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Pia's Sicht 

Mitten in der Nacht wurde ich wach. Clint schlief tief und fest und da ich ihn nicht unnötig wecken wollte, schlich ich mich so leise wie möglich nach unten in die Küche.

Ich wusste das er irgendwo noch eine Flasche Whisky hat und diese brauchte ich gerade mehr den je. Meine Gedanken hörten einfach nicht auf zu kreisen und ich brauche einfach ein bisschen Ruhe. Ich bin todmüde, kann aber nicht schlafen, weil mein Kopf einfach keine Ruhe gibt. Aber ich weiß das der Whisky meinen Kopf zu Ruhe bringt.

Nachdem ich beinahe alle Schränke durchsucht hatte und nicht fündig geworden bin, ließ ich ein genervtes seufzen von mir.

"Suchst du die hier?", hörte ich jemand hinter mir fragen.

Ich drehte mich um und sah Natascha mit der Flasche Whisky in der Hand, am Türrahmen lehnen. 

Sarkastisch erwiderte ich "Nein, ich habe die Schränke nicht nach Whisky durchsucht. Wie kommst du denn darauf?"

Natasha kam lachend auf mich zu und übergab mir die schon angebrochene Flasche. Dankend nahm ich die Flasche entgegen und trank sofort einen großen Schluck. Es tat wirklich gut die brennende Flüssigkeit, meinen Rachen runter fließen, zu spüren.

"Kannst du auch nicht schlafen?", fragte ich sie und nahm direkt noch einen Schluck.

Nickend nahm sie die Flasche wieder und fing an zu erzählen "Ich verstehe es einfach nicht. Wieso hat Fury das vor uns verschwiegen? So oft hatte ich ihn schon gefragt ob er irgendwas genaueres über meine verlorene Schwester weiß und jedesmal hat er mir einfach direkt ins Gesicht gelogen. Sind wir ihm wirklich so egal dass er uns über unser eigenes Leben anlügt? Hab ich mich wirklich so sehr in ihm getäuscht?"

Ich konnte Natasha ansehen wie verzweifelt sie war und wie nah ihr das geht. Es zerfrisst sie wahrscheinlich mindestens genauso sehr wie mich. 

"Ich frage mich genau das selbe Nat. Es gab Zeiten da hätte ich mein Leben für Fury gegeben, aber jetzt... ich weiß nicht ob ich ihm überhaupt noch vertrauen soll, vertrauen kann. Er hat mir damals all das gegeben was ich nie hatte und jetzt finde ich heraus das er mich nur angelogen hat. Ich frag mich wirklich ob es nicht besser gewesen wäre wenn meine ach so tollen Eltern mich einfach an dieser Straßenecke hätten liegen lassen haben."

"Sag das nicht. Ich weiß du hattest es nicht einfach, aber das wäre garantiert nicht besser gewesen. Schau dir an wo du jetzt stehst. Glaubst du nicht dass all das sonst nie passiert wäre?"

Ich zuckte mit den Schultern. Irgendwo hatte sie ja recht, wäre das alles nie passiert, würde ich nicht dort stehen wo ich jetzt stehe. Vermutlich würde ich gar nicht leben. 

Wir beide setzten uns auf das Sofa und schauten raus, bald würde auch schon wieder die Sonne aufgehen und keiner von uns beiden hatte wirklich geschlafen. In diesem Moment brauchten wir keine Worte, es tat einfach gut da zu sitzen und nach draußen ins nix zu schauen. Dieser Anblick hatte irgendwas beruhigendes an sich, was mich komplett abschalten ließ, aber vielleicht war es auch die halbe Flasche Whisky. 

Aber was es auch war, es half mir mich zu entspannen und meine Gedanken zu beruhigen und genau das war mein Ziel gewesen.

Wörter 536
Und ein weiteres Kapitel 
Wann das nächste Kapitel kommt, kann ich noch nicht sagen, weil ich erstmal für meine Mathe LK Klausur am Donnerstag lernen muss.


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