⭐️Kapitel 85💧

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Am Rande meines Sichtfeldes sah ich noch, wie Akane aus dem Raum geleitet wurde. Woher kannte sie Sano Kazu überhaupt. Klar, die Myiaguchi Corporation hatte ihren Hauptsitz in Zaban City. Waren sie sich in der Bar begegnet? Bei einer Feier? Im Café? Es machte mich wütend, dass sie ihn angesprochen hatte. Und dann auch noch beim Vornamen. Als wären sie vertraut miteinander. Wenn er ihr etwas antut, oder sie berührt, schwöre ich, ihn eigenhändig umzubringen. Und alle, die es ihm ermöglicht haben. Wird sie zurückkehren? Tötet er sie, wenn er bekommt was er will? Was hat er mit uns vor? Fragen über Fragen schwirrten in meinem Kopf herum.

Der Blonde kam in den Raum zurück. An seiner Seite die Ärztin mit einem metallenen Rollwagen. Darauf lagen Infusionsbeutel in unterschiedlichen Grössen. Als erstes traten die beiden an mich heran. Das Unbehagen stand dem Typ ins Gesicht geschrieben. Ich denke aber nicht, dass es meinetwegen war. Denselben Blick hatte er drauf, als ihm befohlen wurde, Akane in das Privatgemach des Bosses zu bringen. Seine schlechte Laune verstärkte nur das Gefühl in mir, dass etwas nicht stimmte. Die Frau im Labormantel steckte mir den Tropf an. Sofort durchzuckte mich der Schmerz. Mein Stuhl wurde unsanft nach hinten gezogen. Wie ein angekettetes Tier wurde ich zu den anderen geschleift. Neben Feitan kam ich zu stehen. Super, da war ich gefangen, Akane verschleppt und ich musste ausgerechnet neben dem sitzen, den ich am wenigsten mochte. Wenigstens war er bewusstlos. So musste ich nicht mit ihm sprechen.
"Hier kannst du schön zusehen, wie deine Freunde genauso leiden wie du", flüsterte der Blonde höhnisch in mein Ohr.
"Das nennt ihr Leiden?", lachte ich auf. Ich vernahm ein leichtes Schmunzeln von Shalnark, der sich schlafend stellte.
"Erhöhen sie seine Dosis", knurrte der Blonde. Mein Körper zitterte unwillkürlich auf, als sich die Schmerzen verschlimmerten. Der Mann lachte und beobachtete mich gefällig, während die Ärztin die Infusionen der anderen austauschte. Daraufhin verschwanden die beiden aus meinem Sichtfeld. Mit einem lauten Geräusch schloss sich die Türe in der Wand.

Pakunoda sass auf der gegenüberliegenden Seite und funkelte mich wütend an.
"Wir hatten einen Befehl!", zischte sie.
"Es war bestimmt nicht meine Idee herzukommen", knurrte ich zurück.
"SEID STILL!", erklang es laut aus den Lautsprechern. Doch Pakunoda öffnete erneut den Mund um etwas zu sagen.
"Es gibt nichts, das wir jetzt bereden müssten. Wir haben Zeit", mischte sich Chrollo ruhig ein.
"RUHE JETZT!" Also schwiegen wir. Die Mitglieder der Troupe hatten allen Anschein nach, kein Problem damit, mit den Schmerzen umzugehen. Auch mir machte es keine Probleme. Ab und zu hörte man das leise Schnarchen von Uvogin, der die Zeit nutzte, um seinen Schlaf nachzuholen. Auch wenn man es ihnen nicht ansah, hinter allen Köpfen ratterten die Ideen, wie sie hier entkommen konnten.

Eine gefühlte Ewigkeit später, öffnete sich die Wand erneut. Wie viel Zeit vergangen war, war schwer zu sagen, denn mit Schmerzen und ohne Beschäftigung fühlte sich alles länger an. Mehrere Schritte waren zu hören. Ein Blick nach rechts eröffnete mir die Aussicht auf einen Wächter, der einen leeren Stuhl neben mich stellte. Gleich darauf nahm Akane auf ihm Platz. Ihrem Gesichtsausdruck konnte ich nicht entnehmen, was vorgefallen war. Aber ich war froh, dass sie noch lebte. Realitätsverloren fixierte sie den Boden vor sich, während sich die Wachen daran machten, sie ebenfalls an den Stuhl zu fesseln. Danach traten sie ein paar Schritte zurück. Sprechen durfte ich ja nicht, also räusperte ich mich, um die Aufmerksamkeit der Schönheit auf mich zu ziehen. Langsam wandte sie mir den Kopf zu. 'Alles ok?', formte ich mit meinen Lippen. Akane nickte leicht, senkte aber ihre Augen gleichzeitig. Etwas musste vorgefallen sein! Doch sie schien damit noch nicht abgeschlossen zu haben, denn ihr Blick verlor sich wieder. Etwas weisses tauchte neben ihr auf. Überrascht blickte sie die Ärztin an, die ihr den Pullover hochkrempelte. Unsicher beobachtete sie die Nadel, die in ihre Haut eindrang. Die Infusion an einen Ständer gehangen, stellte die Doktorin die Geschwindigkeit des Tropfs ein. Akanes Augen folgten der gelblichen Flüssigkeit, die im Schlauch langsam zu ihrer Armbeuge floss.

Kaum in sie eingedrungen, keuchte die Schönheit laut auf, kniff ihre Augen fest zusammen. So gut es mit den Fesseln ging, rollte sie sich zusammen. In schnellen Zügen, stiess sie die Luft aus ihren Lungen und versuchte so mit dem Schmerz fertig zu werden, der sie innerlich zerriss. Ich spürte eine weitere Aura, sah mich um, konnte aber nichts entdecken. Akane riss ihre Augen auf, sie wurden schneeweiss und warf den Kopf in den Nacken. Einer der Wachmänner sprang sofort an sie heran. Er verpasste ihr eine harte Backpfeife. Der Zustand der Schönheit veränderte sich nicht. Also schlug er sie erneut. Diesmal schien es zu funktionieren. Denn ihre Augen nahmen wieder ihre normale Farbe an.
"Kein Nen!", wies der vermummte sie an. Es war aber fraglich, ob Akane das überhaupt verstand. Keuchend fixierte sie einen Punkt vor sich. Ihr ganzer Körper zitterte. Kontrollierend atmete sie ein und aus. Doch ihre Augen spiegelten den Schmerz wider, der ihren Körper auffrass. Wieder räusperte ich mich. Diesmal sah sie mich schneller an. So versuchte ich ihr den Halt zu geben, den sie gerade brauchte. Und es schien zu funktionieren. Allmählich normalisierte sich ihre Atmung.

Doch auch wenn es diesen Eindruck machte, zuckte ihr Brustkorb. Sie versuchte sich an einem Lächeln. 'Nen', sagte ich lautlos. Ihre Augen hüpften zu dem Wachmann, der sie zuvor geschlagen hatte. Ich nickte verstehend. Wissend, welche Folgen für mich hatte, liess ich meiner Mordlust freien Lauf. Damit überraschte ich alle Anwesenden. Chrollo warf mir einen genervten Blick zu, während die Wächter und der Blonde Mühe hatten, ihr Ren zu aktivieren. Diese Ablenkung nutzte Akane, um ihr Nen einzusetzen. Ich wusste nicht genau, was sie tat, aber es schien ihre Schmerzen zu lindern. Drei Soldaten kamen von aussen hereingestürmt und legten auf mich an. Die Schönheit nickte mir versichernd zu. Also hörte ich damit auf. Der Blonde war mit einem Satz bei mir, seine Faust kollidierte hart mit meinem Kinn.
"Wir haben gesagt, kein Nen!", fluchte er und schlug weiter auf mich ein. Eigentlich kein Problem, aber in Kombination mit den Drogen was es tausend mal schlimmer. Weiter und weiter prügelte er auf mich ein. Da ich mich aber sowieso nicht verteidigen durfte, zog ich mich in meine Gedanken zurück. Und während ich verschiedene Bilder von Akane in mein Gedächtnis rief, wurde es leichter, die Schläge auszuhalten.

Still him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt