𝐭𝐡𝐢𝐫𝐭𝐲/𝐭𝐰𝐨

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Etwa drei Stunden und zu viele Drinks später, sitze ich alleine an der Bar. Liam und Zayn wollten nach Hause gehen, vermutlich um rumzumachen und Niall und Isabella entdecke ich in einer Ecke auf einem Sofa, während sie sich lachend unterhalten und ab und zu küssen.

Ich freue mich wirklich für Niall, auch wenn ich vielleicht ein bisschen eifersüchtig bin. Ich frage mich nur, ob die beiden jetzt offiziell zusammen sind oder ob sie soetwas am laufen haben, wie Harry und ich hatten. Hauptsache, Isabella bricht Niall nicht auch das Herz.

Seuftzend drehe ich mich wieder um und sehe in mein Glas vor mir, während ich den Strohhalm darin rumdrehe. Ich muss sagen, dafür, dass ich schon einiges getrunken habe, fühle ich mich noch relativ gut. Ich weiß nicht genau wie viel, da ich bei 14 aufgehört habe, zu zählen, aber außer, dass mir ein wenig schwummrig ist, ist alles okay soweit.

Leise seuftze ich auf. Harry fehlt mir. Er fehlt mir sogar sehr. Dabei ist es gerade mal 24 Stunden her, seitdem ich ihn das letzte Mal geküsst habe.

Aber nicht nur ihn zu küssen oder ihn anzufassen fehlt mir.

Er fehlt mir.

Seine Nähe, seine Präsenz, mit ihm zu lachen, Spaß zu haben, zu tanzen und Dummheiten zu machen.

Ich wünschte, er wäre hier. Und als hätte das Schicksal meinen Wunsch erhört, vernehme ich plötzlich einen mir bekannten Duft. Mit einer schnellen Bewegung drehe ich mich auf dem Barhocker um und blinzele einige Male, da es wohl doch etwas zu schnell war, bevor ich Harry erblicke, welcher vor mir steht.

Er sieht gut aus, er ist schick gekleidet, doch sein typisches Gewinnerlächeln, schwindet schnell und er sieht mich Ernst an.

„Harry." stelle ich fest und schnappe mir mein Getränk, woraufhin er nickt. „Louis."

„Was machst du hier?" frage ich und nehme den Strohhalm zwischen die Lippen, ehe ich die süße Flüssigkeit aufsauge.

„Das könnte ich dich genauso fragen." sagt er und deutet auf das Getränk in meinen Händen und meinen damit verbundenen alkoholisierten Zustand.

„Es geht mir nicht gut, ich darf das." sage ich augenverdrehend, worauf Harry mir das Getränk vorsichtig aus der Hand nimmt.

„Alkohol ist aber auch keine Lösung."

„Da hat mir der Chemie Unterricht aber anderes geleert." sage ich besserwisserisch und nehme das Getränk lächelnd zurück an mich.

Harry verdreht die Augen. „Deine Lippen sind schon ganz rot von dem ganzen Wein, den du vermutlich getrunken hast und deine Augen sind auch schon rot, Louis. Sie haben jeglichen Glanz verloren." sagt er und nimmt mir das Glas wieder weg, ehe er es zur Seite stellt. „Komm, ich bringe dich nach Hause."

„Oder du trinkst einfach mit mir?" schlage ich vor, woraufhin er mich nicht sonderlich begeistert ansieht. „Ich weiß nicht, Louis. Wir sollten-" beginnt er, doch ich drehe mich einfach weg und sage dem Barkeeper, dass er uns ein paar Shots bringen soll.

Seuftzend setzt Harry sich neben mich, bevor ich ihm das erste Glas an den Mund drücke. „Cheers."

Augenverdrehend trinkt er den Shot in einem Schluck und steht dann kopfschüttelnd wieder von dem Stuhl auf. Er meinte das wohl echt ernst, dass er nicht mehr so viel trinken will.

„Das reicht sowohl für mich und erst Recht schon lange für dich." er sieht mich durchdringlich an, ehe er mir die Hand hinhält. „Komm freiwillig mit mir oder ich befördere deinen süßen Arsch anders hier raus."

Interessiert und belustigt zugleich sehe ich ihn an. „Also das würde ich gerne sehen."

„Louis." knurrt er leise und hält mir die Hand gefühlt direkt unter die Nase. „Los jetzt."

Ich verdrehe die Augen und greife nach seiner Hand, bevor ich mehr oder weniger gut von dem Barhocker klettere. Wohl eher doch weniger gut, denn ich stolpere und mache fast einen Absatz auf den Boden, würde Harry mich nicht stützen und an sich ziehen.

Behutsam legt er seine Arme um mich und drückt mich noch etwas an sich. Ich lasse es zu und lege meine Arme ebenfalls vorsichtig um seinen unteren Rücken, während ich mein Gesicht an seinem Hals vergrabe und seinen Duft einatme.

„Mach nicht immer so einen Blödsinn, Louis." sagt Harry leise und behutsam, woraufhin ich nur leicht nicke und Harry irgendwas von „Ich vermisse dich." nuschelt. So hat es sich zumindest angehört, aber ich kann es mir auch nur eingebildet haben.

„Lass uns gehen." sagt Harry und löst sich schließlich von mir, bevor er nach meiner Hand greift und mich aus dem Club zieht.

Die kalte Luft füllt meine Lungen und lässt mich aufatmen.

Gottseidank ist es nicht weit, bis zu unserer Ferienwohnung, weshalb wir innerhalb von fünf Minuten dorthin gelaufen sind. Auch, wenn ich Harry's Hand gerne noch länger gehalten hätte. Man, der Alkohol lässt mich aber auch echt vergessen, wie sauer ich eigentlich bin.

Ich kann immernoch nicht glauben, dass Harry so eine verletzliche Person aus mir gemacht hat. Ich erkenne mich ja selber kaum wieder. Früher war mir alles egal, die Menschen sind gekommen und gegangen. Aber seitdem ich ihn kenne, will ich nicht mehr, dass er geht. Ich will, naja wollte, dass er bei mir bleibt. Und eigentlich will ich das auch immernoch.

Blödes verliebt sein, wer braucht das denn?
Ich hatte schon meine Gründe dafür, dass ich vorher nie verliebt war.

„Erde an Louis?" Harry wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Alles klar? Musst du kotzen?"

Ich nicke leicht. „Alles klar, kein kotzen."

Erleichtert sieht Harry mich an, bevor er die Treppen hochgeht und ich ihm - so schnell ich noch kann - folge.

Alleine das Treppen hochlaufen hat mich zum Schwitzen gebracht. Ich sollte wirklich weniger trinken und mehr Energie sparen.

Kurzerhand ziehe ich mich also auf dem Flur, beim laufen, aus. Zuerst öffne ich meinen Gürtel und strampel meine Jeans ab, ehe ich mein Tshirt ausziehe und es nach Harry werfe, welcher vor mir läuft.

Verwirrt dreht er sich um, ehe er anfängt zu lachen und mein Tshirt aufhebt. „Was machst du da?"

„Mir ist heiß." seuftze ich und fahre mit den Fingern in den Rand meiner Boxershorts, um sie runterzuziehen, als die Badezimmertür um die Ecke aufgeht und Harry schnell zu mir eilt und mich davon abhält, mich komplett auszuziehen. „Du willst doch nicht, dass Liam oder Zayn dich nackt sehen, oder?"

Ich zucke leicht mit den Schultern, ich bin sowieso nicht ganz klar bei Verstand.

Harry seuftzt leise und schiebt mich in unser Zimmer, bevor die anderen beiden uns zu Gesicht bekommen.

hate u cause i don't [L.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt