Kapitel 40

247 20 0
                                    

Hallo meine lieben Pandas •.•
Ich wünsche euch schöne Festtage <3

Eure Autor-chan
———————————————
"Schön dich zu sehen" Ian trat einen Schritt zur Seite und liess mich in die Wohnung eintreten.
"Hallo", begrüsste ich ihn simpel. Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte, bemerkte ich, wie mein Freund an der Türe des Schlafzimmers stand. Aber was wir zu besprechen hatten war kein Thema für diesen Raum. Deshalb ging ich rechts an ihm vorbei und setzte ich mich an den Wohnzimmertisch. Ian gesellte sich zu mir und wir schwiegen uns an. Ich wartete darauf, dass er zu sprechen anfing, wobei ihm meine Ruhe sichtlich unangenehm war. Aber immerhin wollte er reden, also sollte er auch anfangen.
"Es tut mir leid, Misaki. Alles...", begann er. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Meine Reaktion schreckte ihn ab, weswegen er still wurde und den Tisch vor sich fixierte. Dann hob er den Blick wieder. Ich deutete ihm mit einer Geste fortzufahren.
"Ich hätte nicht so reagieren sollen. Keika ist ganz in Ordnung, denke ich. Kichiro scheint sich wohl gefühlt zu haben, also soll es mir egal sein. Aber er hat dich so lange umarmt, dass ich eifersüchtig geworden bin. Es war falsch von mir, verzeih mir bitte." Ein gequältes Schnauben drang an mein Ohr.
"Ich liebe dich und habe Angst dich zu verlieren. So hätte ich dich fast verloren."

Seine Augen zeigten dieselbe Reue, die in seinen Worten zu vernehmen war. Er legte seine Arme ausgestreckt auf den Tisch und verlangte mit den Händen nach meinen. Ich sah ihn prüfend an und legte meine auf seine. Ian verkniff sich ein breites Lächeln, aber ein kleines erschien trotzdem auf seinen Lippen.
"Es tut mir leid!", bestärkte er seine Worte nochmals. Ich nickte leicht.
"Ich nehme deine Entschuldigung an", antwortete ich. Ian begann nun wirklich zu strahlen.
"Willst du einen Tee?"
"Schwarztee mit Milch" Mein Freund sprang sogleich auf und begab sich in die Küche. Während der Wasserkocher immer lautere Töne von sich gab, schweiften meine Gedanken an den Morgen ab. Chrollos Drohung war mehr als Ernst gemeint. Wahrscheinlich hatte er durch Pakunoda alle Informationen erhalten, um ihn als interessantes Objekt abzustempeln und in seinem Besitz wissen zu wollen. Aber Pakunoda wusste auch nicht alles. Zum Beispiel, wie lange Jin nach seinen doppelt und dreifach tödlichen Verletzungen weitergekämpft hatte. Dafür weiss sie von der gespiegelten Realität. Vielleicht nur als Traumwelt, trotzdem war es genug um zu wissen, dass Jin seine Finger im Spiel hatte. Egal welche Infos sie weitergegeben hat, Chrollo hat ein gewisses Verlangen, Jin zu besitzen und benutzen. Wenn das nicht klappt, dann wird er versuchen sein Nen zu stehlen. Ob das funktionieren kann, weiss ich nicht. Was ich aber weiss, wenn Chrollo Jin findet, werde ich ihn nie wieder sehen.

"Hier dein Tee", riss mich Ian aus den Gedanken. Er grinste noch immer wie ein Honigkuchenpferd.
"Danke", lächelte ich und liess mir von den trüben Gedanken nichts anmerken.
"Hast du Kichiro wieder bei Keika untergebracht?"
"Ja, er hat es mir angeboten, damit wir uns in Ruhe aussprechen können."
"Erzählst du mir mal etwas aus deiner Kindheit? Zum Beispiel woher du Keika kennst, oder wie ihr Freunde geworden seid?" Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Ich redete nicht gern über meine Vergangenheit, ob es um die Zeit als Dienstmädchen oder meine ersten Erfahrungen in York New ging. Ich war froh, dass es hinter mir lag. Das einzige auf was ich wirklich stolz war, war das Tanzen. Aber selbst davon konnte ich Ian nichts erzählen.

"Wenn ich so darüber nachdenke, weiss ich absolut nichts über dich" Interessiert setzte er sich wieder an den Tisch.
"Wo soll ich denn anfangen?", dachte ich laut.
"Also Keika habe ich in der ersten Klasse kennengelernt. Wir waren damals Sitznachbaren und haben uns auf anhieb gut verstanden. Als durchschnittliche Schüler haben wir nach der Schule miteinander gespielt und sind lange gute Freunde gewesen. Nach dem Abschluss ist er nach York New gezogen um das Abenteuer Grossstadt aufzugreifen, während ich in Zaban City zurückblieb. Anfangs schrieben wir uns noch ab und zu, haben uns aber über die Jahre aus den Augen verloren. Von seiner Hochzeit, Kinder und Scheidung habe ich erst erfahren, als ich ihn zufälligerweise in den Sozialen Medien fand."
"Willst du auch heiraten? Also nicht jetzt, irgendwann mal" Ians Wangen erröteten leicht und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ich biss mir nachdenklich auf die Lippen.
"Wenn es sich ergibt, würde ich nicht nein sagen. Aber ich würde schon ein paar Jahre warten wollen."
"Wird deine Familie dann auch kommen?" Mein Gesichtsausdruck gefror sofort. Es lag eine Ewigkeit zurück, als ich das letzte Mal an meine Familie gedacht hatte.
"Keine Ahnung", seuftze ich und rollte die Augen.
"Ihnen lag noch nie grosses Interesse an mir, denke ich"
"Geschwister?"
"Nicht dass ich wüsste. Ich bin bei Pflegeeltern aufgewachsen" Dass ich dort als Dienstmädchen gearbeitet hatte, musste er ja nicht wissen. Aber es war gut möglich, dass ich kein Einzelkind war und meine Eltern dasselbe mit ihren anderen gemacht hatten.

"Willst du mal Kinder haben?", warf Ian dazwischen. Ich schluckte schwer.
"Ja, vielleicht mal", antwortete ich vage. Seit dem Zwischenfall mit Kasai wollte ich definitiv keine Kinder. Jin war ja nicht wirklich eines und technisch gesehen konnte ich keine mehr bekommen. Als ich angeschossen wurde, wurde nicht nur das Kind getötet, sondern auch mein Uterus beschädigt. Natürlich könnte ich es wieder reparieren, aber dafür müsste ich die Wunde wieder öffnen und das war mir der Aufwand nicht wert.
"Ich auch. Mindestens drei" Ian setzte sich aufrecht hin.
"Meine drei kleine Engel, die Aussehen wie du. Alles Mädchen" Naja, das erklärt so einiges.
"Und dann nennen wir sie Natsumi, Risa und Cho" Ich lachte bei der Wahl.
"Ganz bestimmt nicht!", grinste ich. Auch Ian lächelte.
"Ich habe dein Lachen vermisst", schwärmte er mit warmer Stimme. Genau deswegen fand ich Ian attraktiv. Er konnte zugeben, wenn er falsch lag. Er gibt mir die nötige Wärme, um unsere Beziehung aufrecht zu erhalten. Und er sagt so peinlich kitschige Sachen gerade heraus.

Wir verbrachten den ganzen restlichen Abend noch mit inhaltslosem Gesprächen über eine Zukunft, die ich mir nie erträumen würde. Schliesslich fielen wir, erschöpft von den ganzen Hirngespinsten ins Bett und schlummerten friedlich weg.

Still him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt