Kapitel 118 - Unüberlegt - Teil 4

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Bereits in der Halle mit dem Steinaltar war die Luft aufgeheizt und wenig später stieg Feiying bereits der erste Brandgeruch in die Nase. Was war hier los?

Verwirrt lief er um die letzte Kurve und sah vor lauter Staub in der Luft erst einmal gar nichts. Hastig schob er sich seinen Ärmel vor die Nase und wedelte mit der anderen Hand vor sich her, in der Hoffnung sein Sichtfeld zumindest ein Bisschen zu verbessern.

Dann vernahm er ein gequältes Husten und Stöhnen von vorne, was er zweifelsfrei Bahe zuordnen konnte. Noch ein paar weitere Schritte und der Staub in der Luft wurde spärlicher, bis er letztlich ganz verschwand. Am ursprünglichen Eingang des Dungeons lag Bahe mit verkohlten Klamotten. Feiying sah gerade noch wie Bahe die letzten Flammenzungen an seinen Klamotten ausklopfte und sich danach stöhnend in eine Sitzposition stemmte.

„Was ist passiert?", fragte Feiying verwirrt. „Haben wir irgendetwas ausgelöst?"

„Oder ist...", begann Alucard, der hinter Feiying aus der Staubwolke trat, ehe ein Husten in unterbrach: „Bei der Umwandlung der Upale irgendetwas schief gelaufen?"

„Nein, nichts dergleichen", erklärte Bahe mit heiserer Stimme. „Ich war selbst schuld. Keine Monster oder irgendetwas aus dem Dungeon... zumindest glaube ich das."

„Du glaubst...", wollte Feiying die nächste Frauge stellen, als das Röcheln eines Tieres in zusammenzucken ließ.

„Ah, verdammt", murrte Bahe. „Brocken, Limona, jetzt bringt Balu schon her. Hier kannst er besser atmen. Was soll das heißen, zu einem Brandstifter bringst du ihn nicht Limona? Ich habe doch nichts entzündet..."

„Ähm... er redet mit seinen Geistern, oder?", wandte sich Alucard an Feiying.

„Sieht so aus", stimmte er ihm zu. Anders konnte er das Verhalten seines Freundes auch nicht erklären.

„Ja, ok, ich habe mich selbst entzündet, aber das war es auch schon", brabbelte Bahe weiter drauf los. „Aber wer konnte denn ahnen, dass dieser einfache Zauber so nach hinten losgehen würde..."

Für einen kurzen Moment herrschte Stille, ehe der junge Bergbär, der Bahe stets begleitete, röchelnd aus dem sich allmählich legenden Staub sprintete und mehrmals nießen musste.

„Ist ja schon gut, ich werde beim nächsten Mal Vorsicht walten lassen, in Ordnung?", begann Bahe daraufhin von neuem und hielt sich plötzlich seinen Schritt. „Und nein, ich will dein Knie nicht in meinen Weichteilen haben! Verfluchte Scheiße..."

Feiying sah Alucard an und kam nicht umhin zu bemerken, dass dieser die Situation genauso merkwürdig fand wie er selbst.

Ein lautstarkes Husten erklang plötzlich hinter ihnen und wenig später gesellte sich auch Stallion endlich zu ihnen.

„What the Fuck? Kann mir irgendjemand erklären, was hier passiert ist?"

„Nun, um ehrlich zu sein, warten wir auch noch auf eine Erklärung", weihte Alucard ihn ein.

„Hä?", blickte Stallion verständnislos drein.

„Es war ein Zauber", wandte sich Bahe plötzlich an sie. „Ich brauchte eine Pause von dem monotonen Prozess der Umwandlung und habe versucht den Feuerzauber Feuerball zu erlernen. Aber irgendetwas muss schief gegangen sein..."

„Was soll denn bei so einem Anfängerzauber falsch laufen?", blaffte Stallion drauf los. „Bist du auf die glorreiche Idee gekommen den Feuerball mit der Hand in die Wand zu drücken? Das würde wenigstens deinen verkohlten Zustand erklären..."

„Nein, nein", schüttelte Bahe den Kopf. „Ich habe ein paar Meter Abstand genommen. Ich verstehe es auch nicht..."

„Wie viele Meter?", rieb sich Alucard das Kinn als er auf die gegenüberliegende Felswand starrte die allmählich wieder durch den Staub sichtbar wurde.

Die Legende vom Elementflüsterer - Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt