𝐟𝐨𝐮𝐫

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„Louis? Hey, wach auf." vernehme ich eine leise Stimme an meinem Ohr. Ich murre leise auf, denn ich bin erst vor ungefähr zehn Minuten eingeschlafen, da Niall's Musik mich auf trapp gehalten hat.

Spärlich öffne ich die Augen und blinzele einige Male, ehe mein Blick auf Harry fällt und ich gähne.

„Wir sind da." verkündigt mir dieser freudig, während ich einen Blick durch das Flugzeug schweifen lasse. 90% der Leute sind schon ausgestiegen und nur noch ein paar Nachzügler holen ihre Rucksäcke aus der Ablage über sich und verlassen dann ebenfalls das Flugzeug.

Mein Blick gleitet zurück zu Harry und dann auf unsere Hände, die immernoch zusammenhängen, als wären sie mit Klebstoff verbunden.

Schnell lasse ich seine Hand los und streiche mir stattdessen durch die Haare. „Wo ist Niall?" ein erneutes Gähnen weicht aus meiner Kehle. Ein Blick nach draußen verrät mir, dass die Sonne sich den Weg durch die letzte Dunkelheit bahnt und es bald wieder hell draußen ist.

„Da vorne." antwortet Harry und zeigt auf Niall, während er die lilane Decke von meinem Körper nimmt und mich somit mit einem Mal eine Kälte durchfährt. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass er mich zugedeckt hat.

Ich nicke leicht, während er seine Sachen zusammen packt und wir Niall schließlich hinterher eilen. Fast laufe ich noch in diesen Idioten rein, da er mitten auf der Treppe stehen bleibt und seinen Cowboyhut schwingt. Keine Ahnung, woher der jetzt kommt.

„Willkommen in Spanien, Amigos! Die Stadt der Liebe!"

Harry verdreht die Augen. „Die Stadt der Liebe ist Paris, Niall." er quetscht sich an diesem vorbei und auch ich tue es ihm gleich.

Niall hingegen winkt ab. „Alles das Gleiche. Das Taxi sollte jeden Augenblick da sein." verkündigt er gut gelaunt. Aber wen wundert es auch? Er hat die letzten drei Stunden tief und fest geschlafen.

Schnell holen wir also unser Gepäck am Flughafen ab und laufen erneut nach draußen.

Wie auf's Stichwort hält das gelbe Fahrzeug neben uns und bringt uns innerhalb von zehn Minuten zu unserem Hotel. Dankend bezahle ich, ehe wir unsere Koffer nehmen und das Hotel betreten.

„Wow, ist es schön hier." staunt Harry, während er sich die ästhetischen Deckenbemalungen ansieht.

Ungeduldig und vollkommen übermüdet tippe ich auf meinem Koffer herum und schenke ihm keine wirkliche Beachtung, während Niall zur Rezeption läuft und irgendwas vor sich hin faselt, was mehr nach Kleinkind statt Spanisch klingt.

Ein Klatscher lässt mich aufhorchen. Niall dreht sich zu uns um und sieht uns aus großen Augen an, ehe er schnell zu uns zurück eilt. „Die Frau an der Rezeption hat mir gerade eine geknallt."

„Was hast du gesagt?" frage ich entsetzt, woraufhin er unwissend mit den Schultern zuckt.

„Entweder habe ich sie nach den Zimmerschlüsseln gefragt, oder ich habe ihr gesagt, sie sieht aus wie ein Kerl."

Ich presse die Lippen aufeinander und versuche mir krampfhaft ein Lachen zu unterdrücken, doch spätestens als Harry lauthals loslacht, ist es auch für mich vorbei und ich pruste los.

„Ha ha, sehr witzig." Niall verschränkt die Arme vor der Brust und rollt mit den Augen. „Und jetzt? Ich gehe da sicherlich nicht mehr hin."

Harry grinst ihn kopfschüttelnd an und boxt ihm spielerisch gegen die Schulter. „Lass mich mal."

Mit schnellen Schritten eilt er zur Rezeption und innerhalb von nur wenigen Sekunden, hat er zwei Zimmerkarten in der Hand. Mal abgesehen, von seinem perfekten Spanisch, dass mich vielleicht minimal beeindruckt hat.

„Du sprichst Spanisch?" fragt Niall entgeistert. „Seit wann?"

„Seit wir es in der Schule gelernt haben?" grinsend zieht Harry eine Augenbraue hoch. „Hättest wohl öfter mal anwesend sein sollen." er reicht Niall die Karten. „Es gibt nur ein Problem, wir haben nur zwei Zimmer."

Niall nickt verstehend. „Ja, ich weiß. Wir haben die Zimmer schon vor Wochen gebucht und als ich letztens nochmal versucht habe ein Zimmer zu buchen, waren sie bereits ausgebucht. Aber kein Problem, Lieblingscousin. Du darfst auf meiner Couch schlafen." grinst er und läuft voran zum Fahrstuhl.

„Ich bin dein einziger Cousin." ruft Harry ihm hinterher, ehe er ihm grinsend, aber dennoch kopfschüttelnd folgt. Auch auf meine Lippen schleicht sich ein kleines lächeln. Was für Idioten.

Unsere Zimmer sind direkt nebeneinander und mit einem kurzen „Nacht." verabschiede ich mich und stolpere müde in mein Zimmer hinein. Schnell schnappe ich mir mein Duschgel und ein paar frische Sachen, ehe ich eine Dusche nehme und mich dann ins Bett fallen lasse.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits sechs Uhr früh ist. Gott, ich muss echt schlafen.

Ich kuschele mich ins Bett und ziehe mir die Decke bis unters Kinn, während ich noch im selben Atemzug einschlafe. Leider hält auch dieser Schlaf nur ganze fünf Minuten an, da es an der Tür klopft.

„Was?" rufe ich müde, woraufhin es erneut klopft und ich mich sauer murmelnd auf den Weg zur Tür mache und diese öffne. „Was?" wiederhole ich meine Frage und streiche mir über die Augen, während Harry zu mir runter sieht und sich auf die Lippe beißt.

„Kann ich vielleicht bei dir schlafen?"

„Warum?" frage ich genervt und fahre mir durch die Haare.

„Niall schnarcht so laut und die Couch ist extrem ungemütlich." gibt Harry kleinlaut von sich und setzt erneut seinen Rehblick auf.

„Ich habe genau die gleiche Couch in meinem Zimmer, die wird nicht besser sein." seuftze ich, woraufhin er leicht lächelt.

„Aber du schnarchst nicht wie so ein Bär. Zumindest im Flugzeug nicht."

Mit einem „Komm rein." trete ich zur Seite und lasse ihn eintreten. Ich bin viel zu erschöpft, um mir jetzt noch Gedanken darüber zu machen, wer wo schläft und wer wie schnarcht.

Ich schließe die Tür und lasse mich zurück ins Bett fallen, während Harry es sich auf der Couch bequem macht und sich zudeckt.

Doch wenn ich gedacht habe, ich komme jetzt endlich mal zur Ruhe, habe ich falsch gedacht. Wie es scheint, ist mein Sofa auch nicht viel gemütlicher, als das, das Niall in seinem Zimmer hat, denn ich höre Harry sich andauernd hin und her wälzen. Und jedes Mal quietscht die Couch auf.

Genervt atme ich Luft durch meine Nase aus. Ich bin jetzt seit über 24 Stunden wach.„Harry." gebe ich also nur kurz von mir, woraufhin er mit einem leisen „Ja?" antwortet.

„Komm her." antworte ich knapp, woraufhin er sich aufsetzt und durch die Dunkelheit hindurch zu mir rüber sieht. „Wirklich?"

„Ja."

Ich vernehme leise tapsen, bis sich die Betthälfte neben mir leicht senkt und Harry's Duft in meine Nase steigt.

Er zieht sich die Decke ebenfalls bis unters Kinn und flüstert ein leises „Danke.", doch ich bin gar nicht mehr in der Lage zu antworten, denn ich bin schon längst in meinen Träumen angekommen.

hate u cause i don't [L.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt