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🔸Sebastian🔸

Wir liefen zu einem Auto und als wir dort ankamen öffnete er nicht den Kofferraum, sondern die hintere Tür. Er stellte seinen Aktenkoffer auf dem Boden ab und lehnte mich mit dem Rücken zum Auto. Ich war auf alles gefasst. In meinem Kopf gab es mehrere Varianten, wie das ganze nun weiter gehen würde. Er könnte mich bestrafen, mich schlagen oder auch mit mir direkt Sex haben wollen. Ich würde mich nicht wehren...ich hatte Mist gebaut und musste den nun ausbaden.

Doch er schaute mich nur weiter an und löste dann kurzerhand die Fesseln. "Also, ich bin dein neuer Master, wir wissen beide, was das bedeutet." fing er an zu reden und ich nickte leicht. Ich hörte ihm aufmerksam zu, das wollte ich ihm einfach nur zeigen. Mein erster Eindruck war ja nun wirklich nicht so gut gewesen...Aber ich wollte mir Mühe geben! Er wirkte menschlich okay und nicht so willkürlich oder skrupellos, wie Caleb oder manch andere Master. Ich wollte mir Mühe für eine gute Beziehung mit ihm geben und mich benehmen.

"Du wirst auf meine Befehle hören und mir nicht widersprechen. Während wir gleich fahren wirst du die Liste mit deinen Regeln und wie du dich zu verhalten hast auswendig lernen." Okay, was ging denn hier ab? Ich bekam direkt eine Liste?! Direkt?! Ich wurde nicht im Dunkeln gelassen, sondern er gab mir direkt zu Beginn Rahmen- und Richtlinien vor?

Ich nickte, diesmal etwas perplex, erneut, woraufhin er leicht zu lächeln begon. "Du wirst nun eine Woche bei mir bleiben. Ich werde dich kennen lernen und wir werden dein Verhalten üben. Du wirst Zeit bekommen dich an mich, die Regeln und die Außenwelt wieder ein wenig zu gewöhnen. Danach wirst du zu deiner eigentlichen Aufgabe übergehen." Er machte eine kurze Pause und ließ mich das ganze kurz verarbeiten.

"Du wirst in meiner Firma als Sekretär "arbeiten". Du wirst den Kaffee bringen, gute Laune bringen, den Leuten zuhören, wenn sie rumheulen und rumnörgeln. Du wirst mein kleiner Spion sein und mir sagen, wenn etwas gegen mich geplant oder gesagt wird. Du wirst bewusst immer wieder Gerüchte verstreuen, damit sie etwas zum Reden haben. Auch wenn es selbstverachtend ist, wirst du auch zum Objekt dieser Gerüchte werden. Wir haben zwei Krapscher und einige Leute, die es nicht lassen können ihren Frust an anderen raus zu lassen. Das wirst du nun übernehmen." sagte er und wartete nun auf meine Reaktion. "Du wirst sozusagen das Betriebsklima für mich oben halten, wenn man es einfach zusammenfassen will."

Ich war...verwirrt? Geschockt? Überrascht? Sowas...An sowas hatte ich nie gedacht. Ich hatte nie gedacht, dass man sich einen Sklaven auch für sowas kauft. Im Vergleich zu dem was Caleb...das hier war bis jetzt der Himmel...Doch es musste bestimmt auch irgendwo einen Hacken geben...oder?

Ich nickte zögerlich, doch konnte seinem Blick noch stand halten. "Du wirst auch ein kleiner Preis werden. Der Mitarbeiter des Monats, darf sich mit dir vergnügen. Natürlich nicht offiziell, aber das wird eben eines dieser Gerüchte sein." Sex...mit den Mitarbeitern seiner Firma? "Ich weiß, dass Sex für dich das schlimmste ist. Aber sei froh, dass es nur einmal pro Monat sein wird." erklärte er weiter und zog die Augenbrauen hoch. Ich schluckte und nickte. Ja...da hatte er ja schon Recht...

"Und damit sind wir auch beim nächsten Punkt. Wenn du dich nicht benimmst steigt diese Zahl in die Höhe. Je mehr von solchen Aktionen du machst, desto öfter werd ich dich mit den beiden Perverslingen alleine lassen. Und du kannst dir denken, was sie dann tun werden." erklärte er und allein bei dem Gedanken lief es mir kalt den Rücken hinunter. "Für kleine Vergehen wirst du mit Schlägen bestraft. Ich sag es dir ganz offen, ich nutze deine Schwächen und deine Erlebnisse bei deinem früheren Master aus. Für jeden Schlag wirst du danach eine Stunde isoliert." Er machte eine dramatische Pause und ich hatte sofort das Gefühl, dass es mir die Kehle abschnürte und gleichzeitig mein Mittagessen wieder hinauskommen wollte.

"Also benimm dich einfach und ordne dich unter. Du wirst das besser hinbekommen als du denkst." lächelte er nun freundlich und strich mir einmal durch die Haare. "Wenn du mir keinen Grund gibst dich zu bestrafen muss ich es auch nicht." vergewissert er mir. Ja...da hatte er natürlich Recht. Wenn ich nicht benahm gab es keinen Grund mich zu bestrafen, doch Caleb hatte ja auch immer einen Grund gefunden. Und ich wusste absolut nicht, was ich von der Sache halten sollte, das mit dem Büro. Ich würde also arbeiten? Und unter Menschen sein? Dafür sorgen, dass die Stimmung im Büro gut blieb und die ganzen Arschlöcher, die der Typ eingestellt hat, mit mir beschäftigen oder auf mir herum hacken lassen? In die Richtung ginge es doch schlussendlich...

Er an sich...war irgendwie eigenartig. Ich konnte ihn nicht wirklich einordnen. Er war...komisch...aber okay? Ich war verwirrt...Er war ehrlich und legte seine Karten offen. Er verheimlichte mir bis jetzt wohl nichts und hatte mich trotz der Aktion vorhin gekauft. Auch war er noch nicht gewaltätig geworden und wirkte auch selbst...eher disanziert?

Vorsichtig hob ich meine Hand und er nickte, womit ich hoffte, die Erlaubnis zum Sprechen zu haben. "U-Und...Sie wollen k-keinen Sex mit mir haben Sir? Und...war wird meine Strafe sein?" gegen Ende klang ich frustierter, als ich es wollte, doch genauso fühlte ich mich auch im Bezog auf meine "Flucht" vorhin.

Er seufzte und rieb sich das Nasenbein. Sowas hatte Mike auch immer gemacht...ich glaube Benny auch. Caleb hatte sowas nie gemacht, er hatte auch nie nachgedacht, so wie es mein neuer Master gerade wohl tat. Denn er schüttelte nach kurzer Zeit den Kopf. "Nein, ich bin nicht an dir interessiert. Männer sind einfach nichts für mich und selbst wenn ich sexuell frustiert wäre würde ich dann lieber eine Frau wählen." Eine weitere Last fiel von meinen Schultern und ich fühlte mich nochmal ein wenig sicherer.

"Deine Strafe werde ich dir geben, wenn wir bei mir sind. Ich überlege mir was, aber vertrau mir, wenn ich dir sage, dass es nichts allzu schlimmes wird." Zögerlich nickte ich. "Du musst mir allgemein zu vertrauen lernen. Wenn du mir vertraust ist es einfacher meinen Befehlen zu folgen und du musst dich nicht um alles sorgen. Lass dich fallen und ich sorge dafür, dass dir nichts passieren wird." Zögerlich nickte ich.

Ich verstand den Inhalt seiner Worte, sie machten auch in der Theorie Sinn, aber nach all dem, es ich mittlerweile erlebt hatte, war es unglaublich schwer jemandem zu vertrauen. Sowas passierte nicht von jetzt auf nachher, nicht auf Knopfdruck. Entweder es passierte oder nicht. Ich glaubte daran, dass sich das nichtmal beeinflussen ließ.

"Wie soll ich Sie ansprechen Mister?" fragte ich dann einfach gerade heraus. Vielleicht würde das ja schonmal helfen...Er schmunzelte und nickte. "Stimmt, das hatte ich komplett vergessen." Er lachte einmal auf. "Nenn mich einfach Mister Siebel." Mister Siebel...das war also der Name meines neues Masters.

🔸Upload: 21.01.2022🔸

🔸1172 Wörter🔸

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