Kapitel 41

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Sienna war wieder in ihrem Heim.
"Diese miese, kleine Schnepfe!", sie hatte den Vampir gerade mächtig die Leviten lesen wollen und genau diesen Zeitpunkt hatte sie auserkoren, um sie zu trennen.
Na gut, die Hexe hatte es nicht anders gewollt, das Pensum war voll.

Sienna würde sich noch einfallen lassen, wie sie Amarilya alles doppelt und dreifach zurückzahlen würde. Momentan musste sie sich auf die Vorbereitungen konzentrieren, die Frage war nur, was zur Hölle packte man für seine "Flitterwochen" ein. Die einfachere Frage war wohl, was sie für die Hexenjagd brauchen würde und dafür konnte Sienna mit geschlossenen Augen packen. Sie schnappte sich ihren Notfallrucksack, den sie immer benutzte wenn sie mal schnell untertauchen musste. Sienna wusste nicht genau, wie lange sie weg bleiben würde dem entsprechend gestaltete es sich schwieriger wie viel sie mitnehmen sollte. Sie verzog das Gesicht. Das hätte sie sich das letzte Mal als Teenager gefragt, als sie von zu Hause abgehauen ist. Ein zu Hause hätte man es wohl schwerlich nennen können, eher eine schön verpackte Arrestzelle bei ihrer Mutter.

Sie schüttelte den Gedanken ab. Als sie in ihren Kleiderschrank wühlte fiel ihr Blick auf ein kleines, schwarzes Nachthemd und Sienna kam ein äußerst amüsanter Gedanke.
Wieso nicht?, dachte sie sich und lief zu ihrem Regal und fischte ein halbes Dutzend ihrer Negligés raus. Da würde der Vampir Augen machen. Ein berechnendes Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. Sollte er doch von Fernem bewundern, was er nicht haben durfte. Sie würde ihm diese Flitterwochen ordentlich einheizen, ein wenig Spaß hatte sie wahrlich verdient. Mit munterer Laune packte sie ihre Sachen und rief dann den Söldnerbund an, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor seit ihrer letzten Meldung. Sienna meldete sich üblicherweise direkt nach jedem erledigten Job. Nicht, dass noch jemand annahm das  etwas geschehen war und sie aus dem Plan strich. So weit käms noch.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hob endlich jemand ab.

"Der Söldnerbund hier, sie zahlen wir übernehmen.", erklang es durch den Hörer schnaufend, Sienna erkannte die Stimme sofort.

"Bic, was hat dich denn aus deinem dunklen Bau gelockt?", fragte Sienna ein wenig überrascht.

"Sienna! Gott sei Dank lebst du noch. Diesmal dachte ich echt dich hats erwischt, wie geht es dir?"

"Gut Bic, schön dass sich wenigstens einer Sorgen gemacht hat. Du hörst dich aus der Puste an, wie kommts?", hakte sie nach.

Er lachte kurz.

"Das frag ich mich auch momentan. Kennst du Ann aus der Personalabteilung? Sie hat mir erzählt, dass ihr kleiner Bruder Geburtstag hat und sie an dem Tag arbeiten muss und keiner ihre Schicht übernehmen kann. Ich hatte Zeit und hab mich angeboten und hier bin ich.", ein geschlagenes Seufzen ertönte durch das Telefon.

"Du meinst die kleine Maus mit den "unendlich" langen Beinen?", rezitierte sie seine Worte von damals.

Stille dann ein leises:
"Ja, genau die."

Sienna grinste über sein Eingeständnis.

"Gut gemacht, Bic. Als Entschädigung lade sie zum Essen ein, das ist sie dir schuldig. So jetzt zu meinem Anruf, ich tauch für ein paar Wochen unter, kann mich in der Zeit nicht melden, aber wehe ihr streicht mich aus der Gehaltsliste.", drohte sie.

"Klar, ist gebongt. Brauchst du was zum Untertauchen?", erkundigte er sich. Es war nicht ungewöhnlich, dass Sienna nach einem brenzligen Auftrag untertauchen musste, viele Söldner taten das, bis Gras über die Sache gewachsen war.

"Nein, bin versorgt. Danke Bic, wir hören uns.", dann legte sie auf.
Er würde alles klären und ihren Status auf Rückmeldung stellen, bis sie sich wieder zum Einsatz meldete.

Sienna hatte ihre Sachen gepackt, ihren Anruf getätigt, also alles erledigt, was sie geplant hatte. Was sollte sie nun machen bis die Hexe sie abholte? Vielleicht sollte sie sich mal wieder im Pub blicken lassen. Gut, beschlossene Sache! Sie zog sich rasch was feineres an, legte ein wenig Schminke auf und war bereit.

Was würde sie jetzt für einen harten Kampf geben, dachte sie sehnsüchtig. Sienna hoffte darauf, dass jemand sie dumm anmachen würde, sie glühte für eine Auseinandersetzung jeglicher Art.

Ein kurzes Kapitel, aber das nächste folgt schon in ein paar Wochen. Ein Teil vom 42 Kapitel:

Nikolai, landete mit der Hexe in einer Seitengasse. Hier lebte das Drachenblut, fragte er sich angewidert. Der Müllgestank verpestete die ganze Gasse. Und die kleinen grauen Gestalten, waren definitiv keine zu groß geratenen Mäuse. Amarilya verzog ebenfalls vor Ekel das Gesicht und er merkte, dass sie nicht den Boden berührte, sie wirkte einen Schwebezauber. So sehr er die Magie verachtete, momentan wünschte er sich auch über dieser Gosse zu schweben, irgendwas blieb bei jedem Schritt penetrant an seiner Sohle hängen und versuchte ihn am Boden fest zu halten. Sie lief auf eine unscheinbare Seitentür zu und schoss dann eine Kugel Energie gegen diese, Amarilya umging geschickt die Tür zu berühren. Knarzend ging sie auf, Schweiß durchtränkte Luft erstickte ihn. Und Nikolai kam die Galle hoch, wer hielt sich denn freiwillig hier auf?
"Das macht sie doch extra!", schnauzte die Hexe entgeistert.
Nikolai merkte, dass sie in einem Pub gelandet waren und viele schienen Mythianer zu sein. Für einen unbeteiligten Menschen schien es den Anschein als gäbe es eine Mottofete mit dem Titel Halloween, aber die Hörner die man sah und die bunten Haut- und Haarfarben waren alle echt. Trotz dem erdrückenden Gestank reagierte sein Körper sofort als er ihren reinen Duft ausmachte. Sie hielt sich in so einer Spelunke auf, wieso erwartet er was anderes von dieser Frau. Verdammt er würde alle umlegen die sich in ihrer Nähe aufhielten, nein jeden der es wagte Sein anzublicken. Während er noch mit seinen verwirrenden Ansprüchen kämpfte, erblickte er sie auf dem Schoß    eines Mannes und sein Gehirn knipste sich aus.

Soho, ein Vorgeschmack und Auszug aus dem nächsten Kapitel❤️️
Ich hoffe ihr seid genau so gespannt, wie ich. Eine schöne Woche noch!
Eure Nina Argenau

DrachenblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt