𝐟𝐢𝐯𝐞

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Durch ein lautes Klopfen an der Tür, werde ich aus meinem Schlaf gerissen. Erschrocken setze ich mich auf und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, ehe er auf Harry hängen bleibt, welcher mit einem Buch in der Hand neben mir im Bett sitzt.

„Wie spät ist es?" frage ich, während Harry aufsteht und zur Tür läuft. „Halb eins."

Ich streiche mir über's Gesicht und sehe zur Tür, welche Harry jetzt öffnet.

„Hey, Louis, hast du Harry geseh-" Niall zieht seine Augenbrauen interessiert hoch und verschränkt die Arme vor der Brust, ehe er Harry, welcher nur in Boxershorts gekleidet da steht, mustert. „Soso, ihr beide habt also zusammen hier übernachtet, hm?" er grinst und wackelt mit den Augenbrauen.

Harry verdreht die Augen und tritt zur Seite, um Niall Einlass zu gewähren. „Es ist nicht so, wie du denkst."

„Das sagen sie in diesen komischen Liebesfilmen auch immer und am Ende hatten sie doch etwas miteinander." stellt Niall fest und lässt sich grinsend auf das Sofa fallen.

Ich schnappe mir Harry's Kissen und werfe es nach Niall. „Halt die Klappe, Nialler, wir hatten nichts miteinander."

„Ich bin dann mal duschen." gibt Harry bekannt und verschwindet kurz darauf im Bad, während Niall sich ein wenig vorbeugt. „Hattet ihr echt nichts am laufen?"

Ich verdrehe die Augen und lasse mich zurück nach hinten ins Bett fallen.

„Verstehe, verstehe. Wir treffen uns dann in einer halben Stunde unten beim Mittagessen. Seid pünktlich, wir haben noch Pläne für heute." grinsend läuft Niall zurück zur Tür.

Ich rufe ihm noch ein „Haben wir das?" hinterher, doch da ist er schon weg und die Tür wieder verschlossen.

Seuftzend schnappe ich mir mein Handy und schreibe kurz meiner Mutter und meinen Schwestern, dass es mir gut geht und wir bisher viel Spaß haben. Naja, ein bisschen zumindest.

Als Harry das Badezimmer verlässt, hat er nur ein weißes Handtuch um die Hüften gebunden und leider kann ich mich nicht davon abhalten, seinen Körper einmal kurz zu mustern, ehe er sich zu seinem Koffer kniet.

„Noch ein Stück weiter und das Handtuch verlässt deinen Körper." sage ich, woraufhin Harry seinen Kopf grinsend zu mir dreht und mit den Schultern zuckt.

„Dann solltest du jetzt wohl besser die Augen schließen, denn ich ziehe mich jetzt um und da bin ich dann nun eben auch mal kurz nackt."

Ich winke ab und sitze auf einmal kerzengerade im Bett. „Schon gut, schon gut. Ich gehe duschen." mit schnellen Schritten husche ich ins Bad und verschließe die Tür.

Der Raum ist noch immer voller Dampf und der Geruch von Pfirsisch und Vanille steigt mir in die Nase.

Binnen Sekunden liegen meine Klamotten auf dem Boden und ich stehe in der Dusche. Das warme Wasser, dass an meiner Haut abprallt, lässt mich wieder lebendig fühlen.

Mit geschlossenen Augen greife ich nach dem Shampoo, welches ich gestern Abend in dem Behälter platziert habe und schmiere mir reichlich davon auf den Kopf. Doch während das Shampoo so aufschäumt, macht sich allmählich der Geruch von Erdbeeren breit und ich öffne schlagartig die Augen, um die Flasche in meiner Hand anzusehen.

Es ist Harry's. Um genauer zu sein, eine von Harry's. Fünf verschiedene Flaschen mit allen möglichen Früchten darauf, blockieren die halbe Duschkabine. Wann hat er das in mein Badezimmer geschleust?

Suchend sehe ich mich nach meinem Shampoo um, doch nirgendwo ist eine Spur.

„Das kann doch nicht wahr sein." fluche ich leise vor mich hin, während ich mich mit dem Pfirsichduschgel einseife. „Das darf doch echt nicht wahr sein."

Ich schüttele leicht den Kopf und stelle das Wasser ab, ehe ich die Dusche verlasse und meine Duschsachen im Waschbecken vorfinde.

Ich verdrehe die Augen und binde mir ebenfalls ein Handtuch um die Hüften, bevor ich das Badezimmer verlasse und eine Hand in die Hüfte stemme.

Harry sieht von seinem Buch auf und zieht fragend eine Augenbraue hoch. „Gibt es ein Problem?"

„Ehm, ja? Ich rieche wie eine Prinzessin, dass ist das Problem."

Ein Schmunzeln, welches in ein kleines lachen übergeht, verlässt Harry's Lippen. „Fuck, ich habe vergessen, deine Sachen wieder in die Dusche zu stellen, sorry." grinsend schüttelt er den Kopf, während seine Grübchen zum Vorschein kommen. „Mein Fehler."

Ich schnaube leise und schnappe mir dann einige Klamotten, ehe ich mich im Bad umziehe.

„Was ist das für ein schleimiges Zeug?" fragt Niall, während er auf Harry's Schüssel zeigt und das Gesicht verzieht.

„Zerstampfte Bananen mit Joghurt. Ist gesund, solltest du vielleicht auch mal probieren." sagt Harry neckend, ehe er sich den nächsten Löffel in den Mund schiebt und mit dem Finger auf Niall's fettige Pommes zeigt.

„Nein, danke. Das sieht aus, wie das Zeug, dass meine Katze mal ausgehustet hat."

Harry zieht eine Augenbraue hoch, ich hingegen verschlucke mich fast vor lachen an meiner Cola und schlage Niall ein. „Der war nicht übel, Nialler. Nicht übel."

Grinsend sieht Niall von mir zu Harry, doch dieser verdreht nur die Augen. „Wartet mal ab. Wenn wir alle 80 sind, dann könnt ihr beide kaum noch laufen und ich bin fit wie ein Turnschuh."

„Klar doch, wenn du das sagst." grinst Niall und stopft sich erneut eine Pommes in den Mund. „Themawechsel: Wir gehen heute wandern."

„Wir gehen wandern?" fragt Harry verwirrt nach und wirft einen Blick auf seine Uhr. „Es ist schon 13 Uhr..."

Mit einem Schwung steht Niall auf. „Dann sollten wir wohl besser gleich los."

Hilfesuchend sieht Harry mich an, doch ich zucke nur mit den Schultern und stehe ebenfalls auf. „Wir haben die Reise geplant, also musst du mitkommen."

Harry verdreht die Augen. „Na schön. Gehen wir eben bei 35° wandern." ironisch lächelt er uns an und wendet seinen Blick auf die brennende Sonne. „Wenn ich Sonnenbrand bekomme, seid ihr Schuld."

„Gebongt." sagen Niall und ich gleichzeitig schulterzuckend, ehe wir zu unseren Zimmern laufen, unsere Rucksacke mit dem Nötigsten zusammen packen und uns dann drei Fahrräder an der Rezeption ausleihen.

Der Weg dauert gute zehn Minuten. Wir stellen unsere Fahrräder an der Seite ab, ehe ich meine Sonnenbrille aufziehe.

Skeptisch zieht Harry eine Augenbraue hoch. „Da wollt ihr hoch?" er deutet auf die Mischung aus Wald-Anstieg und Felsen. „Ohne Absicherung? Wisst ihr wie gefährlich das ist?"

Ich verdrehe die Augen und klettere den ersten Felsen hoch, bevor ich ein paar Schritte durch das Laub laufe. „Du bist ein Angsthase."

„Ich bin realistisch."

„Angsthase, sage ich doch." necke ich ihn lächelnd und halte ihm meine Hand hin, woraufhin er mich mit verschränkten Armen ansieht und leise ein „Na schön." vor sich hin murmelt, ehe er nach meiner Hand greift und zu mir hoch steigt.

hate u cause i don't [L.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt