𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲/𝐬𝐢𝐱

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Am Abend stehe ich etwas verloren vor dem Spiegel. Ich weiß einfach nicht, ob ich das weiße Tshirt oder das rote anziehen soll. Im Endeffekt ist es vermutlich auch absolut egal, aber irgendwie interessiert mich Harry's Meinung dann doch.

Oberkörperfrei und nur in Jeans gekleidet laufe ich rüber zu seiner Tür, klopfe einmal und trete dann ein.

„Hey, Harry, ich brauche mal deine Meinung bezüglich meiner Tshirts." sage ich und sehe auf. Augenblicklich klappt mir die Kinnlade runter, doch ich fange mich schnell wieder und blinzele einige Male, ehe ich Harry ansehe.

„Was? Sehe ich so gut aus?" scherzt er und grinst mich an, woraufhin ich die Lippen spitze und leicht nicke. „Ziemlich."

Das ist nicht das erste Mal, dass er sich so rausputzt und definitiv nicht das erste Mal, dass mir die Kinnlade runterklappt.

„Zu viel?" fragt Harry unsicher und sieht an sich herab, ehe er sich zum Spiegel dreht und an seinem schwarzen Tshirt rumfummelt.

„Überhaupt nicht." ich lächele ihn durch den Spiegel an, woraufhin er zurück lächelt und sich wieder zu mir umdreht.

Harry trägt heute lediglich schwarz. Schwarze Jeans, schwarzes Tshirt und eine schwarze Jacke, die er auf dem Bett schon bereit gelegt hat.

Naja, fast. Seine quietschgelben Vans zerstören das schwarze Gesamtbild ein wenig, aber ich finde es passt perfekt zu ihm.

Ich beiße mir kurz auf die Unterlippe, mustere ihn noch einige Sekunden und räuspere mich dann, ehe ich ihm beide Tshirts hochhalte. „Weiß oder rot?"

„Weiß." kommt es wie aus der Pistole aus seinem Mund geschossen, weshalb ich amüsiert und fragend eine Augenbraue hochziehe.

Harry zuckt leicht mit den Schultern. „Du siehst ziemlich gut aus in weiß, Louis." kurz sieht er mich überlegend an. „Wobei, dann solltest du vielleicht doch das rote anziehen."

Ein lachen entflieht meiner Kehle und ich streiche mir durch die Haare. „Achja?"

„Wir wollen ja nicht, dass dich alle anschmachten. Besonders nicht Dario."

Mein Grinsen wird noch breiter, während ich mir das weiße Tshirt über den Kopf ziehe. „Ah, verstehe. Deswegen hast du dich so rausgeputzt." scherze ich, doch Harry beißt sich bloß auf die Unterlippe.

„Ich muss ja irgendwie mit Dario mithalten, oder?"

Interessiert schaue ich ihn an, bevor ich die letzten zwei Schritte bis zu ihm überbrücke und vor ihm stehen bleibe. Meine Arme schlinge ich um seinen Nacken, woraufhin seine sofort platz an meinem Rücken finden.

„Das kannst du alle Male." sage ich leise an seine Lippen, während ich wie ein Idiot grinse. Auch auf Harry's Lippen bildet sich ein grinsen ab, bevor er seine Lippen auf meine drückt und sich ein warmes Gefühl in meiner Magengegend breit macht.

Ich liebe es, wenn er mich küsst. Ich kann nichts dagegen tun.

Harry's warme Hände lösen sich von meinem Rücken und auch seine Lippen lassen nach einigen Sekunden von meinen ab. Mit einer geschickten Bewegung zieht er sich das Armband an seinem Handgelenk ab und streift es mir drüber, bevor er meine Hand in seine nimmt und auf seiner Brust ablegt.

„Du hast mir vor ein paar Tagen diese Kette geschenkt, erinnerst du dich?"

Ein kleines lachen kommt über meine Lippen. „Nein, Harry. Das hatte ich eigentlich schon wieder vergessen."

Liebevoll verdreht er seine Augen und lächelt mich an. „Du hast gesagt, die Frau hat gesagt, du sollst sie jemand ganz besonderem geben."

Leicht nicke ich. Worauf will er hinaus?

„Ich habe die ganze Zeit nicht verstanden, wieso du sie mir gegeben hast. Du konntest mich anfangs nicht mal leiden und plötzlich bin ich ein besonderer Mensch für dich..."

Ich nicke nur leicht. „Das bist du."

„Ich weiß jetzt, was du meinst. Ich habe letzte Nacht darüber nachgedacht und ich finde, du bist auch eine ganz besondere Person in meinem Leben. Und deshalb gebe ich dir mein Glücks-Armband. Damit habe ich eine Operation überlebt, meinen Führerschein gemacht und... ich habe dich damit kennengelernt."

Ich schüttele leicht den Kopf. „Harry, das ist wirklich lieb, aber-"

„Jetzt sag nicht, dass du es nicht annehmen kannst. Ich will, dass es dir gehört." er schüttelt erneut leicht den Kopf und löst sich von mir, ehe er im Zimmer auf und ab geht.

„Verdammt, ich finde dich absolut toll, Lou, okay? Ich weiß auch nicht, was du mit mir machst."

Mein Lächeln wird breiter, als jemals zuvor in meinem Leben, da fährt Harry schon fort.

„Ich dachte wirklich, du wärst ein unausstehlicher, blöder Idiot." er blickt zu mir und bleibt stehen. „Und glaub mir, das warst du auch."

Ich lache bloß leise auf. Da hat er wohl Recht.

„Aber irgendwie bist du doch ganz anders, als ich erwartet hatte. Und irgendwie machst du mich verrückt. Dieses anfängliche "Ich rette dich mit einem Kuss vor einem Typen" hat sich zu einem ständigen Küssen entwickelt und ich bin ehrlich, ich würde dich am liebsten rund um die Uhr küssen." Harry beißt sich nach seiner kleinen Rede auf die Unterlippe und sieht mich erwartungsvoll an.

Ich trete dicht vor ihn und lege meine Arme erneut um seinen Nacken. „Wieso tust du es dann nicht?"

Ein lächeln schleicht sich auf Harry's Lippen, bevor er noch etwas näher an mich rückt. „Ich will nicht, dass deine Lippen nochmal andere berühren, als meine."

Kurz sehe ich ihn noch an, bevor mein Blick zu seinen Lippen huscht und ich meine dann wieder auf seine drücke.

Für ein paar Augenblicke verschmelzen wir miteinander und ich kann nicht in Worte fassen, wie schön sich das Ganze anfühlt.

Und das von mir; Louis, Mr. Ich-brauche-niemanden-ich-bin-absolut unabhängig, Tomlinson.

Tja, Harry hat mich wohl ein wenig abhängig von sich und seinen Lippen gemacht.

Die Glücksgefühle durchfahren meinen Körper wie kleine Blitze, als Isabella von unten ruft, dass wir jetzt los müssen.

Ich löse mich von Harry und sehe ihn kurz an. „Ich finde dich vielleicht auch ein bisschen toll." sage ich, als wäre es das Normalste der Welt und lege den Kopf ein bisschen schief, woraufhin er mich angrinst.

Gemeinsam laufen wir nach unten, wo Niall uns schon grinsend erwartet. „Na, wieder rumgeknutscht?"

„Blödsinn." sage ich augenverdrehend und schlüpfe in meine Vans. woraufhin Niall mir auf die Schulter klopft. „Schon klar, man."

Er verlässt die Haustür und ich bin kurz davor erneut mit den Augen zu rollen, als ich mich wieder aufrichte, doch Harry's Lächeln hält mich davon ab. Stattdessen lächele ich zurück und folge den anderen.

Was um alles in der Welt macht er nur mit mir?

happy harryween everybody 💓

hate u cause i don't [L.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt