28

52 5 2
                                    

Triggerwarnung Gewalt und Tod

In diesem Kapitel kommt Gewalt und Tod vor, wer damit nicht klar kommt, sollte das Kapitel besser nicht lesen

Lesen auf eigene Gefahr


Pia's Sicht 

Ich war mir sicher, 100 Prozent sicher, sie haben den Tod verdient. Ihre Taten sind unverzeihbar. Man verrät seine eigene Familie nicht. Man kehrt seiner Familie nicht den Rücken zu. Man lässt seine eigenen Kinder nicht im Stich. Man lässt andere Leute aus seinen Kindern keine eiskalten Killer machen. Das macht man nicht. Das tut man seiner Familie, seinen Kindern nicht an. 

Meine Mission war es meine Eltern umzubringen. Sie haben den Red Room verraten. Und dafür mussten wir büßen. Kara und ich mussten mit den Konsequenzen davon leben. Mit den Konsequenzen der Fehler unserer Eltern. Aber die Mission blieb für mich nicht einfach die Mission, ich wollte meinen eigenen persönlichen Rachefeldzug gegen meine Eltern daraus machen. Sie sollen leiden. Leiden so wie ich es musste. Sie sollen sehen was sie aus mir gemacht haben. 

Wütend und voller Hass lief ich durch mein Zimmer. In meinem Kopf entwickelte ich den perfekten Plan. Ich plante alles bis ins kleinste Detail.

"Was hast du jetzt vor?", fragte mich meine Schwester.

"Was ich jetzt vorhabe? Ich werde sie umbringen.", zischte ich.

"Aber sie sind unsere Eltern.", versuchte Kara mich umzustimmen.

"Einen Scheiß sind die. Nur wegen denen sind wir hier! Wir hätten leben können wir jeder andere! Sie haben es verdient zu sterben für das was sie uns angetan haben!", schrie ich.

Ich war außer mir vor Wut. Ich wollte im Moment nur eins, meine Eltern tot sehen. Tot vor mir auf dem Boden.

Meine Schwester versuchte mich weiterhin umzustimmen, aber ohne Erfolg. Ich war fest entschlossen. Ich hatte nur meine Mission, einen Rachefeldzug, im Sinn. Meine Gedanken drehten sich nur um meinen Plan.

Fest entschlossen machte ich mich auf den Weg meine Mission auszuführen. Ich wusste wo meine Eltern sich aufhalten sollten. In einem kleinen Haus auf dem Land. Auf direktem Weg, ohne Umwege, machte ich mich auf den Weg dorthin. Der Weg war lang, aber je näher ich meinem Ziel kam, desto besser fühlte ich mich.

Es war mittlerweile stockduster als ich an dem kleinen Haus ankam. Der Anblick ekelte mich an. Von außen sah es so aus als ob darin eine kleine friedliche Familie leben würde, aber ich wusste es besser. 

Darin leben zwei Menschen die es nicht verdient haben zu leben.

Ich zückte meine Waffe und stürmte in das Haus. Meine Eltern saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa und schauten sich einen Film an. Sie waren so vertieft in den Film das sie mich gar nicht bemerkten. Ich schoss auf den Fernseher und die beiden drehten sich erschrocken um. Nun hatte ich ihre volle Aufmerksamkeit.

"Meine Tochter.", brachte meine Mutter atemlos hervor.

"Nenn mich nicht so!", zischte ich. "Würdest du mich wirklich als deine Tochter sehen, hättest du mir, hättet ihr mir und Kara, dass niemals angetan!"

"Was haben Sie bloß mit dir gemacht Pia?", fragte meine Mutter fassungslos.

Mein Vater wollte gerade versuchen aufzustehen, wahrscheinlich um eine Waffe zu holen oder so.

Ich richtete meine Waffe auf ihn "Sitzen bleiben!"

Langsam setzte er sich wieder hin und ich drehte mich immer zu meiner Mutter.

"Das fragst du noch? Du hast uns das angetan. Ihr beide.", ich zeigte mit meine Waffe erst auf sie und deutete dann auf meinen Vater. "Ihr habt uns dahin gebracht. Eure Fehler, dafür dürfen wir zahlen. Ihr habt uns zu eiskalten Killern gemacht!", schrie ich.

"Aber", fing meine Mutter an. "Dort habt ihr es besser. Dein Vater und ich konnten euch nix bieten. Unser ganzes Leben hatten wir für Dreykov gearbeitet und dann kamen du und Kara. Wir haben euch beide auf der Straße gefunden. Ihr zwei lagt an einer Straßenecke auf dem Boden. Wir wussten wir hatten nix, aber wir konnten euch da nicht so liegen lassen. Also nahmen wir euch mit. Dreykov bat uns an euch aufzunehmen als ihr beide sechs wart. Er konnte euch ein besseres Leben bieten als wir es konnten."

"Ein besseres Leben? Zur Mörderin erzogen werden nennst du ein besseres Leben? Mein Leben lang, seit ich mich erinnern kann, ich kämpfe und morde. Ich bin eine Killerin. Eine Killerin! Hörst du, eine Killerin!", schrie ich unter Tränen.

"Es tut mir so leid. Ich wollte das nie.", versuchte meine Mutter sich zu entschuldigen, aber dafür war es schon zu spät.

"Das hättest du dir vorher überlegen sollen!", ich schoss ihr in den Kopf.

Reglos fiel sie zu Boden. Das Blut floss aus ihrem Kopf. Dieser Anblick brachte mich zum lächeln. Das ist was ich wollte.

"Noch irgendwelche letzten Worte?", ich richtete den Lauf meiner Waffe auf den Kopf meines Vaters.

"Pass auf deine Geschwister auf.", er schaute mir in die Augen, ich erkannte Reue in seinem Blick, aber für Reue war es nun zu spät, ohne ihm die Chance zu lassen noch irgendetwas dazu zu sagen, betätigte ich den Abzug. Die Kugel traf ihn direkt zwischen die Augen. Er fiel rückwärts vom Sofa und lag genauso tot wie meine Mutter auf dem Boden.

Dieser Anblick verschaffte mir ein Gefühl welches ich so lange nicht mehr verspürt hatte, Freude. Dieser Anblick machte mich froh.

"Ihr hättet mich lieber auf der Straße liegen lassen sollen, als so zu tun ihr seiet meine Eltern.", mit diesen Worten verließ ich das Haus.

Ich zündete das Haus an und sah wie es bis auf die Grundmauern niederbrannte. Nur Schutt und Asche waren zu sehen. Aber dieser Anblick ändert alles. Dieser Anblick legte einen Schalter in mir um. Plötzlich empfand ich Reue. Reue für meine Taten. Reue das ich meine Eltern umgebracht habe. Reue für all die anderen Toten davor. Reue für all das was ich getan habe.

Ich rannte weg von dem Haus. Über die Felder, durch die Nacht. Ich rannte ohne anzuhalten. Rannte immer weiter bis ich in einer Stadt ankam. Es wurde wieder heller, die Sonne ging auf. Ich wusste nicht wo ich war. Aber es war mir egal. Ich musste weg. Erschöpft setzte ich mich einfach auf den Boden einer Gasse. Der Boden war kalt, aber das war mir egal.

"Ich habe sie umgebracht.", murmelte ich.

Wörter 997
Ein neues und etwas längeres Kapitel
Ich hoffe es gefällt euch


Remember The PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt