𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲/𝐬𝐞𝐯𝐞𝐧

2.1K 221 137
                                    


Nachdem Niall ungefähr sechs mal geklingelt hat und bereits zum siebten Mal ansetzt, öffnet sich Dario's Tür schließlich doch. Die Musik ist so laut, ich hätte vermutlich auch nichts gehört.

Begeistert blickt Dario mich an. „Louis! Du bist gekommen!" mit einer geschickten Bewegung zieht er mich erst ins Haus rein und dann in seine Arme.

Etwas überfordert lege ich nach kurzer Zeit meine Arme ebenfalls um ihn und tätschel ihm den Rücken, bevor sein Blick auf die anderen fällt und er sich räuspert. „Ich freue mich natürlich auch, dass ihr gekommen seid." er löst sich von mir und hält allen kurz die Hand hin. Bis auf Isabella, die bekommt eine kurze Umarmung.

„Danke, für die Einladung." sagt Zayn monoton und sieht sich dann in dem großen Haus um.

„Getränke findet ihr dort hinten in der Küche, direkt hinter dem Wohnzimmer." Dario deutet an, dass wir ihm folgen sollen, weshalb wir dies auch machen.

Im Wohnzimmer sitzen jede Menge Leute in einem Kreis auf den Sofa's und vorallendingen vor den Sofa's verteilt. Die meisten von ihnen schon halbnackt und rotzevoll, während sie ein Trinkspiel nach dem anderen vollziehen.

Als wir in der Küche, naja, besser gesagt an der riesen Kücheninsel voller alkoholischer Getränke ankommen, inspizieren Liam und Niall einige davon, während Dario mir einen Becher in die Hand drückt. „Für dich habe ich etwas ganz besonderes, Louis." er zieht mich mit um die Ecke, in den angrenzenden Flur und schnappt sich eine Glasflasche aus einem oberen Fach eines Schrankes.

„Was ist das?" frage ich und halte ihm meinen Becher hin, als er die Flasche öffnet.

„Der feinste Schnaps. Wurde extra aus Marokko eingeflogen."

Ich ziehe beide Augenbrauen einige Sekunden hoch, bevor ich an dem Becher rieche und Dario anfängt herzhaft zu lachen. „Ich hatte nicht vor, dich zu vergiften." er setzt die Flasche an seinen Mund an und nimmt einen großen Schluck, bevor er kurz das Gesicht verzieht. „Siehst du."

Grinsend verdrehe ich die Augen, ehe ich auch einen Schluck nehme und Dario dann wieder zu den anderen lotse.

„Alles gut?" fragt Harry mit einem kritischen Blick, weshalb ich leicht nicke und mich neben ihn an die Wand lehne. „Dario hat mir nur etwas Schnaps gegeben."

Harry nickt verstehend und nimmt dann einen Schluck aus seinem Becher, ehe er seinen Blick durch's Wohnzimmer schweifen lässt.

Ungefähr zwei Stunden und vier Becher später, sitze ich mit Isabella auf einem der Sofa's, während wir den halbnackten dabei zusehen, wie sie sich gegenseitig ihre Zungen in den Hals stecken und sich den restlichen Alkohol gönnen. Ich kann nicht mehr als die Augen zu verdrehen. Wie kann man sich so zum Affe machen?

Ja, ich habe auch einiges getrunken, aber nicht genug, um richtig betrunken zu sein. Vielleicht ein bisschen angeschwipst, aber das war's. Isabella scheint es ähnlich zu gehen, denn auch sie sieht mich mit einem genervten Blick an.

„Ich gehe mal schauen, wo die Jungs sich so rumtreiben." sagt sie schließlich und steht auf, wobei sie leicht ins Wanken gerät.

Lachend sehe ich sie an und stehe ebenfalls auf, um sie festzuhalten. Sie hat wohl doch mehr getrunken, als ich vermutet hatte.

„Nialler steht da vorne." sage ich und zeige mit dem Finger in Richtung Küche, woraufhin Isabella mich breit grinsend ansieht und sich dann ihren Weg durch die Menschenmenge zu Niall bahnt. Immer diese Verliebten.

Apropos. Wo ist eigentlich Harry?

Suchend drehe ich meinen Kopf in alle Richtungen, doch nirgends ist er zu sehen. Seuftzend quetsche ich mich durch die verschwitzen Körper, bis ich in der Küche bin. Doch auch hier ist er nicht. Im Bad ebenso wenig.

Seuftzend laufe ich durch den Flur und will gerade schon die Treppen hochgehen, um oben nach ihm zu suchen, als ich ihn auf der Terasse stehen sehe. Erleichtert atme ich aus, ich dachte schon, er wäre einfach gegangen.

Mit einem Ruck öffne ich die Tür und trete in die Kälte. „Harry." grinse ich und erst jetzt fällt mir auf, dass ein anderer Kerl bei ihm ist, welcher mit seiner imaginären Kamera Fotos von Harry macht. Und Harry post vor der imaginären Kamera rum, während die beiden lachen. Muss ich das verstehen?

„Louis." sagt Harry begeistert und kommt auf mich zu, um mich in seine Arme zu ziehen.

Überrascht und vielleicht auch etwas erschrocken, gebe ich ein seltsames Geräusch von mir, woraufhin Harry anfängt noch mehr zu lachen und sich wieder löst, um mich breit anzugrinsen. Er ist absolut voll. Na Klasse.

„Louis, das ist Phil. Er ist Fotograf." erklärt Harry stolz, woraufhin ich verstehend nicke. „Deshalb die unsichtbare Kamera."

Phil lacht leise auf. „Ich habe auch eine echte, aber ich dachte, bei so einer riesen Party, verliere ich die bestimmt nur." er reicht mir die Hand. „Freut mich, dich kennenzulernen, Louis."

Ich schüttele ihm kurz die Hand. „Danke, dass du auf Harry aufgepasst hast."

Er grinst mich an. „Kein Problem, ich hole mir mal was neues zu trinken." Und mit diesen Worten verschwindet er nach drinnen und zieht die Tür hinter sich zu.

Harry verdreht lächelnd die Augen und bleibt dicht vor mir stehen, ehe er mein Gesicht in seine Hände nimmt. „Ich kann ganz gut auf mich selber aufpassen, Louis."

„Du könntest aber auch einfach den Mund halten und mich küssen."

Das lässt Harry sich nicht zweimal sagen, denn keine Sekunde später liegen seine warmen, süß schmeckenden Lippen auf meinen. Schnell verfangen sich unsere Zungen miteinander und vermutlich liegt es am Alkohol, aber mir kommt der Gedanke, dass ich nie wieder etwas anderes will.

„Und dieser Phil will Fotos von dir machen?" frage ich neugierig, als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit doch wieder voneinander lösen.

Harry nickt. „Ja, er macht Portraits und sogar Nacktfotos. Also, so ästhetische, weißt du?"

Wie von selbst pressen sich meine Lippen aufeinander. „Er will Nacktfotos von dir machen?"

Erneut nickt er leicht, woraufhin ich den Kopf schüttele. „Vergiss es."

Ein seeliges Lachen verlässt Harry's Kehle. „Was?"

„Vergiss es, habe ich gesagt. Niemand, aber auch wirklich absolut niemand, wird dich nackt sehen oder gar fotografieren."

Bei dem Gedanke wird mir schlecht.

Harry nimmt mein Kinn zwischen seine Finger und zieht meinen Kopf somit dichter zu sich. „Und was ist mit dir?" fragt er provokant grinsend, woraufhin ich zurück grinse. „Ich bin die Ausnahme."

„Gefällt mir." haucht er schelmisch grinsend an meine Lippen, bevor er sie wieder mit seinen vereint.

Doch natürlich muss auch dieser Moment zerstört werden, da die Terassentür aufgerissen wird und Harry und ich auseinander zucken.

Lächelnd sieht Dario mich an. „Louis, kommst du mal bitte? Ich möchte dir oben etwas zeigen."

Man hat der Kerl ein Timing.

Harry's Hand umschließt meine unauffällig, ganz nach dem Motto, dass ich nicht mitgehen soll, weshalb ich ihm ein kurzes lächeln zuwerfe. „Bin gleich wieder da."

hate u cause i don't [L.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt