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🔸Sebastian🔸

Benny schluckte und stockte in seinem Handeln, man sah ihm förmlich an, dass er tief in seinen Gedanken war. Ich musste ebenfalls schlucken und schüttelte zögerlich den Kopf. Bartosz nahm mich ohne etwas zu sagen auf den Schoss und strich mir über den Rücken. Einige Minuten blieb ich so sitzen und weinte, während Benny sich wieder gesammelt hatte und langsam begon zu erzählen.

"Ich hatte einen Kindheitsfreund und irgendwann auf der Realschule hat er sich dann mit so einem Idioten angefreundet, Sebastians früherer Master. Zuerst hat der Idiot sich einen Sklaven gekauft und dann mein Kindheitsfreund, Mike, auch. Ich und Mike hatten eine eigene Firma und deshalb bekam ich irgendwann von seinem Sklaven mit. Und darüber dann wieder über Sebastian."

Er machte eine kurze Pause und ein trauriges Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. "Ab und an habe ich Sebastian gesehen, weil sein Master aber wirklich komplett einen Schuss hatte, kam ich mit ihm überhaupt nicht klar, das war ich noch nie. Aber so oder so, ich sah Sebastian leider nicht so oft wie Mike und seinen Sklaven." Er brach ab und ich sammelte mich um ein wenig weiter zu erzählen. Doch ich wusste, dass auch meine Stimme nicht lange mitmachen würde.

"Er hat sich immer um Noel gekümmert...er hat nie die Stimme gegen uns erhoben...hat uns immer in Schutz genommen...A-Aber das ging leider a-auch nicht ewig..." Erklärte ich und drückte mich danach einfach nahe an Bartosz. Obwohl er nur ein paar Zentimeter größer als ich war, fühlte sich sein Körper warm, kuschelig und riesig an.

Valentin sah gebannt zu Benny, welcher sich eine Taschentuchpackung genommen hatte und mir eines davon reichte. Dann schnäutze er sich selbst die Nase. Und natürlich musste einer das unumgängliche, das schmerzhafte, über das ich nicht Mal ansatzweise nachdenken konnte, fragen. "Und was ist mit dem anderen Sklaven? Noel?" kam es leise und unsicher von Valentin. Keiner gab ihm eine Antwort. Benny nicht, weil er an seinem Limit war und ich nicht, weil ich es noch nicht wahrhaben wollte, weil ich noch keine ruhige Sekunde hatte um alleine darüber nachzudenken.

Bevor eine unangenehmse Stille entstehen konnte kam der Wächter und sagte, dass unsere Zeit vorbei sei. Benny packte seine Sachen wieder ein und fragte den Wächter, ob ich die Klamotten behalten könne. Dieser zuckte zuerst mit den Schultern und sagte dann nur, dass ich sie nach dem Duschen abgeben musste und da ja neue bekam. Benny ließ ein frustiertes Seufzen aus und nickte. "Immerhin die paar Minuten noch." lächelte er mich schwach an.

Die drei anderen hatten sich nochmal leise bei ihm bedankt und waren schon beim Wächter draußen. Nurnoch Benny und ich standen im Raum. Zögerlich schritt ich auf ihn zu und umamrte ihn. Meine Arme waren dünn und ich kam nichtmal ganz um seinen Körper herum. Er legte ganz vorsichtig und ohne Zwang oder Druck, seine Arme auch um mich. Ich fühlte mich geborgen, seine Wärme hüllte mich ein und für einen kurzen Moment war die Welt in Ordnung.

Dann lösten wir uns wieder und Benny schob mir geschickt etwas in den Hosenrand. Es war das einzige Mal, dass er mich so, beinahe schon intim, berührte, deshalb war ich verwundert. Aber als ich selbst dort hingriff spürte ich ein Stück Papier. Lange hielt ich so einen intensiven Körperkontakt zu erwachsenen Männern und allgemein anderen kaum aus. Die Jungs waren eine Art Ausnahme, einfach, weil sie das selbe Schicksal wie ich hatten und wir sozusagen auf einer Stufe standen. Wir schauten und nochmal an, unsere Blicke sagten mehr als Worte es je könnten und dann nahm der Wächter uns schon mit.

Es war der selbe wie vorhin und er brachte uns in die selbe Ecke, in welcher ich vorhin, bevor ich wusste, dass es Benny war, der sich die ganze "Private Zeit" mit mir gekauft hatte, meinen kleinen Nervenzusammenbruch hatte. Wir saßen uns brav nebeneinander auf den Boden und bekamen alle eine Wasserflasche. Doch keiner von uns war durstig und so stellten wir sie einfach vor uns ab.

Der Blick des Wächters war skeptisch und irritiert. "Was war da drinnen bitte los? Sexuell befriedigt habt ihr den Kunden garantiert nicht, sonst säht ihr ganz anders aus." äußerte er nun seine Zweifel. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Nichtmal die Wächter und wahrscheinlich auch nichtmal der Boss hatten mit einberechnet, dass man diese "Private Zeit" auch anders nutzen kann.

"Wir haben einfach nur eine Pause bekommen. Trinken und warme Klamotten. Er wollte nur mit uns reden, Sir." sagte Cedric dann und rettete uns somit wohl ein bisschen. Wer weiß ob sie uns das Abendessen gestrichen hätten, wenn sie wüssten, dass wir schon Essen hatten. Klar, für uns gäbe es heute kein Essen mehr, aber wenn sie es uns ganz wegnehmen könnten wir es auch garnicht teilen bzw. abgeben.

Der Wächter seufzte, rieb sich die Schläfen, ehe er uns in Ruhe ließ. Er ging und machte wohl weiter seine Aufgaben. Ich lehnte mich einfach an Cedric. Meine Augen brannten, meine Gedanken wollten nicht aufhören sich zu überschlagen und es fühlte sich so an, als hätte jemand mein Herz zerissen. Anders konnte ich es einfach nicht beschreiben.

Ohne irgendwas zu sagen legte er einen Arm um mich und streichelte leicht über meine Seite. Hier draußen war es wieder ein wenig kälter und die Jungs hatten ja nur die Bademäntel an. Auch Cedric hatte ja die Jacke dort lassen müssen. Valentin rutschte auch näher zu uns und bald lagen unsere Beine alle aufeinander und wir versuchten und irgendwie warm zu halten.

"Also geben wir unser Essen heute und morgen den anderen?" fragte Valentin zur Bestätigung nochmal, woraufhin wir alle nickten. Dann blieb es kurz still und ich merkte, wie alle Blicke auf mir lagen. "Dein Bekannter...er gibt einem ein wenig Hoffnung, dass die Menschheit noch nicht komplett verloren ist..." lächelte Bartosz und schaute dabei die Decke an. Zum Glück schaute er mich dabei nicht an. Denn ohnehin schon floßen mir bei der Aussage kleine Tränchen aus den Augen und ich konnte nichts anderes, als als Antwort nur zu nicken.

Benny war wirklich unglaublich nett und fürsorglich. Er war respektvoll, aufmerksam und freundlich. Nie war er gemein zu uns oder nutzte seine Position aus. Ich meine...wenn er wollte hätte er uns da drinnen ohne Probleme zu viert vergewaltigen können, wie es die meisten anderen Master wohl getan hätten. Aber er brachte mir Essen und Klamotten mit, erzählte mir...alles schreckliche was passiert war...obwohl er selbst wohl kaum noch konnte. Unter seinen Augen waren dunkle Ringe gewesen, sein Gesicht ein wenig eingefallen und er hatte wahrscheinlich mindestens fünf Kilo verloren.

Und dann kam der Wächter wieder. Unsere Pause war vorbei, die Show aber auch. Ich hatte ja drei Stunden bei Benny verbracht und davor eine getanzt. Wenn man noch die ganzen Unterhaltungspunkte auf der Bühne mit bedenkt ging die Show zu dem Zeitpunkt bestimmt schon fast fünf Stunden. So war es also kein Wunder, dass langsam alle Sklaven müde wurden und auch die Master, die "Kunden" alles gesehen hatten und sich entweder etwas gekauft oder keine Lust mehr hatten.

Er brachte uns zum Essen, der Saal war gefüllt und plötzlich befanden wir uns beinahe in unserem normalen Alltag. Nur hier und da sah man ein paar andere in Bademänteln. Sie starrten auf ihren Teller, rührten ihn meistens nicht an und saßen auch verkrampft da. Sie hatten das Schicksal erlitten, vor welchem ich solch eine unglaubliche Angst hatte.

Wir gingen jeweils zu unserem Tisch, gaben heimlich unser Essen den anderen, wobei wir ihnen natürlich versprechen mussten, das ganze Morgen in der Hofzeit zu erklären. Danach ging es noch Duschen und ich versteckte das Stück Papier geschickt in meinen Klamotten und schaffte es auch danach wieder in den Rand meiner Boxershorts zu schieben.

Jeder wurde auf sein Zimmer gebracht und dann war der Tag endlich vorbei. Ich steuerte garnicht erst mein Bett an, sondern lief direkt zu Bartosz und ließ mich neben ihm nieder. Ich sackte regelrecht zusammen. Jetzt war die ganze Kraft weg, jetzt war alles weg. Die Hoffnung und die Freude heute Morgen, die ich verspürte, an den Gedanken Noel und Mike wieder zu sehen. All das kam jetzt tausendfach zurück...im negativen, im schmerzhaften Sinne...

"E-Er...i-ist...tot?!"

🔸Upload: 16.01.2022🔸

🔸1382 Wörter🔸

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