Kapitel 111 - Die letzte Ruhestätte der Grenzbewahrer - Teil 6

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„Wir sind so gut wie da!", rief Feiying zurück.

„Ja, aber diese Bitch da auch!", beschwerte sich Stallion. „Sollen wir nicht lieber gegen sie kämpfen, als von hinten von ihr aufgerieben zu werden?"

„Keine gute Idee", sagte Feiying nur knapp, bog in eine schmale Felsspalte ein und hielt dann plötzlich vor einem bestimmten Felsabschnitt. Mit ein, zwei Handgriffen drückte er den festen Fels überraschenderweise ein und klappte einen Türmechanismus nach innen. Danach sprang er sofort in die Öffnung hinein. Bahe zögerte keine Sekunde, schob Balu, mit seinen Elementaren auf dessen Rücken zuerst hinein und hüpfte hinterher.

Alucard kam kurz nach ihnen und selbst Stallion ließ sich diesmal nicht zweimal bitten und huschte schnell herein, woraufhin Feiying sofort die Felstür zuwarf und sie in vollkommener Finsternis zurück ließ.

„Fuck, ist es hier dunkel!", fluchte Stallion. „Ich sehe überhaupt nichts!"

Ein dumpfer Knall erklang von dem Ort, an dem Bahe die Felswand vermutete, gefolgt von einem wütenden Aufschrei, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Verdammt war die Aktion knapp gewesen...

Im nächsten Moment erhellte ein sanfter Lichtschein die Dunkelheit und gab Bahe und den Anderen die Möglichkeit sich in dem schmalen Gang umzusehen, in dem sie sich befanden.

„Seid leise und folgt mir", meinte Feiying als sich letztlich die Blicke aller auf seinem Leuchtstein wiederfanden.

„Beruhige dich mal, Alter, die Tür ist doch längst dicht", fuhr sich Stallion durch die Haare. „Wie sollen die Wolfsunions-Heinis hier rein kommen?"

„Ich gehe lieber auf Nummer sicher", zuckte Feiying die Schultern.

Wie aufs Stichwort erklang ein dumpfer Aufprall von der Felswand, die sie vor den Gildenmitgliedern der Wolfsunion schützte und Bahe traute seinen Augen kaum, als die ersten Gesteinsbrocken von der Innenseite der Wand fielen.

„Hält ihr diese Tür nicht stand?", fragte Alucard.

„Äh... sieht nicht so aus...?", meinte Stallion zögerlich.

„Worauf wartet ihr noch?", drängte Feiying sie und ging voran.

Bahe nickte seinen Elementaren und folgte seinem Freund gefolgt von Balu.

„Hey, jetzt warte mal", beschwerte sich Stallion von weiter hinten. „Wenn du so schnell voran gehst, sehe ich nicht mehr wo ich hintrete!"

„Was ist das für ein Kerl, Bahe?", fragte Feiying genervt.

„Ich weiß, der Kerl hört nicht auf zu labern", meinte Bahe amüsiert über Feiyings genervte Reaktion. „Aber als du mir erzählt hast, dass mindestens noch einen Spieler brauchen, waren die Zwei die einzige Option die ich hatte."

„Autsch! Ach, fick dich doch du scheiß Felswand!", fluchte es derweil von hinten und Bahe konnte sich nur mit Mühe ein lautes Loslachen über Stallions Wutanfall verkneifen.

„Geschieht dem Brandstifter nur recht", hörte Bahe seine Wasserelementarin voller Genugtuung sagen.

„Wohin führt uns dein Freund?", fragte hingegen Alucard und ignorierte das Gehabe seines Kumpels.

„Offensichtlich tiefer in den Fels", rief Feiying zurück, ehe abrupt zum Stoppen kam.

„Was ist los?", hakte Bahe nach.

„Ab hier müssen dürfen wir keinerlei Geräusche mehr von uns geben", erklärte Feiying.

„Wieso?", gesellte sich Stallion fragend zum Rest dazu.

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt