Abenteuer der Liebe (bxb)

36.

Jon's Sicht :

Ich bin jetzt schon eine Weile im Badezimmer. Nicht um auf die Toilette zu gehen sondern um mich ein wenig zu sortieren. In den paar Tagen ist schon einiges passiert und das ich mit Lion zusammen bin kann ich garnicht glauben. Ich meine ich habe es einfach hinbekommen ihm zu sagen was ich fühle. Naja wir sind in dem Moment in eine Schlucht gefallen, aber das ignorieren wir jetzt einfach mal. Ich bin so froh ihn zu haben.

Gerade als ich wieder aus dem Badezimmer rauskommen wollte höre ich wie Lion mit jemanden erzählt. Es klingt nach seiner Mutter, wahrscheinlich telefonieren sie gerade und er hat sein Handy auf Lautsprecher.

Da ich sie nicht stören möchte bleibe ich weiterhin im Bad und höre ihnen zu. Sie reden über den Vorfall heute.... Ich hoffe unsere Lehrerin hat es nicht auch mein Dad gesagt, wenn ja dann kann ich mir einen Vortrag anhören zum Thema man sollte nicht abhauen.

Sie reden aber auch von dem neuen Freund von Lion's Mutter. Seine Mutter will ihn Lion vorstellen. Und er bringt auch seinen Sohn mit...... Ich hoffe sie akzeptieren Lion so wie er ist. Seine Mum akzeptiert ihn egal was ist, aber ob das der Freund seiner Mutter und der Sohn auch tut weiß bis jetzt noch niemand. Lion scheint nicht wirklich begeistert zu sein..... ich werde mal mit ihm reden.

Als er aufgelegt hat kam ich aus dem Bad und gehe zu ihm hin. ,, Oh hey Jon.... hast du das Telefonat mitgehört? ", fragt mich Lion leicht bedrückt. ,, Ja das habe ich und ich hab das Gefühl das dich das nicht so glücklich macht. Möchtest du drüber reden?". Er nickte zögerlich. ,, Wollen wir uns auf die Couch setzen? ". ,, Ja klar", wir gingen zusammen zur Couch und setzen uns hin. Ich zog Lion auf meinen Schoß, sodas wir uns angucken können. ,, Also was bedrückt dich denn so das du auf einmal so ruhig und nachdenklich bist? ", fragte ich ihn mit beruhigender Stimme. Lion holte tief Luft und erzählte mir alles.

,, Du hast ja schon einiges mitbekommen. Ich werde dir mal alles von vorne erzählen damit du alles verstehen kannst". Er atmet einmal tief durch und fing an.

,, Als ich noch klein war so um die 6 Jahre da hat alles angefangen. Mein Vater mochte mich aus irgendeinem Grund nicht mehr und hatte angefangen mich zu beleidigen. Meine Mutter konnte nichts dagegen tun da sie nach einer Zeit Angst vor ihm bekommen hatte, denn wenn sie sich eingemischt hat wurde sie von ihm geschlagen. Mit 10 Jahren hat sich das alles noch mehr verschlimmert. Er hatte angefangen mich zu schlagen und ich sollte alles im Haushalt machen. Wenn ich es nicht gemacht habe hab ich ab und zu kein Abendessen bekommen. Mein Zimmer konnte man schon zu einem halben Keller zählen. Fast alle Möbel waren weg. Der Raum war sehr dunkel und es war immer sehr kalt, besonders im Winter. Ich durfte nie raus zu meinen Freunden. Der einzige der wusste was mit mir los war, war Nick. Meine Mutter konnte nicht mehr mit ansehen wie er mit mir umging, also hatte sie sich ihren Mut zusammen genommen und die Scheidung eingereicht. Wir sind dann an das andere Ende der Stadt gezogen. Auch wenn die Sache mit meinem Vater erledigt war hatte ich immernoch ein paar Traumatisierungen. Zum Beispiel wenn es dunkel ist, da erinnere ich mich immer an mein früheres Kinderzimmer. Ich habe dann immer das Gefühl das doch nicht alles gut ist und es nur ein Traum war. Ich bin dann wieder ganz normal zur Schule gegangen und hab auch oft was mit meinen Freunden unternommen. Meine Mutter tat oder tut es immernoch leid das ich das durchmachen musste. Sie will es mir immer recht machen und kümmert sich gut um mich. Aber jetzt als ich gehört habe das sie einen neuen Freund hat war ich nicht so begeistert. Was ist wenn er mich auch nicht mag. Und dann noch der Sohn... Ach ich weiß nicht ob ich das so gut finde",ihm kullerte nebenbei immer wieder eine Träne über seine Wange.

Er tut mir leid und ich kann seine Unsicherheit verstehen. Aber wer weiß vielleicht sind sie ja auch nett und es läuft alles gut. ,, Ich kann dich verstehen und ich glaube auch das es eine sehr schwierige Zeit für euch war, aber gib ihnen doch einfach mal eine Chance. Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm werden wie du denkst ", sagte ich ihm mit einer beruhigenden Stimme.

,, Ja du hast recht. Aber was tu ich wenn es noch einmal passiert?",fragte er schon fast im flüsterton. Neben bei schluchzte er immer wieder. Ich kann einfach nicht anstehen wie traurig er ist. Das bricht einem ja das Herz. ,, Wenn du nochmal solche Schwierigkeiten hast sag das deiner Mutter sie wird dir sicher helfen und außerdem kannst du es auch mir sagen. Ich bin immer für dich da okay? Und jetzt beruhige dich wieder alles wird gut ". Ich zog ihn zu mich ran und umarmte ihn. Er legte seine Kopf in meine Halsbeuge und fing an meinen Geruch einzuatmen. Dies beruhigte ihn ein wenig. Nebenbei streichelte ich sanft über seinen Rücken wodurch er immer mehr entspannte.

,, Danke Jon", flüsterte er in meiner Halsbeuge. ,, Gerne. Willst du einen Film schauen oder lieber kuscheln ", fragte ich ihn sanft um ihn ein wenig abzulenken.
,, Ähm..... Können wir beides machen?", fragte er mit einer leicht zerbrechlichen Stimme. ,, Klar können wir das machen ". Ich legte mich hin und Lion lag auf mir drauf, mit dem Kopf auf meiner Brust.

Ich nahm die Fernbedienung von der Lampe und schaltete das Schlummerlicht an. Nun nehme ich die Fernbedienung für den Fernseher und machte ihn an. ,, Welchen Film möchtest du gucken mein Engel? ". ,, Aladdin", sagte er mit einem lächeln im Gesicht. Bei dem Gedanken daran das wir jetzt Aladdin gucken, muss ich grinsen. Ich denke er guckt sowas öfter. Irgendwie find ich das total niedlich. Ich mache also Aladdin an und schaue mit meinem Engel zusammen den Film. Nebenbei lauscht Lion meinen Herzschlag und ich streichelte weiter seinen Rücken bis er mitten im Film einschlief.

Ich schaltete den Fernseher aus und kuschel weiter mit Lion. Er ist so süß wenn er schläft. Zum Glück haben wir bequeme Sachen angezogen sodas wir uns nicht unbedingt umziehen müssen. Ich beobachte Lion noch eine Weile bis ich ebenfalls einschlief.

Nick's Sicht :

Wir kommen gerade vom Restaurant zurück in das Hotel. Es ist schon 1:00 Uhr morgens. Wir haben ziemlich lange gefeiert. Schade das Lion und Jon nicht dabei waren. Als wir im Hotel ankamen war alles so ruhig. Ben und ich gingen zu unseren Zimmer. Die anderen sind ebenfalls in ihr Zimmer gegangen. Als wir vor unserer Tür standen war nichts zu hören, alles war leise. Ich machte leise die Tür auf und sah wie Jon auf der Couch liegt und Lion auf ihn drauf. Ich zeigte es Ben der sofort anfing zu grinsen. Leise schloss ich die Tür und zog mich um. Ben tat es mir gleich. Bevor wir schlafen gingen machte ich noch schnell ein Foto von den beiden und schickte es Lion.