Drachenblut

Kapitel 12

Währenddessen in einer Kneipe der Mythianer

Nikolai nahm einen tiefen Schluck vom seinem Bier. Anders als viele Wesen zu glauben mochten, konnten Vampire sehr wohl normale Nahrung zu sich nehmen. Die Nahrung verlor jedoch mit der Zeit ihren Geschmack und bis auf stark konzentrierte Brühen, hatte es auch keine Wirkung auf seines Gleichen. Es war als würde man statt einem saftigen Steak trockenen Sand verzehren. So war es nicht verwunderlich, dass die meisten Vampire sich hauptsächlich von Blut ernährten. Erst die einzig wahre Seelenverwandte, die Braut eines Vampirs, konnte solch einem monotonen Leben des Untoten ein Ende setzen. Doch seine Braut war kaltblütig zu Tode gefoltert worden und Nikolai würde sich dafür Rächen.

Doch da er nicht wusste, wo sich die kleine Drachenschlampe momentan aufhielt, musste er eben an den letzten Punkt gehen, an dem die Späher ihre Spur verloren hatten und zwar im Hauptgebäude der Söldner. Jedoch konnte Nikolai da nicht einfach rein spazieren und nach einer Auskunft über die Dracul Frau verlangen. Das wäre zu schön gewesen und ihn war das Schicksal momentan nicht wohlgesonnen, wie der Verlust seiner Braut bezeugte.
Stattdessen hatter er nach ihr verlangt und sich als privater Auftraggeber ausgegeben, was jedoch auch nichts gebracht hatte wie er erfahren hatte. Angeblich befand sich die Dracul Frau zurzeit an einem längeren Auftrag, der sich nicht zeitlich erfassen könnte, was immer das auch heißen mag.
Natürlich wurde ihm versichert, dass sie sich sofort melden würden, wenn die Söldnerin wieder abkömmlich wäre. Doch so viel Zeit oder Geduld hatte Nikolai nicht.
Was ihn wiederum hier in die Kneipe geführt hatte.

Hier kamen Mythianer aller Art her um sich zu vergnügen. Sei es beim Tanzen zur wummernden Musik oder in den Sitznischen, um sich mit jeweiligen Drinks zu betrinken oder sonst was zu treiben.
Da der Club speziell auf übernatürliche ausgerichtet war, brauchte sich außerdem keiner Sorgen über seine wahre Erscheinungsform zu machen. In der Sphäre der Menschen gab es nicht viele, wie diesen Night-Club, das erklärte wieso er immer bis zum Anschlag besucht war.
Gleichzeitig war es auch der Treffpunkt vieler einflussreicher Mythianer und somit eine Quelle an Informationen.

Nikolai wollte erst unauffällig bei den Gesprächen an der Theke lauschen, bevor er offensiv mit seinen Nachforschungen über die Dracul Frau begann. Bis jetzt hatte er jedoch nichts erfahren, was ihn hätte interessieren können.

Er wollte gerade mit seinen Befragungen beginnen, als sich ein Frau neben ihn setzte und ihm die Hand hinstreckte.