Tür und ich ging einfach.

Tatsächlich waren die meisten zu dem Zeitpunkt schon gegangen. Marina hatte die Bühne ohne Zweifel aufgeräumt und saß im Schneidersitz in der Mitte. Es schien als würde sie meditieren, oder zumindest nachdenken.

Sie öffnete die Augen, nachdem sie meine Schritte bemerkt hatte.

"Willst du zu Karlheinz? Warte, warum bist du so knallrot im Gesicht?", fragte sie verwirrt, als ich mich neben ihr platzierte.

"Carla... ES WAR CARLA..." quietschte ich leise und konnte nun irgendwie nicht aufhören zu fangirlen.

"Ja, das weiß ich. Beruhige dich. Das ist wahrscheinlich eine Schockreaktion. Atme tief durch."

Ich versuchte es, aber mein Grinsen verschwand nicht.

Marina lächelte mich nur müde. "Du gewöhnst dich dran... "

Bisher hatte sich immer alles mehr wie ein langer Traum angefühlt, aber das war definitiv real gewesen.

Das Adrenalin benebelte immer noch mein Denkvermögen und ich starrte wie eine überglückliche Puppe in die Tribüne. Ich konnte es einfach nicht realisieren... Das konnte nicht war sein... Aber es war echt! Und es war Carla!

"Komm, ich bringe dich nach Hause." meinte sie, bevor sie aufstand, unsere Taschen holte und mich nach Hause brachte.




Im Endeffekt hätte es mir klar sein sollen, dass er das Familiar Ass noch im Ärmel hatte. Wieso ich darauf nicht selber gekommen bin, lag wohl am Stress und am Adrenalin.

Schulalarm! Die Vampire kommen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt