⭐️Kapitel 4💧

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Die Schönheit liess die Klinge genüsslich über den Körper des Hunters gleiten. Es entstanden keine all zu tiefen Schnitte, aber nach und nach formten sie ein schönes Muster. Danach drückte sie das Messer langsam über seinem Kehlkopf in den Hals. Neben dem Schmerz und Blutverlust, begann er nach Luft zu röcheln, bis das Messer ihm ganz die Luftröhre verschloss. Der Hunter brach zusammen. Akane starrte ihn noch kurz an, wandte sich dann aber mir zu.
"Gehen wir" Ich lief ihr hinterher und holte sie rasch wieder ein. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das hätte mich kalt gelassen. Der gnadenlose  Ausdruck ihrer Augen und die Leichtigkeit, mit der sie den Dolch  bewegte, versetzten mein Blut in Wallung. Akane war das bestimmt auch aufgefallen, doch sie reagierte nicht darauf.

"Hier wohne ich", sagte sie nach einer Weile. Wir standen vor einem grossen Haus mit vielen Appartements. Ich nickte und sie gab mir meine Jacke zurück, welche ich mir über den Arm legte. In ihrer Handtasche kramte Akane nach dem Hausschlüssel und zog ihn hervor. Am Schlüsselbund hing der Anhänger einer kleinen Joker Karte. Grinsend beobachtet ich die Schönheit beim aufschliessen.
"Schlaf schön", lächelte sie im Türrahmen.
"Du auch" Auch mir schlich sich ein Lächeln auf die Lippen. Akane winkte mir leicht zu und wollte gehen, drehte sich dann aber nochmals um. Zögerlich bewegte sie ihren schönen Mund.
"Willst du mit hoch kommen?"

Natürlich nahm ich das Angebot an, weswegen wir zusammen in den Lift traten. Kaum waren die Türen geschlossen, zog sie mich an der Kravatte zu sich herunter und drückte verlangend unsere Lippen aufeinander. Die Stimme des Aufzugs erörterte den achten Stock und Akane zuckte von mir weg. Eine blonde Nachbarin mit grossen Kopfhörern stand am Eingang, trat aber einen Schritt zurück, um uns durch zu lassen. Sie musterte kurz meinen muskulösen Oberkörper und begann zu grinsen. Auch ich liess meinen Blick über sie schweben, aber sie würde nicht viel hergeben. Akane interessierte unsere ausgetauschten Blicke herzlich wenig. Sie ging voran zu der Wohnung mit der Nummer 84. Die Blondine zwinkerte mir zu und verschwand im Lift. Ich folgte Akane in den Vorraum, zog anstandsgemäss meine Schuhe aus und ging dahin, wo ich das Wohnzimmer vermutete. Die Besitzerin des Appartements verschwand kurz im Badezimmer. Gesellte sich danach aber zu mir.

Ich hatte mich breitbeinig aufs Sofa gesetzt und wartete geduldig. Als sie zurück kam, trug Akane einen bauchfreies graues Top und helle Hosen. Verwundert von diesem Wandel liess ich zu, dass sie sich auf mich setzte. Ihre Hände legte sie in meinen Nacken und spielte mit meinen Haaren herum. Einige Minuten sahen wir einander nur an. Das Glitzern ihrer Augen war mir nicht entgangen. Langsam lehnte sich Akane vor.
"Ich weiss, dass du schon seit vorhin ziemlich aufgegeilt bist", flüsterte sie neckisch in mein Ohr. Ich liess ein zustimmendes Knurren aus meiner Kehle entweichen. 
"Kannst du dich denn zurückhalten?" Vermutend, dass das ihre Einwilligung war, wollte ich sie schon vernaschen. Doch sie hielt mich auf. 

"Lass uns ein Spiel spielen"
"Wofür?", fragte ich skeptisch. Denn ich liess mich nur auf Spiele ein, die ich auch gewinnen konnte.
"Einfach so..." Akane setzte den unschuldigsten Gesichtsausdruck auf, den sie beherrschte.
"Woran hast du gedacht?"
"Erinnerst du dich an das Spiel, dass wir bei unserer ersten Begegnung gespielt haben?"
"Natürlich", ich grinste.
"Wie könnte ich vergessen, wie schnell du deine Kleider verloren hast", grinste ich neckisch. Als Antwort darauf bekam ich nur eine herausgestreckte Zunge.
"Ich meine das andere. Das mit den Lügen", schmollte sie.
"Ich weiss", grinste ich.
"Lass uns das spielen, aber in anderer Form. Jeder eine Aussage, der andere darf nur richtig oder falsch antworten! 3 Runden. Pro richtige Antwort, darf man sich etwas wünschen."
"Und nur Dinge, die wir übereinander auch wissen könnten", forderte sie.
"Einverstanden. Wer beginnt?"
"Gast zuerst", lächelte Akane und wies mir anzufangen.

"Ich habe in der Zwischenzeit nie an dich gedacht!", begann ich. Natürlich war diese zu einfach zu beantworten, aber es wunderte mich was sie sich wünschen würde.
"Falsch" Ich seufzte gespielt.
"Stimmt" Ein Grinsen zeichnete sich auf meinem Gesicht ab.
"Ojee, jetzt darfst du dir ja was wünschen. Was könnte denn diese Schönheit von mir wollen?" Akane biss sich kurz auf die Lippen.
"Erzähl mir etwas aus deiner Kindheit" Überrascht hob ich meine Augenbrauen an. Ich sprach nicht gern über meine Vergangenheit. Als draufgängerischer Mensch lebte ich im hier und jetzt. Warum sollte ich mich genau ihr gegenüber öffnen. Immerhin gab es die geringe Möglichkeit, dass sie es gegen mich verwenden könnte.
"Bitte", sagte Akane leise, als ob sie meine Gedanken gelesen hatte. Ich betrachtete die Schönheit verschlossen, kam dann aber widerwillig der Aufforderung nach.

"... und deswegen hiesst meine Fähigkeit Bungee gum", schloss ich die Erzählung. Akane lachte. "Das hätte ich jetzt echt nicht erwartet" Nun musste ich auch schmunzeln. Sie hatte sich echt kaum verändert, war so herzlich wie zu Beginn unserer seltsamen Beziehung.
"Möchtest du etwas trinken? Ich mache mir einen Tee"
"Gerne, ich nehme denselben wie du." Sie nickte freundlich und goss heisses Wasser auf. Mit zwei Tassen in der Hand setzte sie sich neben mich und überreichte mir eine.

"Also, dann bin ich dran." Akane blies vorsichtig auf die Flüssigkeit, die langsam Farbe annahm.
"Von allen Personen die ich kenne, die Phantom Troupe ausgenommen, besitzt du die stärkste Aura" Nachdenklich lehnte ich mich zurück. Ihre Augen lagen durchgehend auf mir.
"Richtig" Die Schönheit grinste und zog eine süsse Grimasse.
"Faaaalsch" Schadenfroh nahm sie einen Schluck aus ihrer Tasse, hatte aber vergessen, dass dieser noch extrem heiss war. Deshalb spuckte sie ihn wieder hinein.
"Karma", lachte ich. Dennoch wollte ich unbedingt wissen wer das war. Immerhin könnte es daraus einen interessanten Kampf geben.
"Welche Person kennst du denn, der eine stärkere Aura als ich oder die Trottel besitzt?" Akane zuckte geheimnisvoll mit den Schultern.
"Erzähle ich dir nicht."
"Na dann werde ich gewinnen und mir wünschen, dass du sie mir vorstellst." Sie lachte.
"Ja das kannst du versuchen."

"Diese ist meine Naturhaarfarbe." Sie betrachtete mich ganz genau und versuchte meinen Haaransatz zu erkennen.
"Richtig...?", meinte Akane dann, zog das Wort fragwürdig in die Länge.
"Ja", lachte ich.
"Oder glaubst du, ich färbe die Haare da unten auch" Akane stimmte auf mein Lachen mit ein.
"Ich hab echt nicht nachgedacht!"
"Also, was willst du?" Ich lehnte mich gespannt zu ihr hin. Sie schlug die Augen zu mir auf und biss sich auf die Lippen.
"Zieh dein Hemd aus..." Grinsend machte ich mich ans Werk. Noch bevor ich das Oberteil über meinen Kopf gehoben hatte, spürte ich Akanes heissen Blick auf mir.

Still him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt