Perplex sah ich zu, wie sich Hisoka dem Container annäherte. Hatte er mich gerade Schatz genannt? Der Magier setzte mit Leichtigkeit eine Kamera ausser Gefecht. Dann klopfte er an die Türe. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie quietschend nach aussen aufschwang. Mit blossem Auge war Hisokas Bewegung kaum wahrzunehmen. Doch von der Karte, die er in der Hand hielt, tropfte auf einmal Flüssigkeit herunter. Der Mann schwankte. Doch das Leben hatte ihn schon verlassen, bevor er auf dem Boden auftraf. Das Grinsen des Zauberers spürte ich bis hierhin und es gab mir eine Gänsehaut. Er trat ein und schloss die Türe hinter sich. Sofort wurden Schüsse abgefeuert. Kopfschüttelnd sah ich mir die Unordnung an, die Hisoka mal wieder verursacht hatte. Wenn wir die Leichen einfach so rumliegen lassen, werden sie uns noch schneller auf die Schliche kommen. Also machte ich mich seufzend daran, hinter dem Rothaarigen aufzuräumen. An den Beinen packte ich ihn. Ich hätte niemals erwartet, dass ein so kleiner Mann so schwer sein konnte. Aber mein Zetsu während der Anstrengung aufrecht zu erhalten stellte sich als die grössere Herausforderung heraus. So zog ich ihn langsam über die Wiese und bugsierte ihn in den Wassergaben. Zum Glück hatte es in den letzten Tagen stark geregnet, dann fiel er zwischen dem Treibholz nicht so auf.
Also sollte ich mich jetzt wohl besser um die vier schwerbewaffneten erfahrenen Männer kümmern, die vermuteten, dass sich ein Eindringling in ihrem Territorium befand. Mir verging die Lust mehr und mehr. Ich wollte doch einfach nur die Anderen holen und dann wieder verschwinden. Aufhorchend versuchte ich sie zu finden. Ihre Auren waren schwach, aber zu spüren. Nach meiner Lokalisation müssten sie sich jetzt etwa 50Meter vor der Stelle befinden, an welcher wir eingedrungen waren. Ich musste unbedingt verhindern, dass sie es entdeckten. Ansonsten würde es gleich einen riesen Aufstand geben. Geduckt rannte ich ihnen hinterher.
Das leise Knirschen ihrer Sohlen auf dem Kiesweg verriet sie. Da bevorzugte ich ja das Rascheln des Grases, da dieses mit dem leichten Wind hier nicht weiter auffiel. Während ich mich ihnen näherte, suchte ich nach einer geeigneten Taktik, denn die vier waren bis auf die Zähne bewaffnet. Ich könnte einen Überraschungsangriff lancieren oder mich im Ghost Mode an sie heranschleichen... Mein rechter Fuss verhakte sich in etwas. Stolpernd stellte ich ihn ab, konnte meinen linken plötzlich auch nicht mehr bewegen. So fiel ich gerade auf mein Gesicht. Das wars wohl mit anschleichen. Sofort leuchteten die grellen Taschenlampen der Männer mir entgegen. Sie waren sogar an den Gewehren befestigt, damit die Kerle die andere Hand frei hatten. Mühselig kämpfte ich mich hoch. Durch das Licht erkannte ich jetzt auch, was mich zu Fall gebracht hatte. Quer über die Wiese verliefen mehrere unterarmdicke Kabel. Aber echt, wer braucht so was!?
"Wer bist du!" Ich hielt mir die Hand vor das Gesicht, damit ich wenigstens ihre Umrisse erkennen konnte. Zwei von ihnen schalteten ihre Lichter aus und begaben sich je rechts und links von mir.
"Hände nach oben! Wer bist du?!" Ich folgte seinem Befehl. Doch eine gute Lüge fiel mir nicht ein. Ein Klicken. Ein Rauschen. Dann sprach jemand undeutlich über den Funk.Ich zuckte nach vorne, in beiden Händen ein Messer materialisiert. Sofort legten sie auf mich an. Doch Ghost Mode rettete mich vor dem tödlichen Schuss. Dieser bekam dafür sein Kollege auf meiner anderen Seite ab. Meine Dolche fielen mit einem klirrenden Geräusch auf den Boden. Den Moment ihres Unverständnisses musste ich nutzen. Lediglich meine Hände materialisierte ich zurück und griff nach meinen geliebten Waffen. Sofort begannen sie wieder auf mich zu schiessen. Damit sie meine Finger nicht trafen, bewegte ich sie wild und unkontrolliert herum. Überraschenderweise funktionierte es sogar, sodass ich dem grössten der Männer gefährlich nahe kommen konnte. Er zückte ebenfalls einen Dolch und stellte sich mir in Angriffsposition gegenüber. Für mich war es durch meine Fähigkeit einfacher, ihm auszuweichen. Aber er hatte dafür das Ass seines Nens noch im Ärmel. Den Typ hatte ich aber bereits ermittelt. Denn seine Angriffe wurden von Mal zu Mal kräftiger. Verstärkung! Mein Vorteil war aber, dass er mich nicht zu fassen bekam. Der Angreifer machte einen Satz nach vorne, den Arm vollständig ausgestreckt. Ich erinnerte mich an das Training mit Phinks und Uvogin, griff nach seinem Arm und zog mich daran hoch. Gekonnt schlang ich meine Beine um den Helm. Der Wachmann taumelte, rammte sein Messer in meinen Oberschenkel. Der plötzliche Schmerz liess mich aufkeuchen. Schwungvoll liess ich meinen Oberkörper nach hinten fallen, packte seine Knöchel und zog mich daran weiter. Ohne meine Beine zu öffnen, riss ich ihn mit runter. So rammte ich ihn Kopf voran in den Boden, aber damit auch den Dolch tiefer in mein Fleisch ein. Mit einer Rolle kam ich wieder auf die Beine.
Man sollte Einstichwaffen nicht entfernen, da man dadurch schneller verblutete. Aber darum konnte ich mir gerade keine Sorgen machen. Es schränkte meinen Bewegungsradius ein. Also entfernte ich es aus mir und legte sofort meine Hand darüber. Innerhalb weniger Sekunden war die Wunde verschlossen, als hätte sie nie existiert. Nun nahm ich mir die anderen beiden vor. Ein Einsatz von Limb detachment reichte, um einen weiteren auf Distanz niederzustrecken. Zufrieden mit meiner bisherigen Leistung zog ich meinen Dolch aus dem leblosen Körper. Aber ich brauchte sie nicht, um gegen den letzten zu gewinnen. Ich wollte unbedingt noch etwas ausprobieren. Also streckte ich beide Arme zur Seite aus und liess die Dolche fallen. Ghost Mode überzog meinen ganzen Körper. Panisch versuchte der letzte Überlebende meine Strategie herauszufinden. Ich liess ihm keine Zeit dafür. Wie ein Wolf auf der Jagd sprintete ich auf ihn zu. Vor ihm angekommen materialisierte ich meine linke Hand, legte sie auf seine Brust und dematerialisierte die dreischichtige Wand seiner Aorta. Ich konnte und wollte mir nicht vorstellen, was das für ein Gefühl sein musste, von innen heraus zu verbluten. Er sackte an Ort und Stelle zusammen. Mit einem schlechten Gewissen durchsuchte ich seine Taschen. In der an seiner Brust befand sich eine blaue kreditgrosse Karte, die auf der Rückseite einen Strichcode hatte. Darunter klebte ein kleiner Post-It Zettel, auf welchem die Ziffern '92639217' stand. Das war bestimmt das Passwort für das Gebäude. Jetzt musste ich nur noch zurück zu Hisoka, dann könnten wir weiter. Hoffentlich ist auch bei ihm alles gut gegangen.
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Still him... // Hisoka ff HxH
Fanfic!! Fortsetzung zu "Why him..." !! Um die Geschehnisse mit Hisoka und der Phantom Troupe hinter mir zu lassen, zog ich zurück nach Zaban City. Doch ein Jahr später tauchte der charismatische Todesgott plötzlich wieder auf. War er zurück, um mir einen...