🔸Sebastian🔸
Meine Gedanken kreisten, vor meinem geistigen Auge sah ich sie alle und konnte mich kaum entscheiden. Philipp war in letzter Zeit wieder besser drauf und er hatte auch zugenommen. Es war praktisch für ihn, dass er so klein war, weil er dadurch weniger Essen brauchte. Die Körpergröße wurde aber nicht bei den Portionen berücksichtigt, also wurde er immer satt.
Das ganze ging noch so weiter bis ich mich irgendwann auf Cedric, Bartosz und Valentin entschieden hatte. Benny sagte dem Wächter ihre Nummern und dann hieß es warten. Sie mussten bestimmt schnell noch hergerichtet werden und sie würden bestimmt Angst bekommen. Hatten sie eigentlich mitbekommen, dass ich die ganzen letzten Stunden weg war? Hatten sie sich Sorgen um mich gemacht?
Benny machte auf dem Stuhl Platz und räumte das Essen so aufs Bett, dass es wie ein kleines Buffet aussah. Wenn wir uns eng aneinander saßen würden wir bestimmt zu viert auf das Bett passen. Und dann wäre den anderen auch nicht so kalt. Für sie hatte Benny ja keine Kleidung dabei...
Dann klopfte es und ich begab mich Mal wieder in die Subhaltung, direkt neben der Tür. Der Wächter kam herein und neben mir ließen sich drei weitere Personen nieder. Allein an der Art, wie sie sich hinknieten erkannte ich, dass es wirklich Cedric, Bartosz und Valentin waren. Der Wächter labberte wieder das selbe und ging daraufhin schnell.
Obald die Tür ins Schloss fiel huschten unsere Köpfe hoch. Valentin hatte geweint, dass sah man deutlich, er zitterte sogar immernoch. Bartosz hingegen kam einfach nur direkt zu mir und schloss mich fest in seine Arme. "Warst du die ganze Zeit hier? Hat er dir weh getan? Musstest du ekelhaftes Dinge tun?" flüsterte er leise und schnell in mein Ohr. "Jetzt sind wir da, egal was er jetzt mit dir anstellt einer von uns wird das machen! Du hast bestimmt genug gelitten!" flüsterte er genauso schnell und diesmal sogar noch ein wenig leiser weiter.
Cedric sah mich ebenfalls besorgt an und gestand, dass er sich Sorgen gemacht hatte. Hinter uns vernahmen wir ein Räuspern und daraufhin ein leises Lachen. Sofort musste ich ebenfalls schmunzeln. Sie hatten sich wirklich Sorgen um mich gemacht. Und sie würden mich wirklich beschützen, doch das mussten sie ja garnicht.
"Was zum Teufel gibt es da denn zu Lachen?! Zuerst vögeln Sie zwei Stunden mit ihm und dann soll daraus jetzt ne Orgie werden?! Legen Sie noch einen Fingern an ihn und ich werde im erstbesten Moment ihren Schwanz aus ihrem Körper herausreißen." knurrte Cedric und stellte sich vor uns alle. Er war einen Kopf kleiner als Benny, doch er hatte eine Präsenz und eine Ausstrahlung, die klar und deutlich zeigte, dass er es ernst meinte.
Bennys Gesicht wurde ganz blass, meine Wangen bei den Worten knallrot. Es war wohl für alle ein wenig unangenehm. Benny hob beschwichtigen die Hände, so wie er es immer machte. Doch ich stand schnell auf und begon die Situation zu erklären. Ich wollte nicht, dass die Stimmung komisch war oder Cedric sich noch weiter "blamierte".
"A-Also...Nein. Ihr müsst euch keine Sorgen machen." erklärte ich langsam und versuchte die Röte aus meinem Gesicht zu bekommen. "Das ist ein...Bekannter von meinem früheren Master." erklärte ich. Benny nickte und übernahm das Reden von nun an. "Ich konnte und kann seinen alten Master absolut nicht leiden. Aber ich kannte ihn und noch jemanden, der sich einen Sklaven gekauft hatte." Er meinte Mike und Noel. "Auf jeden Fall hab ich Sebastian kein Haar gekrümmt, sondern mir die Zeit mit ihm gekauft um ihm was zu Essen zu geben und dass er sich ein wenig ausruhen kann." fuhr er fort.
Die Blicke der anderen wanderten zu meinen Klamotten und dann wieder zu uns. "Und dann hat er euch holen lassen, damit wir gemeinsam essen und ausruhen können." erklärte ich mit einem Lächeln. Die anderen Schlucken und der erste der seine Stimme wieder findet ist Cedric, immerhin war er auch am schnellsten laut geworden gerade eben. Ein unangenehmes und peinliches "Oh...also...D-Das...tut mir leid...Ich wollte Sebastian nur beschützen..." kam aus seinen Lippen, woraufhin Benny nickte.
"Macht euch darum jetzt keine Gedanken. Setzt euch lieber hin und esst alle Mal ein wenig." sagte er und zeigte auf das Bett. Er schob den Stuhl davor und stellte sich an die Wand, weit genug weg von uns, dass keiner sich beängstigt fühlte. Bartosz und ich standen gemeinsam auf und liefen in Richtung des Bettes. Er flüsterte dabei wieder in mein Ohr. "Stimmt das, was er gesagt hat? Hat er dir wirklich nicht weh getan?" Als Antwort nickte ich kurz und drehte mich ebenfalls zu ihm, um ihm etwas zuzuflüstern. "Ich erzähle dir heute Abend mehr, lass uns jetzt die Pause genießen." Meine Stimme brach gegen Ende ab und ich hörte mich traurig an. Meine Gedanken glitten wieder zu Noel und augenblicklich schossen mir die Tränen in die Augen.
Doch ich wollte nicht daran denken. Nicht jetzt. Jetzt hatten wir sowas wie ein eigenes kleines Weihnachten, eine Pause, ein Festmahl. Das sollte ich den anderen nicht versauen. Und ich wollte es selbst genießen. Also schluckte ich die Tränen herunter und setzte mich wieder aufs Bett. Valentin und Bartosz saßen jeweils rechts und links von mir und wir streckten die Füße unter die Decke. Cedric hatte sich auf den Stuhl gesetzt und fröstelte wohl leicht. Diese Bademantel waren zwar dick, aber darunter hatten sie wohl auch nur eine Unterhose an.
Benny bemerkte dies wohl und nahm seine Jacke. Er reichte sie Cedric, welcher sich dadurch wohl noch ein wenig schlechter als ohnehin schon fühlte. Doch er bedankte sich und legte die Decke über seinen Schoss. Dann öffneten wir die Tupperboxen und ich sagte den Jungs, was das alles war. Benny holte noch ein paar Wasserflaschen und diese Brausetabletten heraus. Jeder der Jungs nahm das Dankbar an und irgendwann begonnen wir auch zu reden. Es war wirklich ein wenig wie die Hofzeit oder wie ein kleines Picknick.
"Aber lasst uns den anderen die nächsten Tage unser Essen geben!" schlug Valentin dann vor, woraufhin ich nickte und mir leicht auf die Lippe biss. "Es dürfen nur vier pro Person bezahlt werden, also musste ich mich zwischen euch allen entscheiden." sagte ich leicht bedrückt. Bartosz Arm legte sich, wie immer wenn es mir nur ansatzweise schlecht ging, um mich und lächelte mich warm an. "Die anderen werden das verstehen. Und der Vorschlag von Valentin ist doch gut. So oder so, jeder von uns kann das bisschen Essen benötigen."
Wir quatschen noch ein bisschen weiter, bis wir alle satt waren. So langsam war und auch richtig warm und sobald die Tupperboxen vom Bett geräumt waren, setzte sich Cedric mit zu uns. Benny nahm den Platz auf dem Stuhl ein und wurde ein wenig skeptisch aber eher neugierig begutachtet.
"Danke, wirklich. Ohne Sie...hätte einer von uns vielleicht zu irgendeinem anderen ins Zimmer müssen oder so...und auch Danke für das Essen. Sie wissen garnicht, wie lange wir nur pürriertes Zeug bekommen haben." sprach nun Bartosz den Dank von uns allen aus. Ich nickte zustimmend und Benny schmunzelte. "Das war nichts großes, es war einfach nur das mindeste, was ich tun kann. Passt bitte einfach aufeinander auf." Bartosz nickte und grinste leicht. "Das sowieso. Anders würden wir es auch garnicht schaffen." erklärte er und automatisch wurde mir bei den Worten wärmer. Ja, das hatte ich auch erstmal einsehen müssen.
"Woher kennen Sie Sebastian eigentlich? Also...was hat es mit den zwei Mastern und dem anderen Sklaven auf sich?" fragte nun Valentin.
🔸Upload: 15.01.2022🔸
🔸1260 Wörter🔸
DU LIEST GERADE
Alone | Adventskalender | Shadowuniversum
Teen FictionWie überlebt man die Isolation als Extrovert? Wie schweigt man eine Ewigkeit lang? Wie überlebt man ohne Aufmerksamkeit? Was ist man alles bereit für ein wenig Zuneigung zu tun? 🔸🔸🔸 Sebastians Geschichte - Sidestory zu Double Checkmate - Adve...