⭐️Kapitel 47💧

275 23 7
                                    

Hallo meine lieben Pandas

Es ist eine Weile her seit dem letzten Update. Leider hat mich Cororna nun doch erwischt und ich konnte nicht wie geplant weiterschreiben. :(
Jedenfalls kommt jetzt ein Neues.

Dieses Kapitel handelt von Hisokas Vergangenheit. Wer diese nicht kennt, das kurze Manga kann man im Internet lesen. (Einfach 'Hisokas past' eingeben) Es wird zwar immer wieder gesagt, dass er sich nicht wirklich für seine Vergangenheit interessiert, aber es handelt sich um Flashbacks/Fieberträume. Also viel Spass beim Lesen

Eure Autor-chan <3

———————————————
"Hisoka, du bist dran!" Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und legte den Pinsel weg. Ich hatte mir angewöhnt einen Stern und eine Träne auf meine Wangen zu malen, um meinem Auftritt mehr Ausdruck zu verleihen. Meine Nummer war gleich an der Reihe. Abaki gesellte sich zu mir. Sie kam gerade aus der Manege und richtete mit flinken Fingern ihre Haare.
"Viel Erfolg", murmelte sie leise und verschwand dann. Ich blickte ihr kurz nach. Abaki war eine der einzigen die noch mit mir sprach. Grund dafür war der Jonglier-Vorfall vor einigen Wochen. Einer der Jongleure hatte sich verletzt und ich spontan seine Rolle übernommen. Da ich sie zuvor beim Training beobachtet hatte, war es mir ein leichtes ihre Show mitzuspielen. Dem Partner, Yasuda, gefiel das ganze gar nicht. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Es amüsierte mich noch immer, dass er versucht hatte, mich durch schneller zugeworfene Keulen zu blamieren. Natürlich hatte es nicht funktioniert. Seither befürchten alle, dass ich ihre Techniken klauen würde. Aber was kann ich dafür, wenn es so einfach ist.

"Hisoka! Nun mach schon!", drängte mich der Mann. Ich kannte seinen Namen noch immer nicht. Es interessierte mich aber auch herzlich wenig. Mit einem grossen Lächeln trat ich auf die Showbühne des Zirkus. Der erste Trick klappte ohne Probleme und der Applaus war enorm. Für den zweiten brauchte ich aber einen Freiwilligen aus dem Publikum. Der Lichtmann liess den Scheinwerfer über die Menge kreisen. Dann wurde alles schwarz und ein einziger Lichtstrahl erleuchtete eine Zuschauerin. Nachdenklich legte ich den Kopf schief. Das junge reich gekleidete Fräulein schien etwas jünger zu sein als ich. Aber sie war es nicht, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Neben ihr sass ein anderes Mädchen. Gekleidet wie eine Bedienstete, war ihr Gesichtsausdruck eingefroren. Ihre Augen jedoch waren riesig, als ob sie noch nie so etwas wie einen Zirkus gesehen hatte. Während mein Körper derjenigen zugewandt war, die nun zu mir in die Manege trat, ratterten meine Gedanken in windeseile. Woher kannte ich die andere?

Ich wies das Publikum an, für die Freiwillige zu applaudieren. Danach öffnete ich meine Karten in einem Fächer und streckte ihn ihr zu.
"Zieht eine Karte!" Ich suchte das Mädchen in der Zuschauermenge. Sie beobachtete alle meine Bewegungen mit weit aufgerissenen Augen. Das Fräulein zeigte ihre Karte den anderen Leuten und legte es dann verdeckt in meine Hand. Mit viel hin und her mischte ich den Stapel, liess die Karten durch die Luft sausen. Sie fielen alle auf den Boden. Eine seltsame Stille legte sich in das riesige Zelt. An wenigen Stellen tuschelten sie, ob ich meinen Trick gerade versaut hatte. Aber es gehörte alles zu meiner Show.
"Liegt deine Karte irgendwo hier?", fragte ich sie. Das Fräulein warf einen Blick auf die verstreuten Kärtchen.
"Nein ich sehe sie nicht"
"Das liegt daran, dass Sie sie noch immer in der Hand halten", grinste ich amüsiert.
"Was nein, ich habe sie dir gegeben", rief sie verwirrt und hob ihre Finger. Dazwischen klemmte eine Karte. Ich zupfte sie elegant hervor.
"Hatten Sie die Pik 3?" Ein Raunen ging durch die Menge, gefolgt von tosendem Applaus. Ich bedankte mich bei dem Fräulein, welche sich verblüfft an ihren Platz begab. Dann führte ich meine Tricks weiter. Immer wieder blickte ich zu dem unbekannten Mädchen und fragte mich, woher ich sie kannte. Als meine Nummer vorüber war, wartete ich ungeduldig auf das Ende, bei welchem alle Artisten gemeinsam die Bühne betraten und sich vom Publikum verabschiedeten. Moritonios Abschiedsrede dauerte ewig.

Sobald wir in die Hinterräume traten, flitzte ich aus dem Zelt, hinaus zu den herausströmenden Zuschauern. Ich stieg auf einige Kisten und suchte die Menge ab. Als ich das Mädchen fand überlegte ich krampfhaft, wie ich ihre Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Ein Geistesblitz durchzog mich. Sofort zauberte ich eine Karte hervor und flickte sie gekonnt in ihre Richtung. Wie bei meinem Trick zuvor blieb sie zwischen den Fingern stecken. Das Mädchen betrachtete kurz die Karte, dann hob sie den Kopf und wirbelte herum. Als sie mich erblickte sah ich das erste Mal ein Lächeln auf ihren Lippen. Eine Bedienstete zog sie am Ärmel weiter, während sie mich ansah. Leicht hob das Mädchen die Hand, bevor sie im Getümmel verschwand. Ich blieb noch eine Weile auf der Kiste sitzen. Irgendwann näherte sich jemand und setzte sich neben mir.
"Eine Freundin von dir?", fragte Abaki. Ich schüttelte nur den Kopf.
"Dann muss es Liebe auf den ersten Blick sein!", lachte sie und ich verdrehte genervt die Augen.

Ein plötzlicher stechender Schmerz durchzog mein Gehirn. Bilder von einer Frau flackerten auf. Nicht irgendeine Frau. Akane! Verschiedenste Momente die wir miteinander geteilt hatten. Die Szenen, in welchen ich sie fast getötet hätte; In der die Wut meinen Körper übernahm. Ich fand mich wieder auf ihr, die Hände um ihre Kehle geschlossen drückte ich zu wie ein Wahnsinniger. Meine Mordlust liess sich nicht unterdrücken. Selbst als ihr Gesicht eine bläuliche Farbe annahm, die Augen aus den Höhlen quollen und sie sich verzweifelt in meine Hände krallte, schaffte ich es nicht, meine Starre zu überwinden. Ihre sonst so strahlenden Augen wurden langsam glasig. Die Adern pulsierten unregelmässig unter ihrer Haut. Dann setzte der Herzschlag aus. Aber ich drückte weiter zu, konnte meine Hände nicht von ihr lösen. Erst als ihre Finger schlaff von meinen fielen, zog ich meine zurück. An ihrem Hals waren in grellem rot die Abdrücke meiner einzelnen Finger zu sehen.

Doch der starre Ausdruck des Todes reichte nicht aus, um meine Wut zu besänftigen. Mein Körper verlangte danach, das Messer neben uns zu schnappen und auf sie einzustechen. Die Klinge lag schwer in meiner Hand. Diesmal hielt ich mich aber zurück. Ein greller Ton schmerzte in meinen Ohren.
"Verstehst du jetzt, warum sie nicht bei dir bleiben will?" Shalnark lehnte an den Türrahmen der Küche. Die Arme verschränkt, betrachtete er mich unbeeindruckt. Wie auf Knopfdruck verschwand meine Mordlust. Plötzlich wieder bei Sinnen betrachtete ich das kalte Metall in meiner Hand. Dickes rotes Blut tropfte davon auf den Teppich hinunter und in Akanes Brust klafften dunkle Löcher. Angeekelt von meiner eigenen Aktion legte ich das Messer weg.
"Wobei sie es jetzt sowieso nicht mehr könnte!", lachte der Blonde höhnisch. Ich war aufgesprungen, bereit zu kämpfen. Schritte waren in meinem Rücken zu vernehmen. Ein rothaariger Typ ging zu Akane und hielt ihr die Hand hin, welche sie ergriff und sich daran hochzog.
"Ian findet mich nicht erbärmlich!", lächelte sie mit gefühllosen Augen. Dann gingen die beiden Hand in Hand aus der Wohnung. Shalnark war auf einmal auch weg. Und da stand ich wieder... in strömendem Regen... ganz allein... in der endlosen Leere.

Still him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt